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Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.

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den Myrmidonen lassen sich die Worte dann freilich nicht mehr
verwerten.

Was aber die Myrmidones des Accius betrifft, so hege ich
trotz G. Hermanns schöner Auseinandersetzung starke Zweifel,
ob sie mit den Murmidones des Aischylos etwas anderes gemein
haben als den Namen. Keines der Fragmente weist darauf
hin, dass der Tod des Patroklos vorkam; die meisten beziehen
sich auf die menis des Achilleus. Fr. I Ribb. zeigt, dass Anti-
lochos Person war, wie auch in den Myrmidonen des Aischylos;
aber dort verkündet er den Tod des Patroklos, während er hier
den zornigen Achilleus zu beruhigen sucht, also eine lange vor dem
Auszug des Patroklos liegende Scene. Mit fr. II, der Drohung des
Achilleus abzufahren,

classis trahere in salum [me] et vela ventorum animae
immittere

hat G. Hermann die Worte verglichen, die Achilleus in der
Ilias (I 359) an die Gesandtschaft richtet, und auf dieser Über-
einstimmung beruht auch lediglich die Annahme, dass die presbeia
in dem Stücke vorgekommen sei. Indessen ganz zwingend ist
dieser Schluss nicht; auch in der Streitscene mit Agamemnon
im ersten Buch A 169 droht Achilleus

nun d eimi Phthiend, epeie polu pherteron estin
oikad imen sun neusi koronisin,

und dem Wortlaut nach schliesst sich das Fragment des Accius weder
an die eine noch an die andere Stelle so eng an, dass sich
hieraus entscheiden liesse, welche das Vorbild war. Ebensowenig
ist es notwendig, dass fr. IV

Quodsi ut decuit stares mecum aut meus te maestaret dolor,
iam diu inflammari Atridae naves vidissent suas,

von Achilleus zu Aias gerade bei Gelegenheit der Gesandtschaft
gesprochen wird. Die Schilderung der presbeia in der Ilias
bietet hierfür keine Parallelstelle. Denkbar wäre, dass Achilleus

den Myrmidonen lassen sich die Worte dann freilich nicht mehr
verwerten.

Was aber die Myrmidones des Accius betrifft, so hege ich
trotz G. Hermanns schöner Auseinandersetzung starke Zweifel,
ob sie mit den Μυρμιδόνες des Aischylos etwas anderes gemein
haben als den Namen. Keines der Fragmente weist darauf
hin, daſs der Tod des Patroklos vorkam; die meisten beziehen
sich auf die μῆνις des Achilleus. Fr. I Ribb. zeigt, daſs Anti-
lochos Person war, wie auch in den Myrmidonen des Aischylos;
aber dort verkündet er den Tod des Patroklos, während er hier
den zornigen Achilleus zu beruhigen sucht, also eine lange vor dem
Auszug des Patroklos liegende Scene. Mit fr. II, der Drohung des
Achilleus abzufahren,

classis trahere in salum [me] et vela ventorum animae
immittere

hat G. Hermann die Worte verglichen, die Achilleus in der
Ilias (Ι 359) an die Gesandtschaft richtet, und auf dieser Über-
einstimmung beruht auch lediglich die Annahme, daſs die πρεσβεία
in dem Stücke vorgekommen sei. Indessen ganz zwingend ist
dieser Schluſs nicht; auch in der Streitscene mit Agamemnon
im ersten Buch Α 169 droht Achilleus

νῦν δ̕ εἶμι Φϑίηνδ̕, ἐπειὴ πολὺ φέρτερόν ἐστιν
οἴκαδ̕ ἴμεν σὺν νηυσὶ κορωνίσιν,

und dem Wortlaut nach schlieſst sich das Fragment des Accius weder
an die eine noch an die andere Stelle so eng an, daſs sich
hieraus entscheiden lieſse, welche das Vorbild war. Ebensowenig
ist es notwendig, daſs fr. IV

Quodsi ut decuit stares mecum aut meus te maestaret dolor,
iam diu inflammari Atridae naves vidissent suas,

von Achilleus zu Aias gerade bei Gelegenheit der Gesandtschaft
gesprochen wird. Die Schilderung der πρεσβεία in der Ilias
bietet hierfür keine Parallelstelle. Denkbar wäre, daſs Achilleus

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[133/0147] den Myrmidonen lassen sich die Worte dann freilich nicht mehr verwerten. Was aber die Myrmidones des Accius betrifft, so hege ich trotz G. Hermanns schöner Auseinandersetzung starke Zweifel, ob sie mit den Μυρμιδόνες des Aischylos etwas anderes gemein haben als den Namen. Keines der Fragmente weist darauf hin, daſs der Tod des Patroklos vorkam; die meisten beziehen sich auf die μῆνις des Achilleus. Fr. I Ribb. zeigt, daſs Anti- lochos Person war, wie auch in den Myrmidonen des Aischylos; aber dort verkündet er den Tod des Patroklos, während er hier den zornigen Achilleus zu beruhigen sucht, also eine lange vor dem Auszug des Patroklos liegende Scene. Mit fr. II, der Drohung des Achilleus abzufahren, classis trahere in salum [me] et vela ventorum animae immittere hat G. Hermann die Worte verglichen, die Achilleus in der Ilias (Ι 359) an die Gesandtschaft richtet, und auf dieser Über- einstimmung beruht auch lediglich die Annahme, daſs die πρεσβεία in dem Stücke vorgekommen sei. Indessen ganz zwingend ist dieser Schluſs nicht; auch in der Streitscene mit Agamemnon im ersten Buch Α 169 droht Achilleus νῦν δ̕ εἶμι Φϑίηνδ̕, ἐπειὴ πολὺ φέρτερόν ἐστιν οἴκαδ̕ ἴμεν σὺν νηυσὶ κορωνίσιν, und dem Wortlaut nach schlieſst sich das Fragment des Accius weder an die eine noch an die andere Stelle so eng an, daſs sich hieraus entscheiden lieſse, welche das Vorbild war. Ebensowenig ist es notwendig, daſs fr. IV Quodsi ut decuit stares mecum aut meus te maestaret dolor, iam diu inflammari Atridae naves vidissent suas, von Achilleus zu Aias gerade bei Gelegenheit der Gesandtschaft gesprochen wird. Die Schilderung der πρεσβεία in der Ilias bietet hierfür keine Parallelstelle. Denkbar wäre, daſs Achilleus

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Zitationshilfe: Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_griechische_1881/147>, abgerufen am 24.11.2024.