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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Erste Handelung.
tesdienst nur schleunigst verrichten und mit
einander nieder knien.
Hie knien sie alle vier nieder/ und schlagen die
Häubter zuer Erden/ richten sie aber bald wiedrum
auff/ in deine sie aber in Jhrer Andacht wollen fohrt-
fahren/ wird der Schauplatz geschlossen/ und da sie
das Bild nicht mehr sehen/ fähet an mit lauter Stim-
me zu ruffen
Heerzog Herman. Was ist daß Jhr Helden/
wache oder schlaffe Jch? Sehe Jch etwas im
Traume/ oder wiederfähret mirs in der wahr-
heit/ daß diß Göttliche Bild unserer Allgemei-
nen Mutter/ des uhralten Teutschlandes uns
so gar plötzlich wird aus den Augen gerükket?
Sollen wir denn unser schüldiges Gebeht und
Opfer vor demselben nicht erstlich verrichten?
Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr
Teutsche Helden/ Es geziemet sich gahr nicht
einem todten Bilde Göttliche Ehre anzuthun:
Der ewiger Schöpfer und Erhalter aller Din-
ge/ welcher ist der hochgelobter Gott in Ewig-
keit/ wil allein von den Menschen Kinderen
verehret und angebehtet seyn/ folget mir dem-
nach nur eiligst/ damit wir ferner suchen und
endlich finden das Neüe Teutschland/ welches
Jch Euch in seiner höhesten Glükseligkeit und
unvergleichlichem Prachte bald werde zeigen.
König
B ij
Erſte Handelung.
tesdienſt nur ſchleunigſt verrichten und mit
einander nieder knien.
Hie knien ſie alle vier nieder/ und ſchlagen die
Haͤubter zuer Erden/ richten ſie aber bald wiedrum
auff/ in deine ſie aber in Jhrer Andacht wollen fohrt-
fahren/ wird der Schauplatz geſchloſſen/ und da ſie
das Bild nicht mehr ſehen/ faͤhet an mit lauter Stim-
me zu ruffen
Heerzog Herman. Was iſt daß Jhr Helden/
wache oder ſchlaffe Jch? Sehe Jch etwas im
Traume/ oder wiederfaͤhret mirs in der wahr-
heit/ daß diß Goͤttliche Bild unſerer Allgemei-
nen Mutter/ des uhralten Teutſchlandes uns
ſo gar ploͤtzlich wird aus den Augen geruͤkket?
Sollen wir denn unſer ſchuͤldiges Gebeht und
Opfer vor demſelben nicht erſtlich verrichten?
Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr
Teutſche Helden/ Es geziemet ſich gahr nicht
einem todten Bilde Goͤttliche Ehre anzuthun:
Der ewiger Schoͤpfer uñ Erhalter aller Din-
ge/ welcher iſt der hochgelobter Gott in Ewig-
keit/ wil allein von den Menſchen Kinderen
verehret und angebehtet ſeyn/ folget mir dem-
nach nur eiligſt/ damit wir ferner ſuchen und
endlich finden das Neuͤe Teutſchland/ welches
Jch Euch in ſeiner hoͤheſten Gluͤkſeligkeit und
unvergleichlichem Prachte bald werde zeigen.
Koͤnig
B ij
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[17/0085] Erſte Handelung. tesdienſt nur ſchleunigſt verrichten und mit einander nieder knien. ☾Hie knien ſie alle vier nieder/ und ſchlagen die Haͤubter zuer Erden/ richten ſie aber bald wiedrum auff/ in deine ſie aber in Jhrer Andacht wollen fohrt- fahren/ wird der Schauplatz geſchloſſen/ und da ſie das Bild nicht mehr ſehen/ faͤhet an mit lauter Stim- me zu ruffen☽ Heerzog Herman. Was iſt daß Jhr Helden/ wache oder ſchlaffe Jch? Sehe Jch etwas im Traume/ oder wiederfaͤhret mirs in der wahr- heit/ daß diß Goͤttliche Bild unſerer Allgemei- nen Mutter/ des uhralten Teutſchlandes uns ſo gar ploͤtzlich wird aus den Augen geruͤkket? Sollen wir denn unſer ſchuͤldiges Gebeht und Opfer vor demſelben nicht erſtlich verrichten? Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr Teutſche Helden/ Es geziemet ſich gahr nicht einem todten Bilde Goͤttliche Ehre anzuthun: Der ewiger Schoͤpfer uñ Erhalter aller Din- ge/ welcher iſt der hochgelobter Gott in Ewig- keit/ wil allein von den Menſchen Kinderen verehret und angebehtet ſeyn/ folget mir dem- nach nur eiligſt/ damit wir ferner ſuchen und endlich finden das Neuͤe Teutſchland/ welches Jch Euch in ſeiner hoͤheſten Gluͤkſeligkeit und unvergleichlichem Prachte bald werde zeigen. Koͤnig B ij

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/85>, abgerufen am 22.11.2024.