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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Des Friedewünschenden Teutschlandes
spiessen/ Schleuderen/ Kolben und der gleichen:
Nein/ es hat andere und zwahr solche Feür-
speiende Waffen/ die mit einem erschreklichem
Donner die Menschen auch von weitem/ ja
wol auff etliche tausend Schritte plötzlich kön-
nen ümbringen. Jn Summa/ es heisset recht
daß Neüe Teutschland/ in welchem des Alten
so gahr ist vergessen/ daß man es noch füglicher
Ein Anderes als Ein Neües nennen
könte.
Heerzog Wedekind. O du liebes Teutsch-
land/ bist du denn so gantz und gahr von deinen
alten Sitten/ Wandel/ Leben/ Gewohnheiten
und Gebräuchen abgewichen? Aber Jhr Brü-
der/ wollen wir uns bei diesem Bilde noch eine
Zeitlang auffhalten?
König Ehrenvest. Mein weiniges Bedencken
ist dieses/ daß wir vor unserem hinweg scheiden
aus schüldiger Dankbarkeit diesem Bilde un-
serer weiland allgemeinen Mutter des Alten
löblichen Teutschlandes ein Opfer thun/ zufo-
derst aber mit dem Gebehte den anfang hie zu
machen.
Fürst Civilis. Und eben diese Meinung ge-
fält auch mir/ lasset uns derowegen dieser Got-
tes-
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
ſpieſſen/ Schleuderen/ Kolben und der gleichẽ:
Nein/ es hat andere und zwahr ſolche Feuͤr-
ſpeiende Waffen/ die mit einem erſchreklichem
Donner die Menſchen auch von weitem/ ja
wol auff etliche tauſend Schritte ploͤtzlich koͤn-
nen uͤmbringen. Jn Sum̃a/ es heiſſet recht
daß Neuͤe Teutſchland/ in welchem des Alten
ſo gahr iſt vergeſſen/ daß man es noch fuͤglicher
Ein Anderes als Ein Neuͤes nennen
koͤnte.
Heerzog Wedekind. O du liebes Teutſch-
land/ biſt du denn ſo gantz und gahr von deinen
alten Sitten/ Wandel/ Leben/ Gewohnheiten
und Gebraͤuchen abgewichen? Aber Jhr Bruͤ-
der/ wollen wir uns bei dieſem Bilde noch eine
Zeitlang auffhalten?
Koͤnig Ehrenveſt. Mein weiniges Bedencken
iſt dieſes/ daß wir vor unſerem hinweg ſcheiden
aus ſchuͤldiger Dankbarkeit dieſem Bilde un-
ſerer weiland allgemeinen Mutter des Alten
loͤblichen Teutſchlandes ein Opfer thun/ zufo-
derſt aber mit dem Gebehte den anfang hie zu
machen.
Fuͤrſt Civilis. Und eben dieſe Meinung ge-
faͤlt auch mir/ laſſet uns derowegen dieſer Got-
tes-
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[16/0084] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes ſpieſſen/ Schleuderen/ Kolben und der gleichẽ: Nein/ es hat andere und zwahr ſolche Feuͤr- ſpeiende Waffen/ die mit einem erſchreklichem Donner die Menſchen auch von weitem/ ja wol auff etliche tauſend Schritte ploͤtzlich koͤn- nen uͤmbringen. Jn Sum̃a/ es heiſſet recht daß Neuͤe Teutſchland/ in welchem des Alten ſo gahr iſt vergeſſen/ daß man es noch fuͤglicher Ein Anderes als Ein Neuͤes nennen koͤnte. Heerzog Wedekind. O du liebes Teutſch- land/ biſt du denn ſo gantz und gahr von deinen alten Sitten/ Wandel/ Leben/ Gewohnheiten und Gebraͤuchen abgewichen? Aber Jhr Bruͤ- der/ wollen wir uns bei dieſem Bilde noch eine Zeitlang auffhalten? Koͤnig Ehrenveſt. Mein weiniges Bedencken iſt dieſes/ daß wir vor unſerem hinweg ſcheiden aus ſchuͤldiger Dankbarkeit dieſem Bilde un- ſerer weiland allgemeinen Mutter des Alten loͤblichen Teutſchlandes ein Opfer thun/ zufo- derſt aber mit dem Gebehte den anfang hie zu machen. Fuͤrſt Civilis. Und eben dieſe Meinung ge- faͤlt auch mir/ laſſet uns derowegen dieſer Got- tes-

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/84>, abgerufen am 25.11.2024.