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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Erste Handelung.
hinnen/ da selbiges Bild anzutreffen/ und wirst
du uns nicht bald hinzu führen?
Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr
Helden/ wir sind schon am rechten ohrte/ denn
Jch habe Euch mit fleiß hieher gebracht. Se-
het da/ was Jhr dieser wegen zu sehen so fleis-
sig habt begehret.
Der Schauplatz öffnet sich/ und sitzet daß alte
Teutschland wie eine ansehnliche Matron gantz ehr-
barlich bekleidet/ eine schlechte Krone auff dem Haup-
te und in der Hand einen Scepter habend/ in einer
Kapellen/ auff einem Stuhl/ der auff einen vierek-
kichten steinern Tisch oder Altar ist gesetzet. Zu Jh-
rer rechtern Hand stekken zwey Fabnen in welchen
ein Adeler gemachet/ üm diese Fahnen liegen allerhand
alte Gewehre/ Schlachtschwerdter/ Streitkolben/
Hellebahrten/ Spiesse/ Wurffpfeile und bey diesen
auch etliche Haute von wilden Thieren und anderen
dergleichen Sachen. Auff der anderen seiten stehen
zwey Schiffe/ Milchtöpfe/ dabey liegen etliche stükke
Fleisch/ ein grosses Kühehorn und mehreren derglei-
chen bey den alten Teutschen so wol zu Friedens als
Kriegeszeiten gebräuchlichen Sachen. Die Helden
stehen gleichsam entzükket und sehen dieses alles mit
verwunderung an/ endlich spricht
Merkurius. Trettet nur näher herzu und be-
schauet dieses Bild wol und fleissig Jhr Teut-
sche Helden/ ob Jhr noch etwan Anzeigungen
des alten Teutschlandes an demselben könnet
befinden.
Kö-
Erſte Handelung.
hinnen/ da ſelbiges Bild anzutreffen/ und wirſt
du uns nicht bald hinzu fuͤhren?
Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr
Helden/ wir ſind ſchon am rechten ohrte/ denn
Jch habe Euch mit fleiß hieher gebracht. Se-
het da/ was Jhr dieſer wegen zu ſehen ſo fleiſ-
ſig habt begehret.
Der Schauplatz oͤffnet ſich/ und ſitzet daß alte
Teutſchland wie eine anſehnliche Matron gantz ehr-
barlich bekleidet/ eine ſchlechte Krone auff dem Haup-
te und in der Hand einen Scepter habend/ in einer
Kapellen/ auff einem Stuhl/ der auff einen vierek-
kichten ſteinern Tiſch oder Altar iſt geſetzet. Zu Jh-
rer rechtern Hand ſtekken zwey Fabnen in welchen
ein Adeler gemachet/ uͤm dieſe Fahnen liegen allerhand
alte Gewehre/ Schlachtſchwerdter/ Streitkolben/
Hellebahrten/ Spieſſe/ Wurffpfeile und bey dieſen
auch etliche Haute von wilden Thieren und anderen
dergleichen Sachen. Auff der anderen ſeiten ſtehen
zwey Schiffe/ Milchtoͤpfe/ dabey liegen etliche ſtuͤkke
Fleiſch/ ein groſſes Kuͤhehorn und mehreren derglei-
chen bey den alten Teutſchen ſo wol zu Friedens als
Kriegeszeiten gebraͤuchlichen Sachen. Die Helden
ſtehen gleichſam entzuͤkket und ſehen dieſes alles mit
verwunderung an/ endlich ſpricht
Merkurius. Trettet nur naͤher herzu und be-
ſchauet dieſes Bild wol und fleiſſig Jhr Teut-
ſche Helden/ ob Jhr noch etwan Anzeigungen
des alten Teutſchlandes an demſelben koͤnnet
befinden.
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[11/0079] Erſte Handelung. hinnen/ da ſelbiges Bild anzutreffen/ und wirſt du uns nicht bald hinzu fuͤhren? Merkurius. Stellet Euch zu frieden Jhr Helden/ wir ſind ſchon am rechten ohrte/ denn Jch habe Euch mit fleiß hieher gebracht. Se- het da/ was Jhr dieſer wegen zu ſehen ſo fleiſ- ſig habt begehret. ☾Der Schauplatz oͤffnet ſich/ und ſitzet daß alte Teutſchland wie eine anſehnliche Matron gantz ehr- barlich bekleidet/ eine ſchlechte Krone auff dem Haup- te und in der Hand einen Scepter habend/ in einer Kapellen/ auff einem Stuhl/ der auff einen vierek- kichten ſteinern Tiſch oder Altar iſt geſetzet. Zu Jh- rer rechtern Hand ſtekken zwey Fabnen in welchen ein Adeler gemachet/ uͤm dieſe Fahnen liegen allerhand alte Gewehre/ Schlachtſchwerdter/ Streitkolben/ Hellebahrten/ Spieſſe/ Wurffpfeile und bey dieſen auch etliche Haute von wilden Thieren und anderen dergleichen Sachen. Auff der anderen ſeiten ſtehen zwey Schiffe/ Milchtoͤpfe/ dabey liegen etliche ſtuͤkke Fleiſch/ ein groſſes Kuͤhehorn und mehreren derglei- chen bey den alten Teutſchen ſo wol zu Friedens als Kriegeszeiten gebraͤuchlichen Sachen. Die Helden ſtehen gleichſam entzuͤkket und ſehen dieſes alles mit verwunderung an/ endlich ſpricht☽ Merkurius. Trettet nur naͤher herzu und be- ſchauet dieſes Bild wol und fleiſſig Jhr Teut- ſche Helden/ ob Jhr noch etwan Anzeigungen des alten Teutſchlandes an demſelben koͤnnet befinden. Koͤ-

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/79>, abgerufen am 25.11.2024.