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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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An den Teutschgesinneten Leser.
oder beschüldigen/ des sei einem jeden trotz ge-
bohten.

Ferner sol mein vielgedachter Simei auch
dieses sehr hoch empfunden haben/ daß Jch sei-
nem Vorgeben nach das heutige Soldaten-
leben gahr zu hart angegriffen und den löbli-
chen Orden der hohen Kriegesbedienten etli-
cher mahssen sol geschmähet/ dabenebenst öf-
fentlich geschrieben haben: Daß bei dieser Zeit
ein braver Kavallier sich schämen müsse dero
vorhin von Jhme erlernter Sprachen/ Kün-
ste und Wissenschafften und was er etwann
mehr zu meiner höhesten Verunglimpfung
hie und dort zusammen geraspet.

Hierauff antwohrte Jch mit weinigen:
Daß Jch mit einigem Kriegesbedienten der
Welt/ er mag sich zu dieser oder jenner Partei
halten oder bekennen/ in Unguhtem durchaus
nichts zu schaffen habe: Es wird hier ins ge-
mein geredet und geschrieben/ und werden nur
die Laster/ mit nichten aber die Personen ge-
straffet oder getadelt/ weis nicht was doch sol-
ches meinen Paßquillanten mag angehen?

Wenn man heute zu tage die Fehler und Ge-
brechen der Geistlichen ins gemein untersuchet
und doch dabei gewisse Personen ungetadelt

lässet/

An den Teutſchgeſinneten Leſer.
oder beſchuͤldigen/ des ſei einem jeden trotz ge-
bohten.

Ferner ſol mein vielgedachter Simei auch
dieſes ſehr hoch empfunden haben/ daß Jch ſei-
nem Vorgeben nach das heutige Soldaten-
leben gahr zu hart angegriffen und den loͤbli-
chen Orden der hohen Kriegesbedienten etli-
cher mahſſen ſol geſchmaͤhet/ dabenebenſt oͤf-
fentlich geſchrieben haben: Daß bei dieſer Zeit
ein braver Kavallier ſich ſchaͤmen muͤſſe dero
vorhin von Jhme erlernter Sprachen/ Kuͤn-
ſte und Wiſſenſchafften und was er etwann
mehr zu meiner hoͤheſten Verunglimpfung
hie und dort zuſammen geraſpet.

Hierauff antwohrte Jch mit weinigen:
Daß Jch mit einigem Kriegesbedienten der
Welt/ er mag ſich zu dieſer oder jenner Partei
halten oder bekennen/ in Unguhtem durchaus
nichts zu ſchaffen habe: Es wird hier ins ge-
mein geredet und geſchrieben/ und werden nur
die Laſter/ mit nichten aber die Perſonen ge-
ſtraffet oder getadelt/ weis nicht was doch ſol-
ches meinen Paßquillanten mag angehen?

Weñ man heute zu tage die Fehler und Ge-
brechen der Geiſtlichen ins gemein unterſuchet
und doch dabei gewiſſe Perſonen ungetadelt

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[0033] An den Teutſchgeſinneten Leſer. oder beſchuͤldigen/ des ſei einem jeden trotz ge- bohten. Ferner ſol mein vielgedachter Simei auch dieſes ſehr hoch empfunden haben/ daß Jch ſei- nem Vorgeben nach das heutige Soldaten- leben gahr zu hart angegriffen und den loͤbli- chen Orden der hohen Kriegesbedienten etli- cher mahſſen ſol geſchmaͤhet/ dabenebenſt oͤf- fentlich geſchrieben haben: Daß bei dieſer Zeit ein braver Kavallier ſich ſchaͤmen muͤſſe dero vorhin von Jhme erlernter Sprachen/ Kuͤn- ſte und Wiſſenſchafften und was er etwann mehr zu meiner hoͤheſten Verunglimpfung hie und dort zuſammen geraſpet. Hierauff antwohrte Jch mit weinigen: Daß Jch mit einigem Kriegesbedienten der Welt/ er mag ſich zu dieſer oder jenner Partei halten oder bekennen/ in Unguhtem durchaus nichts zu ſchaffen habe: Es wird hier ins ge- mein geredet und geſchrieben/ und werden nur die Laſter/ mit nichten aber die Perſonen ge- ſtraffet oder getadelt/ weis nicht was doch ſol- ches meinen Paßquillanten mag angehen? Weñ man heute zu tage die Fehler und Ge- brechen der Geiſtlichen ins gemein unterſuchet und doch dabei gewiſſe Perſonen ungetadelt laͤſſet/

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/33>, abgerufen am 25.11.2024.