Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Dritte Handlung. land noch eine gahr geringe Anzeigung recht-schaffener wahrer Buhsse bei dir zu spühren/ daher Jch denn auch den gebehtenen Frieden an und vor sich selber noch so bald nicht kan geben. Es ist trauen kein geringes/ warum du bittest/ ein gahr schlechtes aber/ daß du ge- gen dieses grosse leistest. Damit du aber dennoch sehen mügest/ wie liebreich mein Hertz gegen dir sei/ wolan/ so wil Jch dir immit- telst die Hoffnung des wehrten Friedens zu- kommen lassen/ wirst du nun in ernstlicher Bereüung deiner so vielfältigen Laster bestän- dig fohrtfahren/ dich meiner unermäßlichen Gnade getrösten ein neües mir wolgefälliges Leben anfangen/ den Glauben und ein guhtes Gewissen behalten/ so sol alsdenn der Friede auch selber folgen/ und dich mit tausend fälti- gem Segen wieder erquikken. Du weist ja Teutschland/ was vor wichtige Rahtschläge wegen Wiederbringung des Edlen Friedens in Westfalen bei diesen Zeiten obhanden sind/ welche dafern (wie man vorgibt) sie zu mei- ner Ehre und des allgemeinen Vaterlandes ersprießlichem Nutzen sind gemeinet/ Jhre glükliche Endschafft durch mich werden er- reichen. So fahre nun hin O Hoffnung/ du N ij
Dritte Handlung. land noch eine gahr geringe Anzeigung recht-ſchaffener wahrer Buhſſe bei dir zu ſpuͤhren/ daher Jch denn auch den gebehtenen Frieden an und vor ſich ſelber noch ſo bald nicht kan geben. Es iſt trauen kein geringes/ warum du bitteſt/ ein gahr ſchlechtes aber/ daß du ge- gen dieſes groſſe leiſteſt. Damit du aber dennoch ſehen muͤgeſt/ wie liebreich mein Hertz gegen dir ſei/ wolan/ ſo wil Jch dir immit- telſt die Hoffnung des wehrten Friedens zu- kommen laſſen/ wirſt du nun in ernſtlicher Bereuͤung deiner ſo vielfaͤltigen Laſter beſtaͤn- dig fohrtfahren/ dich meiner unermaͤßlichen Gnade getroͤſten ein neuͤes mir wolgefaͤlliges Leben anfangen/ den Glauben und ein guhtes Gewiſſen behalten/ ſo ſol alsdenn der Friede auch ſelber folgen/ und dich mit tauſend faͤlti- gem Segen wieder erquikken. Du weiſt ja Teutſchland/ was vor wichtige Rahtſchlaͤge wegen Wiederbringung des Edlen Friedens in Weſtfalen bei dieſen Zeiten obhanden ſind/ welche dafern (wie man vorgibt) ſie zu mei- ner Ehre und des allgemeinen Vaterlandes erſprießlichem Nutzen ſind gemeinet/ Jhre gluͤkliche Endſchafft durch mich werden er- reichen. So fahre nun hin O Hoffnung/ du N ij
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Dritte Handlung.
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ſchaffener wahrer Buhſſe bei dir zu ſpuͤhren/
daher Jch denn auch den gebehtenen Frieden
an und vor ſich ſelber noch ſo bald nicht kan
geben. Es iſt trauen kein geringes/ warum
du bitteſt/ ein gahr ſchlechtes aber/ daß du ge-
gen dieſes groſſe leiſteſt. Damit du aber
dennoch ſehen muͤgeſt/ wie liebreich mein Hertz
gegen dir ſei/ wolan/ ſo wil Jch dir immit-
telſt die Hoffnung des wehrten Friedens zu-
kommen laſſen/ wirſt du nun in ernſtlicher
Bereuͤung deiner ſo vielfaͤltigen Laſter beſtaͤn-
dig fohrtfahren/ dich meiner unermaͤßlichen
Gnade getroͤſten ein neuͤes mir wolgefaͤlliges
Leben anfangen/ den Glauben und ein guhtes
Gewiſſen behalten/ ſo ſol alsdenn der Friede
auch ſelber folgen/ und dich mit tauſend faͤlti-
gem Segen wieder erquikken. Du weiſt ja
Teutſchland/ was vor wichtige Rahtſchlaͤge
wegen Wiederbringung des Edlen Friedens
in Weſtfalen bei dieſen Zeiten obhanden ſind/
welche dafern (wie man vorgibt) ſie zu mei-
ner Ehre und des allgemeinen Vaterlandes
erſprießlichem Nutzen ſind gemeinet/ Jhre
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Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 194[193]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/261>, abgerufen am 25.07.2024. |