Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschenden Teutschlandes Verfluchet müssest du seyn mit allen deinenAngehörigen/ dieweil du nicht gethan hast nach den Wohrten/ welche dir der Herr dein GOTT hat gebohten. Du halstarriges Teutschland/ Du sage Jch/ hast dich weder Warnung noch Straffe wollen erweichen lassen/ daß du dich von deinen bösen sündli- chen Wegen zu dem Herren deinen Gott hät- test bekehret. Nun kommest du endlich mit deiner Heuchelbuhsse auffgezogen und begeh- rest des Allerhöhesten Gnade/ welcher du dich doch gantz und gahr unwürdig gemachet hast. Wer sol oder kan hinfohrt dir leichtfertigem Weibe Glauben zustellen/ die du so manches mahl Besserung deines sündhafften Lebens hast angelobet und deine Zusage doch nie- mahls gehalten? Pakke dich hinweg du Gott- loses Teutschland/ ehe dich der Gerechter Gott in seinem billichem Eifer und Zorn mit Donner und Blitz vom Himmel verzehre. Hie wird aus den Wolken/ auff welchen die Ge- rechtigkeit stehet/ mit Feurpfeilen/ Rakketten und derogleichen Sachen herunter geschossen/ imgleichen höret man unter dem reden/ welches die Gerechtig- keit hält/ wie auch nach demselben ein hartes Don- neren. Teutschland zittert und zaget/ schläget die Hände von
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes Verfluchet muͤſſeſt du ſeyn mit allen deinenAngehoͤrigen/ dieweil du nicht gethan haſt nach den Wohrten/ welche dir der Herr dein GOTT hat gebohten. Du halſtarriges Teutſchland/ Du ſage Jch/ haſt dich weder Warnung noch Straffe wollen erweichen laſſen/ daß du dich von deinen boͤſen ſuͤndli- chen Wegen zu dem Herren deinen Gott haͤt- teſt bekehret. Nun kommeſt du endlich mit deiner Heuchelbuhſſe auffgezogen und begeh- reſt des Allerhoͤheſten Gnade/ welcher du dich doch gantz und gahr unwuͤrdig gemachet haſt. Wer ſol oder kan hinfohrt dir leichtfertigem Weibe Glauben zuſtellen/ die du ſo manches mahl Beſſerung deines ſuͤndhafften Lebens haſt angelobet und deine Zuſage doch nie- mahls gehalten? Pakke dich hinweg du Gott- loſes Teutſchland/ ehe dich der Gerechter Gott in ſeinem billichem Eifer und Zorn mit Donner und Blitz vom Himmel verzehre. ☾ Hie wird aus den Wolken/ auff welchen die Ge- rechtigkeit ſtehet/ mit Feurpfeilen/ Rakketten und derogleichen Sachen herunter geſchoſſen/ imgleichen hoͤret man unter dem reden/ welches die Gerechtig- keit haͤlt/ wie auch nach demſelben ein hartes Don- neren. ☽ Teutſchland zittert und zaget/ ſchlaͤget die Haͤnde von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GER"> <p><pb facs="#f0256" n="189[188]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes</hi></fw><lb/> Verfluchet muͤſſeſt du ſeyn mit allen deinen<lb/> Angehoͤrigen/ dieweil du nicht gethan haſt<lb/> nach den Wohrten/ welche dir der <hi rendition="#k">He</hi>rr dein<lb/> GOTT hat gebohten. Du halſtarriges<lb/> Teutſchland/ Du ſage Jch/ haſt dich weder<lb/> Warnung noch Straffe wollen erweichen<lb/> laſſen/ daß du dich von deinen boͤſen ſuͤndli-<lb/> chen Wegen zu dem <hi rendition="#k">He</hi>rren deinen Gott haͤt-<lb/> teſt bekehret. Nun kommeſt du endlich mit<lb/> deiner Heuchelbuhſſe auffgezogen und begeh-<lb/> reſt des Allerhoͤheſten Gnade/ welcher du dich<lb/> doch gantz und gahr unwuͤrdig gemachet haſt.<lb/> Wer ſol oder kan hinfohrt dir leichtfertigem<lb/> Weibe Glauben zuſtellen/ die du ſo manches<lb/> mahl Beſſerung deines ſuͤndhafften Lebens<lb/> haſt angelobet und deine Zuſage doch nie-<lb/> mahls gehalten? Pakke dich hinweg du Gott-<lb/> loſes Teutſchland/ ehe dich der Gerechter<lb/> Gott in ſeinem billichem Eifer und Zorn mit<lb/> Donner und Blitz vom Himmel verzehre.</p> </sp><lb/> <stage>☾ <hi rendition="#fr">Hie wird aus den Wolken/ auff welchen die Ge-<lb/> rechtigkeit ſtehet/ mit Feurpfeilen/ Rakketten und<lb/> derogleichen Sachen herunter geſchoſſen/ imgleichen<lb/> hoͤret man unter dem reden/ welches die Gerechtig-<lb/> keit haͤlt/ wie auch nach demſelben ein hartes Don-<lb/> neren.</hi> ☽</stage><lb/> <sp who="#TEU"> <speaker> <hi rendition="#fr">Teutſchland</hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#fr">zittert und zaget/ ſchlaͤget die Haͤnde</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">von</hi> </fw><lb/> </stage> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189[188]/0256]
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
Verfluchet muͤſſeſt du ſeyn mit allen deinen
Angehoͤrigen/ dieweil du nicht gethan haſt
nach den Wohrten/ welche dir der Herr dein
GOTT hat gebohten. Du halſtarriges
Teutſchland/ Du ſage Jch/ haſt dich weder
Warnung noch Straffe wollen erweichen
laſſen/ daß du dich von deinen boͤſen ſuͤndli-
chen Wegen zu dem Herren deinen Gott haͤt-
teſt bekehret. Nun kommeſt du endlich mit
deiner Heuchelbuhſſe auffgezogen und begeh-
reſt des Allerhoͤheſten Gnade/ welcher du dich
doch gantz und gahr unwuͤrdig gemachet haſt.
Wer ſol oder kan hinfohrt dir leichtfertigem
Weibe Glauben zuſtellen/ die du ſo manches
mahl Beſſerung deines ſuͤndhafften Lebens
haſt angelobet und deine Zuſage doch nie-
mahls gehalten? Pakke dich hinweg du Gott-
loſes Teutſchland/ ehe dich der Gerechter
Gott in ſeinem billichem Eifer und Zorn mit
Donner und Blitz vom Himmel verzehre.
☾ Hie wird aus den Wolken/ auff welchen die Ge-
rechtigkeit ſtehet/ mit Feurpfeilen/ Rakketten und
derogleichen Sachen herunter geſchoſſen/ imgleichen
hoͤret man unter dem reden/ welches die Gerechtig-
keit haͤlt/ wie auch nach demſelben ein hartes Don-
neren. ☽
Teutſchland zittert und zaget/ ſchlaͤget die Haͤnde
von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/256 |
Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 189[188]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/256>, abgerufen am 24.07.2024. |