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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Des Friedewünschenden Teutschlandes.
welche so groß ist/ daß sie die Wolken überstei-
get. Ach! Herr Jch habe gesündiget/ Ja
Jch habe gesündiget und mißhandelt/ in deme
aus meinem gottlosen Hertzen/ gleich als aus
einem Brunnen/ durch alle meine Länder/
Völker und Unterthanen hervor gequollen
Verachtung deines heiligen Wohrtes/ Läste-
rung/ Hoffahrt/ Lügen/ eigne Liebe und Ehre/
Ungehorsahm/ Feindschafft/ Zorn/ Rachgier/
Ungedult/ Unzucht/ Ungerechtigkeit/ Geitz/
allerlei böse Lüste und tausend andere Sünde.
Ach Herr/ Jch bin ein Greüel in allem mei-
nem Thuen und Wesen/ Alle meine Gerech-
tigkeit ist wie ein unflätiges Kleid! Ach Herr/
Jch habe die grosse Wolthaten/ welche du
mir dem undankbahrem Teutschlande so
überflüssig hast erzeiget/ auff das schändlichste
mißbrauchet/ ja mit allen meinen Gliederen
und Kräfften Leibes und der Seelen habe Jch
dir wiederstrebet/ mit Leib und Seele habe
Jch der Sünden und dem Teuffel gedienet
und habe damit deinen Zorn und Straffe bil-
lig über mich erreget. Daher hast du mich
sündliches Teutschland nun biß in das dreis-
sigste Jahr billig heimgesuchet mit erschrekli-
chen Kriegen und Bluhtvergiessen/ mit greu-
licher
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes.
welche ſo groß iſt/ daß ſie die Wolken uͤberſtei-
get. Ach! Herr Jch habe geſuͤndiget/ Ja
Jch habe geſuͤndiget und mißhandelt/ in deme
aus meinem gottloſen Hertzen/ gleich als aus
einem Brunnen/ durch alle meine Laͤnder/
Voͤlker und Unterthanen hervor gequollen
Verachtung deines heiligen Wohrtes/ Laͤſte-
rung/ Hoffahrt/ Luͤgen/ eigne Liebe und Ehre/
Ungehorſahm/ Feindſchafft/ Zorn/ Rachgier/
Ungedult/ Unzucht/ Ungerechtigkeit/ Geitz/
allerlei boͤſe Luͤſte und tauſend andere Suͤnde.
Ach Herr/ Jch bin ein Greuͤel in allem mei-
nem Thuen und Weſen/ Alle meine Gerech-
tigkeit iſt wie ein unflaͤtiges Kleid! Ach Herr/
Jch habe die groſſe Wolthaten/ welche du
mir dem undankbahrem Teutſchlande ſo
uͤberfluͤſſig haſt erzeiget/ auff das ſchaͤndlichſte
mißbrauchet/ ja mit allen meinen Gliederen
und Kraͤfften Leibes und der Seelen habe Jch
dir wiederſtrebet/ mit Leib und Seele habe
Jch der Suͤnden und dem Teuffel gedienet
und habe damit deinen Zorn und Straffe bil-
lig uͤber mich erreget. Daher haſt du mich
ſuͤndliches Teutſchland nun biß in das dreiſ-
ſigſte Jahr billig heimgeſuchet mit erſchrekli-
chen Kriegen und Bluhtvergieſſen/ mit greu-
licher
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[185[184]/0252] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes. welche ſo groß iſt/ daß ſie die Wolken uͤberſtei- get. Ach! Herr Jch habe geſuͤndiget/ Ja Jch habe geſuͤndiget und mißhandelt/ in deme aus meinem gottloſen Hertzen/ gleich als aus einem Brunnen/ durch alle meine Laͤnder/ Voͤlker und Unterthanen hervor gequollen Verachtung deines heiligen Wohrtes/ Laͤſte- rung/ Hoffahrt/ Luͤgen/ eigne Liebe und Ehre/ Ungehorſahm/ Feindſchafft/ Zorn/ Rachgier/ Ungedult/ Unzucht/ Ungerechtigkeit/ Geitz/ allerlei boͤſe Luͤſte und tauſend andere Suͤnde. Ach Herr/ Jch bin ein Greuͤel in allem mei- nem Thuen und Weſen/ Alle meine Gerech- tigkeit iſt wie ein unflaͤtiges Kleid! Ach Herr/ Jch habe die groſſe Wolthaten/ welche du mir dem undankbahrem Teutſchlande ſo uͤberfluͤſſig haſt erzeiget/ auff das ſchaͤndlichſte mißbrauchet/ ja mit allen meinen Gliederen und Kraͤfften Leibes und der Seelen habe Jch dir wiederſtrebet/ mit Leib und Seele habe Jch der Suͤnden und dem Teuffel gedienet und habe damit deinen Zorn und Straffe bil- lig uͤber mich erreget. Daher haſt du mich ſuͤndliches Teutſchland nun biß in das dreiſ- ſigſte Jahr billig heimgeſuchet mit erſchrekli- chen Kriegen und Bluhtvergieſſen/ mit greu- licher

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 185[184]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/252>, abgerufen am 24.11.2024.