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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Des Friedewünschenden Teutschlandes.
Mars Was saget Jhr Schwesteren? Le-
bet Teutschland noch? Das ist mir von gan-
tzem Hertzen lieb: Aber die Schüsse pflegen
dennoch bißweilen gefährlich zu seyn und kan
leicht der kalte Brand oder ein anderes derglei-
chen Accident dazu schlagen/ derowegen
erachte Jch es vor hoch nöhtig/ daß wir uns
nach einem erfahrnen Wundartzte/ der zugleich
eusserliche und innerliche Gebrechen weis zu
heilen ümmesehen/ daß derselbe Jhr den Scha-
den schleunigst verbinde und so bald es immer
müglich/ wiedrum heile/ damit/ wenn Teutsch-
land zu voriger Gesundheit gelanget/ wir auff
daß neue Jhr zusetzen/ ja sie mit allerhand
Marteren/ so nur immer zu erdenken müglich
sind/ quählen und plagen und durch dieses ge-
strenge Mittel alles daßjenige/ was wir zu wis-
sen begehren/ endlich erforschen/ und zu son-
derbarem unserem Nutzen und Ersprießligkeit
solches anwenden mügen.
Pest. Du redest recht vielgeliebter Bruder/
wir müssen uns bei zeiten nach einem geschik-
ten Feldscherer ümmesehen/ damit der Schade
nicht versäumet werde.
Mars bedenket sich ein weinig: Halt/ halt/ Jch
weis schon einen trefflich erfahrnen Meister/
Er
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes.
Mars Was ſaget Jhr Schweſteren? Le-
bet Teutſchland noch? Das iſt mir von gan-
tzem Hertzen lieb: Aber die Schuͤſſe pflegen
dennoch bißweilen gefaͤhrlich zu ſeyn und kan
leicht der kalte Brand oder ein anderes derglei-
chen Accident dazu ſchlagen/ derowegen
erachte Jch es vor hoch noͤhtig/ daß wir uns
nach einem erfahrnen Wundartzte/ der zugleich
euſſerliche und innerliche Gebrechen weis zu
heilen uͤmmeſehen/ daß derſelbe Jhr den Scha-
den ſchleunigſt verbinde und ſo bald es immer
muͤglich/ wiedrum heile/ damit/ weñ Teutſch-
land zu voriger Geſundheit gelanget/ wir auff
daß neue Jhr zuſetzen/ ja ſie mit allerhand
Marteren/ ſo nur immer zu erdenken muͤglich
ſind/ quaͤhlen und plagen und durch dieſes ge-
ſtrenge Mittel alles daßjenige/ was wir zu wiſ-
ſen begehren/ endlich erforſchen/ und zu ſon-
derbarem unſerem Nutzen und Erſprießligkeit
ſolches anwenden muͤgen.
Peſt. Du redeſt recht vielgeliebter Bruder/
wir muͤſſen uns bei zeiten nach einem geſchik-
ten Feldſcherer uͤmmeſehen/ damit der Schade
nicht verſaͤumet werde.
Mars bedenket ſich ein weinig: Halt/ halt/ Jch
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[151[150]/0218] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes. Mars Was ſaget Jhr Schweſteren? Le- bet Teutſchland noch? Das iſt mir von gan- tzem Hertzen lieb: Aber die Schuͤſſe pflegen dennoch bißweilen gefaͤhrlich zu ſeyn und kan leicht der kalte Brand oder ein anderes derglei- chen Accident dazu ſchlagen/ derowegen erachte Jch es vor hoch noͤhtig/ daß wir uns nach einem erfahrnen Wundartzte/ der zugleich euſſerliche und innerliche Gebrechen weis zu heilen uͤmmeſehen/ daß derſelbe Jhr den Scha- den ſchleunigſt verbinde und ſo bald es immer muͤglich/ wiedrum heile/ damit/ weñ Teutſch- land zu voriger Geſundheit gelanget/ wir auff daß neue Jhr zuſetzen/ ja ſie mit allerhand Marteren/ ſo nur immer zu erdenken muͤglich ſind/ quaͤhlen und plagen und durch dieſes ge- ſtrenge Mittel alles daßjenige/ was wir zu wiſ- ſen begehren/ endlich erforſchen/ und zu ſon- derbarem unſerem Nutzen und Erſprießligkeit ſolches anwenden muͤgen. Peſt. Du redeſt recht vielgeliebter Bruder/ wir muͤſſen uns bei zeiten nach einem geſchik- ten Feldſcherer uͤmmeſehen/ damit der Schade nicht verſaͤumet werde. Mars bedenket ſich ein weinig: Halt/ halt/ Jch weis ſchon einen trefflich erfahrnen Meiſter/ Er

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 151[150]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/218>, abgerufen am 24.11.2024.