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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Des Friedewünschenden Teutschlandes.
vor allen dingen mein Hertzwehrter Freund/
bedenke mit höhestem fleisse/ wie kurtz und
flüchtig dieses elendes Leben sey/ und daß wir
alle/ hohe und niedrige/ Reiche und Arme/ Ge-
lahrte und Ungelahrte aus dieser kaum augen-
bliklichen Zeit müssen hinwanderen in die lan-
ge Ewigkeit.
Sausewind. Von Hertzen gern Merkuri/
wil Jch deiner treüen Ermahnung folgen und
die unchristliche Thaten des Bluhtdürstigen
Mars biß in den Abgrund der Höllen verflu-
chen/ er spiele/ huhre und bube so lange er wil/
Jch aber Merkuri/ wil dir anhangen und dei-
nem Göttlichen Befehl biß in meine Grube
nachkommen.
Merkurius. Dazu wolle dir die Barmher-
tzigkeit Gottes gnädiglich verhelffen/ folge mir
derowegen nach/ dieweil meines bleibens allhie
nicht länger ist/ denn Jch kan nicht unterlas-
sen/ daß unglückselige Teutschland ferner zu
suchen/ ob Jch Jhr noch etwann mit Raht oder
Hülffe/ derer sie denn höchlich benöhtiget/ er-
sprießlich beispringen könte.
Sie gehen ab.
Ende des Zwischen Spiels.
Des
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes.
vor allen dingen mein Hertzwehrter Freund/
bedenke mit hoͤheſtem fleiſſe/ wie kurtz und
fluͤchtig dieſes elendes Leben ſey/ und daß wir
alle/ hohe und niedrige/ Reiche und Arme/ Ge-
lahrte und Ungelahrte aus dieſer kaum augen-
bliklichen Zeit muͤſſen hinwanderen in die lan-
ge Ewigkeit.
Sauſewind. Von Hertzen gern Merkuri/
wil Jch deiner treuͤen Ermahnung folgen und
die unchriſtliche Thaten des Bluhtduͤrſtigen
Mars biß in den Abgrund der Hoͤllen verflu-
chen/ er ſpiele/ huhre und bube ſo lange er wil/
Jch aber Merkuri/ wil dir anhangen und dei-
nem Goͤttlichen Befehl biß in meine Grube
nachkommen.
Merkurius. Dazu wolle dir die Barmher-
tzigkeit Gottes gnaͤdiglich verhelffen/ folge mir
derowegen nach/ dieweil meines bleibens allhie
nicht laͤnger iſt/ denn Jch kan nicht unterlaſ-
ſen/ daß ungluͤckſelige Teutſchland ferner zu
ſuchen/ ob Jch Jhr noch etwañ mit Raht oder
Huͤlffe/ derer ſie denn hoͤchlich benoͤhtiget/ er-
ſprießlich beiſpringen koͤnte.
Sie gehen ab.
Ende des Zwiſchen Spiels.
Des
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[135[134]/0202] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes. vor allen dingen mein Hertzwehrter Freund/ bedenke mit hoͤheſtem fleiſſe/ wie kurtz und fluͤchtig dieſes elendes Leben ſey/ und daß wir alle/ hohe und niedrige/ Reiche und Arme/ Ge- lahrte und Ungelahrte aus dieſer kaum augen- bliklichen Zeit muͤſſen hinwanderen in die lan- ge Ewigkeit. Sauſewind. Von Hertzen gern Merkuri/ wil Jch deiner treuͤen Ermahnung folgen und die unchriſtliche Thaten des Bluhtduͤrſtigen Mars biß in den Abgrund der Hoͤllen verflu- chen/ er ſpiele/ huhre und bube ſo lange er wil/ Jch aber Merkuri/ wil dir anhangen und dei- nem Goͤttlichen Befehl biß in meine Grube nachkommen. Merkurius. Dazu wolle dir die Barmher- tzigkeit Gottes gnaͤdiglich verhelffen/ folge mir derowegen nach/ dieweil meines bleibens allhie nicht laͤnger iſt/ denn Jch kan nicht unterlaſ- ſen/ daß ungluͤckſelige Teutſchland ferner zu ſuchen/ ob Jch Jhr noch etwañ mit Raht oder Huͤlffe/ derer ſie denn hoͤchlich benoͤhtiget/ er- ſprießlich beiſpringen koͤnte. Sie gehen ab. Ende des Zwiſchen Spiels. Des

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 135[134]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/202>, abgerufen am 22.11.2024.