Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Nohtwendiger Vorbericht einen öffentlichen Schauplatz/ unterschiedlicheTraur- und Freudenspiele zuem theil nach Ahrt der Jtaliäner auff selbigem vorzustellen/ mit Bewilligung der gebietenden Obrigkeit dieser hochlöblichen Stadt angerichtet/ ist Jh- me von guhten Freunden unter anderen wol- meinentlich angedeutet/ wie daß auch Jch in meiner Jugend/ so wol dieses Ohrtes als an- derswo derogleichen Schauspiele/ (welche man sonst aus der Griegischen Sprache Ko- moedien und Tragoedien nennet) mit guhter Vergnügung der Zuseher hätte auffgeführet/ wie sie denn auch vernommen/ daß Jch derer noch etliche geschriebene/ wiewol noch zur Zeit auff der Schaubühne nicht vorgestellete/ bei handen hätte. Nach eingenommenem sol- chem Berichte ist gemelter Herr Gartner/ von etlichen der Seinigen begleitet zu mir heraus kommen/ und nachdeme er Kundschafft mit meiner Weinigkeit zu machen gesuchet/ hat er ferner begehret/ Jch müchte Jhm von meinen Freud- und Traur Spielen etliche lassen zu- kommen/ damit er sich bei itzigem seinem an- gestelletem Werke derselben nützlich bedienen könte. Als Jch Jhn nun auff dieses sein Be- gehren freundlich berichtete/ daß es zwahr nicht
Nohtwendiger Vorbericht einen oͤffentlichen Schauplatz/ unterſchiedlicheTraur- und Freudenſpiele zuem theil nach Ahrt der Jtaliaͤner auff ſelbigem vorzuſtellen/ mit Bewilligung der gebietenden Obrigkeit dieſer hochloͤblichen Stadt angerichtet/ iſt Jh- me von guhten Freunden unter anderen wol- meinentlich angedeutet/ wie daß auch Jch in meiner Jugend/ ſo wol dieſes Ohrtes als an- derswo derogleichen Schauſpiele/ (welche man ſonſt aus der Griegiſchen Sprache Ko- moedien und Tragoedien nennet) mit guhter Vergnuͤgung der Zuſeher haͤtte auffgefuͤhret/ wie ſie denn auch vernommen/ daß Jch derer noch etliche geſchriebene/ wiewol noch zur Zeit auff der Schaubuͤhne nicht vorgeſtellete/ bei handen haͤtte. Nach eingenommenem ſol- chem Berichte iſt gemelter Herr Gartner/ von etlichen der Seinigen begleitet zu mir heraus kommen/ und nachdeme er Kundſchafft mit meiner Weinigkeit zu machen geſuchet/ hat er ferner begehret/ Jch muͤchte Jhm von meinen Freud- und Traur Spielen etliche laſſen zu- kommen/ damit er ſich bei itzigem ſeinem an- geſtelletem Werke derſelben nuͤtzlich bedienen koͤnte. Als Jch Jhn nun auff dieſes ſein Be- gehren freundlich berichtete/ daß es zwahr nicht
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Nohtwendiger Vorbericht
einen oͤffentlichen Schauplatz/ unterſchiedliche
Traur- und Freudenſpiele zuem theil nach
Ahrt der Jtaliaͤner auff ſelbigem vorzuſtellen/
mit Bewilligung der gebietenden Obrigkeit
dieſer hochloͤblichen Stadt angerichtet/ iſt Jh-
me von guhten Freunden unter anderen wol-
meinentlich angedeutet/ wie daß auch Jch in
meiner Jugend/ ſo wol dieſes Ohrtes als an-
derswo derogleichen Schauſpiele/ (welche
man ſonſt aus der Griegiſchen Sprache Ko-
moedien und Tragoedien nennet) mit guhter
Vergnuͤgung der Zuſeher haͤtte auffgefuͤhret/
wie ſie denn auch vernommen/ daß Jch derer
noch etliche geſchriebene/ wiewol noch zur Zeit
auff der Schaubuͤhne nicht vorgeſtellete/ bei
handen haͤtte. Nach eingenommenem ſol-
chem Berichte iſt gemelter Herr Gartner/ von
etlichen der Seinigen begleitet zu mir heraus
kommen/ und nachdeme er Kundſchafft mit
meiner Weinigkeit zu machen geſuchet/ hat er
ferner begehret/ Jch muͤchte Jhm von meinen
Freud- und Traur Spielen etliche laſſen zu-
kommen/ damit er ſich bei itzigem ſeinem an-
geſtelletem Werke derſelben nuͤtzlich bedienen
koͤnte. Als Jch Jhn nun auff dieſes ſein Be-
gehren freundlich berichtete/ daß es zwahr
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Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/18>, abgerufen am 16.02.2025. |