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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Des Friedewünschenden Teutschlandes
gleichsahm ungefehr den Sausewind.
Aber/ wer
stehet dort an jenner Ekken? Jch muß Jhm
ein weinig näher kommen: Der ist gewißlich
ein Franzose/ daß merke Jch fast an seinem Ha-
bit und leichtfertigen Geberden.
Er spricht
zuem Sausewind.
Bon jour monsieur,
comment vous va?
M. Sausewind. Je me porte bien, Dieu
mercy, a vostre commandement:
Mars. D' ou venez vous monsieur?
Estes vous un Francois?
M. Sausewind. Nonny pa monsieur, je
suis un Alleman.
Mars. Jst der Herr ein Teutscher/ ey so
lasset uns doch auch ein weinig Teutsch mit
einander reden.
Sausewind. Was meinem Herren gefält/
mir gilt es gleiche viel/ was einer vor eine
Sprache mit mir zu reden begehret/ dieweil
Jch sie alle verstehe.
Mars. Per Dieu daß wäre viel/ so ist der
Herr vor mich nicht/ denn wenn Jch kein Teutsch
reden könte/ so wäre Jch fast stumm; Aber/ der
Herr verzeihe mir/ Er wird gewißlich ein Ka-
pallir seyn?
Sausewind. Ja mein Herr/ Jch bin so ein
armer
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
gleichſahm ungefehr den Sauſewind.
Aber/ wer
ſtehet dort an jenner Ekken? Jch muß Jhm
ein weinig naͤher kommen: Der iſt gewißlich
ein Franzoſe/ daß merke Jch faſt an ſeinem Ha-
bit und leichtfertigen Geberden.
Er ſpricht
zuem Sauſewind.
Bon jour monſieur,
comment vous va?
M. Sauſewind. Je me porte bien, Dieu
mercy, a voſtre commandement:
Mars. D’ ou venez vous monſieur?
Eſtes vous un Francois?
M. Sauſewind. Nonny pa monſieur, je
ſuis un Alleman.
Mars. Jſt der Herr ein Teutſcher/ ey ſo
laſſet uns doch auch ein weinig Teutſch mit
einander reden.
Sauſewind. Was meinem Herren gefaͤlt/
mir gilt es gleiche viel/ was einer vor eine
Sprache mit mir zu reden begehret/ dieweil
Jch ſie alle verſtehe.
Mars. Per Dieu daß waͤre viel/ ſo iſt der
Herr vor mich nicht/ deñ weñ Jch kein Teutſch
reden koͤnte/ ſo waͤre Jch faſt ſtum̃; Aber/ der
Herr verzeihe mir/ Er wird gewißlich ein Ka-
pallir ſeyn?
Sauſewind. Ja mein Herr/ Jch bin ſo ein
armer
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[105[104]/0172] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes gleichſahm ungefehr den Sauſewind. ☽ Aber/ wer ſtehet dort an jenner Ekken? Jch muß Jhm ein weinig naͤher kommen: Der iſt gewißlich ein Franzoſe/ daß merke Jch faſt an ſeinem Ha- bit und leichtfertigen Geberden. ☾ Er ſpricht zuem Sauſewind. ☽ Bon jour monſieur, comment vous va? M. Sauſewind. Je me porte bien, Dieu mercy, a voſtre commandement: Mars. D’ ou venez vous monſieur? Eſtes vous un Francois? M. Sauſewind. Nonny pa monſieur, je ſuis un Alleman. Mars. Jſt der Herr ein Teutſcher/ ey ſo laſſet uns doch auch ein weinig Teutſch mit einander reden. Sauſewind. Was meinem Herren gefaͤlt/ mir gilt es gleiche viel/ was einer vor eine Sprache mit mir zu reden begehret/ dieweil Jch ſie alle verſtehe. Mars. Per Dieu daß waͤre viel/ ſo iſt der Herr vor mich nicht/ deñ weñ Jch kein Teutſch reden koͤnte/ ſo waͤre Jch faſt ſtum̃; Aber/ der Herr verzeihe mir/ Er wird gewißlich ein Ka- pallir ſeyn? Sauſewind. Ja mein Herr/ Jch bin ſo ein armer

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 105[104]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/172>, abgerufen am 22.11.2024.