Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschenden Teutschlandes außgemachet haben/ wenn Er nicht mit ande-ren Sachen wäre vermischet und künstlich zu- gerichtet gewesen. Signoro Bartholomeo. Dieses weiß Jch vor- hin wol/ denn es war ja unsere Abrede/ ehe wir noch bey dem Königlichen Hofe anlangeten/ daß alles/ was wir Teutschland wolten praesen- tiren/ mit solchen Sachen solte zugerichtet seyn/ welche den Schlaff hefftig befoderen/ und sind eben die Händschuh/ welche Jch Jhr zuem letsten geschenket/ mit einem sonderbaren Jtaliänischen Schlaffbalsahm praepariret/ dessen blosser Geruch den Menschen gantz fäst machet einschlaffen. Herr Karl. Und mein grosser Ziegenkäse ist durch und durch mit dem Opio vermischet/ welcher Safft eben diese Würkung hat. Don Anthonio. Und mein Spanischer Wein war mit dem Laudano angelico ver- menget/ welches auch redlich machet schlaffen. Monsieur Gaston. Und in meinen Vin Fran- cois hatte Jch die Essentiam Croci geschüt- tet/ haben also gahr nicht zu zweiffelen/ daß Teutschland nunmehr auff das allerhärteste schlaffe/ worauff denn unser etliche schon manches Jahr mit fleiß haben gelauret/ denn/ so
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes außgemachet haben/ wenn Er nicht mit ande-ren Sachen waͤre vermiſchet und kuͤnſtlich zu- gerichtet geweſen. Signoro Bartholomeo. Dieſes weiß Jch vor- hin wol/ denn es war ja unſere Abrede/ ehe wir noch bey dem Koͤniglichen Hofe anlangeten/ daß alles/ was wir Teutſchland wolten præſen- tiren/ mit ſolchen Sachen ſolte zugerichtet ſeyn/ welche den Schlaff hefftig befoderen/ und ſind eben die Haͤndſchuh/ welche Jch Jhr zuem letſten geſchenket/ mit einem ſonderbaren Jtaliaͤniſchen Schlaffbalſahm præpariret/ deſſen bloſſer Geruch den Menſchen gantz faͤſt machet einſchlaffen. Herr Karl. Und mein groſſer Ziegenkaͤſe iſt durch und durch mit dem Opio vermiſchet/ welcher Safft eben dieſe Wuͤrkung hat. Don Anthonio. Und mein Spaniſcher Wein war mit dem Laudano angelico ver- menget/ welches auch redlich machet ſchlaffen. Monſieur Gaſton. Und in meinen Vin Fran- cois hatte Jch die Eſſentiam Croci geſchuͤt- tet/ haben alſo gahr nicht zu zweiffelen/ daß Teutſchland nunmehr auff das allerhaͤrteſte ſchlaffe/ worauff denn unſer etliche ſchon manches Jahr mit fleiß haben gelauret/ denn/ ſo
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GAS"> <p><pb facs="#f0142" n="75[74]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes</hi></fw><lb/> außgemachet haben/ wenn Er nicht mit ande-<lb/> ren Sachen waͤre vermiſchet und kuͤnſtlich zu-<lb/> gerichtet geweſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BAR"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Signoro Bartholomeo.</hi> </hi> </speaker> <p>Dieſes weiß Jch vor-<lb/> hin wol/ denn es war ja unſere Abrede/ ehe wir<lb/> noch bey dem Koͤniglichen Hofe anlangeten/<lb/> daß alles/ was wir Teutſchland wolten præſen-<lb/> tiren/ mit ſolchen Sachen ſolte zugerichtet<lb/> ſeyn/ welche den Schlaff hefftig befoderen/<lb/> und ſind eben die Haͤndſchuh/ welche Jch Jhr<lb/> zuem letſten geſchenket/ mit einem ſonderbaren<lb/> Jtaliaͤniſchen Schlaffbalſahm præpariret/<lb/> deſſen bloſſer Geruch den Menſchen gantz faͤſt<lb/> machet einſchlaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Herr Karl.</hi> </speaker> <p>Und mein groſſer Ziegenkaͤſe iſt<lb/> durch und durch mit dem <hi rendition="#aq">Opio</hi> vermiſchet/<lb/> welcher Safft eben dieſe Wuͤrkung hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Don Anthonio.</hi> </hi> </speaker> <p>Und mein Spaniſcher<lb/> Wein war mit dem <hi rendition="#aq">Laudano angelico</hi> ver-<lb/> menget/ welches auch redlich machet ſchlaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GAS"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Monſieur Gaſton.</hi> </hi> </speaker> <p>Und in meinen <hi rendition="#aq">Vin Fran-<lb/> cois</hi> hatte Jch die <hi rendition="#aq">Eſſentiam Croci</hi> geſchuͤt-<lb/> tet/ haben alſo gahr nicht zu zweiffelen/ daß<lb/> Teutſchland nunmehr auff das allerhaͤrteſte<lb/> ſchlaffe/ worauff denn unſer etliche ſchon<lb/> manches Jahr mit fleiß haben gelauret/ denn/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75[74]/0142]
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
außgemachet haben/ wenn Er nicht mit ande-
ren Sachen waͤre vermiſchet und kuͤnſtlich zu-
gerichtet geweſen.
Signoro Bartholomeo. Dieſes weiß Jch vor-
hin wol/ denn es war ja unſere Abrede/ ehe wir
noch bey dem Koͤniglichen Hofe anlangeten/
daß alles/ was wir Teutſchland wolten præſen-
tiren/ mit ſolchen Sachen ſolte zugerichtet
ſeyn/ welche den Schlaff hefftig befoderen/
und ſind eben die Haͤndſchuh/ welche Jch Jhr
zuem letſten geſchenket/ mit einem ſonderbaren
Jtaliaͤniſchen Schlaffbalſahm præpariret/
deſſen bloſſer Geruch den Menſchen gantz faͤſt
machet einſchlaffen.
Herr Karl. Und mein groſſer Ziegenkaͤſe iſt
durch und durch mit dem Opio vermiſchet/
welcher Safft eben dieſe Wuͤrkung hat.
Don Anthonio. Und mein Spaniſcher
Wein war mit dem Laudano angelico ver-
menget/ welches auch redlich machet ſchlaffen.
Monſieur Gaſton. Und in meinen Vin Fran-
cois hatte Jch die Eſſentiam Croci geſchuͤt-
tet/ haben alſo gahr nicht zu zweiffelen/ daß
Teutſchland nunmehr auff das allerhaͤrteſte
ſchlaffe/ worauff denn unſer etliche ſchon
manches Jahr mit fleiß haben gelauret/ denn/
ſo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |