Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Andere Handelung. lich müde! Hiemit entschläffet sie gahr fäste/ die vierCavallier machen ein weinig reverentz/ gehen von Jhr heraus/ und wird der innere Schanplatz auff welchen die Königinn ruhet/ hiemit geschlossen/ die Cavallier aber bleiben vor demselben auff der eusseren bühnen. Der Dritter Auffzug. Monsieur Gaston, Don Anthonio, Signoro Bartholomeo, Herr Karl. Monsieur Gaston. Was dünket Eüch Jhr Herren/ haben wir das Spiel nicht ahrtig an- gefangen? Don Anthonio. Fürwahr Monsieur Ga- ston, es hätte kein besser Anschlag können er- dacht werden. So recht! So muß man Teutschland in den Schlaff sauffen/ denn sonst ist es schwehrlich zu zähmen. Signoro Bartholomeo. Wahrlich Jhr Her- ren/ daß war sehr klüglich bedacht/ daß Jhr den Spanischen und Französischen Wein un- ter dem Bankette liesset auff die Taffel brin- gen/ denn wir alle wissen mehr denn zu wol/ daß Teutschland gerne säuffet. Monsieur Gaston. Ja wol Signoro Bar- tholomeo, der Wein wolte es allein nicht auß-
Andere Handelung. lich muͤde! Hiemit entſchlaͤffet ſie gahr faͤſte/ die vierCavallier machen ein weinig reverentz/ gehen von Jhr heraus/ und wird der innere Schanplatz auff welchen die Koͤniginn ruhet/ hiemit geſchloſſen/ die Cavallier aber bleiben vor demſelben auff der euſſeren buͤhnen. Der Dritter Auffzug. Monſieur Gaſton, Don Anthonio, Signoro Bartholomeo, Herr Karl. Monſieur Gaſton. Was duͤnket Euͤch Jhr Herren/ haben wir das Spiel nicht ahrtig an- gefangen? Don Anthonio. Fuͤrwahr Monſieur Ga- ſton, es haͤtte kein beſſer Anſchlag koͤnnen er- dacht werden. So recht! So muß man Teutſchland in den Schlaff ſauffen/ deñ ſonſt iſt es ſchwehrlich zu zaͤhmen. Signoro Bartholomeo. Wahrlich Jhr Her- ren/ daß war ſehr kluͤglich bedacht/ daß Jhr den Spaniſchen und Franzoͤſiſchen Wein un- ter dem Bankette lieſſet auff die Taffel brin- gen/ denn wir alle wiſſen mehr deñ zu wol/ daß Teutſchland gerne ſaͤuffet. Monſieur Gaſton. Ja wol Signoro Bar- tholomeo, der Wein wolte es allein nicht auß-
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Andere Handelung.
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Cavallier machen ein weinig reverentz/ gehen von Jhr
heraus/ und wird der innere Schanplatz auff welchen
die Koͤniginn ruhet/ hiemit geſchloſſen/ die Cavallier
aber bleiben vor demſelben auff der euſſeren buͤhnen.
Der Dritter Auffzug.
Monſieur Gaſton, Don Anthonio,
Signoro Bartholomeo, Herr Karl.
Monſieur Gaſton. Was duͤnket Euͤch Jhr
Herren/ haben wir das Spiel nicht ahrtig an-
gefangen?
Don Anthonio. Fuͤrwahr Monſieur Ga-
ſton, es haͤtte kein beſſer Anſchlag koͤnnen er-
dacht werden. So recht! So muß man
Teutſchland in den Schlaff ſauffen/ deñ ſonſt
iſt es ſchwehrlich zu zaͤhmen.
Signoro Bartholomeo. Wahrlich Jhr Her-
ren/ daß war ſehr kluͤglich bedacht/ daß Jhr
den Spaniſchen und Franzoͤſiſchen Wein un-
ter dem Bankette lieſſet auff die Taffel brin-
gen/ denn wir alle wiſſen mehr deñ zu wol/ daß
Teutſchland gerne ſaͤuffet.
Monſieur Gaſton. Ja wol Signoro Bar-
tholomeo, der Wein wolte es allein nicht
auß-
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