Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Andere Handelung. digsten Königinn meiner hertzwehrten Schwe-ster und Freundinnen. Herr Karl. Jch bedanke mich unterthä- nigst/ der allerhöhester GOtt wolle es E. Kö- niglichen Majestät wol gesegnen. Teutschland trinket gantz aus und lässet Herrn Ka- rel den Becher überreichen. Herr Karel. Monsieur Gaston, diesen Be- cher bringe Jch Euch auff Gesundheit Jhrer Königlichen Majestät/ meiner gnädigsten Frauen/ der Himmel wolle sie vor allem Un- falle kräfftiglich schützen/ bei langem beständi- gem Wolergehende fristen/ und mit aller selbst- erwünschter Glükseligkeit überflüssig gesegnen. Monsieur Gaston. Der Herr aller Herren wolle seinem guhten Wunsch bekräfftigen. Herr Karel kniet nieder/ wie auch Monsieur Ga- ston/ Herr Karl nachdeme Er den Becher außgetrun- ken/ überreichet Jhn Monsieur Gaston/ der bringet Jhn Don Anthonio und dieser ferner dem Signoro Bartholomeo/ trinken also der Königinn Gesundheit alle viere auff den Knien und wird dazu geblasen/ die Wollust tantzet üm sie her. Unterdessen setzet sich die Königinn auff Jhrem Stuhl/ leget den Kopf in die Hand und fähet an zu schlummeren/ die vier Cavallier stehen auff/ sehen sich üm nach der Königinn/ Don An- thonio gehet zu Jhr und spricht: Don Anthonio. Wie denn Allergnädigste Königinn/ befühlet sich etwann E. Majestät nicht E v
Andere Handelung. digſten Koͤnigiñ meiner hertzwehrten Schwe-ſter und Freundinnen. Herr Karl. Jch bedanke mich unterthaͤ- nigſt/ der allerhoͤheſter GOtt wolle es E. Koͤ- niglichen Majeſtaͤt wol geſegnen. Teutſchland trinket gantz aus und laͤſſet Herrn Ka- rel den Becher uͤberreichen. Herr Karel. Monſieur Gaſton, dieſen Be- cher bringe Jch Euch auff Geſundheit Jhrer Koͤniglichen Majeſtaͤt/ meiner gnaͤdigſten Frauen/ der Himmel wolle ſie vor allem Un- falle kraͤfftiglich ſchuͤtzen/ bei langem beſtaͤndi- gem Wolergehende friſten/ und mit aller ſelbſt- erwuͤnſchter Gluͤkſeligkeit uͤberfluͤſſig geſegnẽ. Monſieur Gaſton. Der Herr aller Herren wolle ſeinem guhten Wunſch bekraͤfftigen. Herr Karel kniet nieder/ wie auch Monſieur Ga- ſton/ Herr Karl nachdeme Er den Becher außgetrun- ken/ uͤberreichet Jhn Monſieur Gaſton/ der bringet Jhn Don Anthonio und dieſer ferner dem Signoro Bartholomeo/ trinken alſo der Koͤniginn Geſundheit alle viere auff den Knien und wird dazu geblaſen/ die Wolluſt tantzet uͤm ſie her. Unterdeſſen ſetzet ſich die Koͤniginn auff Jhrem Stuhl/ leget den Kopf in die Hand und faͤhet an zu ſchlum̃eren/ die vier Cavallier ſtehen auff/ ſehen ſich uͤm nach der Koͤniginn/ Don An- thonio gehet zu Jhr und ſpricht: Don Anthonio. Wie denn Allergnaͤdigſte Koͤniginn/ befuͤhlet ſich etwann E. Majeſtaͤt nicht E v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#TEU"> <p><pb facs="#f0139" n="72[71]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Andere Handelung.</hi></fw><lb/> digſten Koͤnigiñ meiner hertzwehrten Schwe-<lb/> ſter und Freundinnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Herr Karl.</hi> </speaker> <p>Jch bedanke mich unterthaͤ-<lb/> nigſt/ der allerhoͤheſter GOtt wolle es E. Koͤ-<lb/> niglichen Majeſtaͤt wol geſegnen.</p> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Teutſchland trinket gantz aus und laͤſſet Herrn Ka-<lb/> rel den Becher uͤberreichen.</hi> </stage><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Herr Karel.</hi> </speaker> <p><hi rendition="#aq">Monſieur Gaſton,</hi> dieſen Be-<lb/> cher bringe Jch Euch auff Geſundheit Jhrer<lb/> Koͤniglichen Majeſtaͤt/ meiner gnaͤdigſten<lb/> Frauen/ der Himmel wolle ſie vor allem Un-<lb/> falle kraͤfftiglich ſchuͤtzen/ bei langem beſtaͤndi-<lb/> gem Wolergehende friſten/ und mit aller ſelbſt-<lb/> erwuͤnſchter Gluͤkſeligkeit uͤberfluͤſſig geſegnẽ.</p> </sp><lb/> <sp who="#GAS"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Monſieur Gaſton.</hi> </hi> </speaker> <p>Der <hi rendition="#k">He</hi>rr aller Herren<lb/> wolle ſeinem guhten Wunſch bekraͤfftigen.</p> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Herr Karel kniet nieder/ wie auch Monſieur Ga-<lb/> ſton/ Herr Karl nachdeme Er den Becher außgetrun-<lb/> ken/ uͤberreichet Jhn Monſieur Gaſton/ der bringet<lb/> Jhn Don Anthonio und dieſer ferner dem Signoro<lb/> Bartholomeo/ trinken alſo der Koͤniginn Geſundheit<lb/> alle viere auff den Knien und wird dazu geblaſen/ die<lb/> Wolluſt tantzet uͤm ſie her. Unterdeſſen ſetzet ſich die<lb/> Koͤniginn auff Jhrem Stuhl/ leget den Kopf in die<lb/> Hand und faͤhet an zu ſchlum̃eren/ die vier Cavallier<lb/> ſtehen auff/ ſehen ſich uͤm nach der Koͤniginn/ Don An-<lb/> thonio gehet zu Jhr und ſpricht:</hi> </stage><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Don Anthonio.</hi> </hi> </speaker> <p>Wie denn Allergnaͤdigſte<lb/> Koͤniginn/ befuͤhlet ſich etwann E. Majeſtaͤt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E v</fw><fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72[71]/0139]
Andere Handelung.
digſten Koͤnigiñ meiner hertzwehrten Schwe-
ſter und Freundinnen.
Herr Karl. Jch bedanke mich unterthaͤ-
nigſt/ der allerhoͤheſter GOtt wolle es E. Koͤ-
niglichen Majeſtaͤt wol geſegnen.
Teutſchland trinket gantz aus und laͤſſet Herrn Ka-
rel den Becher uͤberreichen.
Herr Karel. Monſieur Gaſton, dieſen Be-
cher bringe Jch Euch auff Geſundheit Jhrer
Koͤniglichen Majeſtaͤt/ meiner gnaͤdigſten
Frauen/ der Himmel wolle ſie vor allem Un-
falle kraͤfftiglich ſchuͤtzen/ bei langem beſtaͤndi-
gem Wolergehende friſten/ und mit aller ſelbſt-
erwuͤnſchter Gluͤkſeligkeit uͤberfluͤſſig geſegnẽ.
Monſieur Gaſton. Der Herr aller Herren
wolle ſeinem guhten Wunſch bekraͤfftigen.
Herr Karel kniet nieder/ wie auch Monſieur Ga-
ſton/ Herr Karl nachdeme Er den Becher außgetrun-
ken/ uͤberreichet Jhn Monſieur Gaſton/ der bringet
Jhn Don Anthonio und dieſer ferner dem Signoro
Bartholomeo/ trinken alſo der Koͤniginn Geſundheit
alle viere auff den Knien und wird dazu geblaſen/ die
Wolluſt tantzet uͤm ſie her. Unterdeſſen ſetzet ſich die
Koͤniginn auff Jhrem Stuhl/ leget den Kopf in die
Hand und faͤhet an zu ſchlum̃eren/ die vier Cavallier
ſtehen auff/ ſehen ſich uͤm nach der Koͤniginn/ Don An-
thonio gehet zu Jhr und ſpricht:
Don Anthonio. Wie denn Allergnaͤdigſte
Koͤniginn/ befuͤhlet ſich etwann E. Majeſtaͤt
nicht
E v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |