Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Andere Handelung. gen jederzeit getragen/ zumahlen Jch guhteMittel habe solche zu bezahlen/ und ja gantz kein Zweifel/ daß derselbe/ so Geld hat/ alles könne erlangen/ nach dem wolbekantem Sprich- wohrte: Il tutto ubbedesce al danaro. Teutschland Mein Signoro Bartholomeo, da sol es nicht ümme zukommen: Habet Jhr zu schönen Trinkgeschirren/ fremden und mit allerhand Edelgesteinen und Schmeltzwerke wol außgearbeiteten Klenodien eine sonderba- re Lust/ so seid versichert/ daß Jch Euch damit eben so wol/ als den Monsieur Gaston mit guhten Pferden/ und den Don Anthonio mit einem ansehnlichem Amte und Ehrenstelle werde beschenken; Aber Jhr Herr Karel/ Jhr seid mir ja dieses Ohrtes gahr ein fremder Gast! Herr Karl Großmächtigste Königinn/ eben deroselben Euer Majestät hohen Ruhm/ wel- cher diese meine Gesellen hat auffgemuntert/ daß sie sich an deroselben Königlichen Hoff be- geben/ hat auch mich gereitzet/ daß Jch meine ansehnliche Bergschlösser auff eine Zeit verlas- sen/ und mich nebenst diesen Cavallieren, demnach Jch sie ungefehr auff der Reise an- getroffen/ an Eüer Majestat Hoff in aller Un- ter-
Andere Handelung. gen jederzeit getragen/ zumahlen Jch guhteMittel habe ſolche zu bezahlen/ und ja gantz kein Zweifel/ daß derſelbe/ ſo Geld hat/ alles koͤñe erlangen/ nach dem wolbekantem Sprich- wohrte: Il tutto ubbedeſce al danaro. Teutſchland Mein Signoro Bartholomeo, da ſol es nicht uͤmme zukommen: Habet Jhr zu ſchoͤnen Trinkgeſchirren/ fremden und mit allerhand Edelgeſteinen und Schmeltzwerke wol außgearbeiteten Klenodien eine ſonderba- re Luſt/ ſo ſeid verſichert/ daß Jch Euch damit eben ſo wol/ als den Monſieur Gaſton mit guhten Pferden/ und den Don Anthonio mit einem anſehnlichem Amte und Ehrenſtelle werde beſchenken; Aber Jhr Herr Karel/ Jhr ſeid mir ja dieſes Ohrtes gahr ein fremder Gaſt! Herr Karl Großmaͤchtigſte Koͤnigiñ/ eben deroſelben Euer Majeſtaͤt hohen Ruhm/ wel- cher dieſe meine Geſellen hat auffgemuntert/ daß ſie ſich an deroſelben Koͤniglichen Hoff be- geben/ hat auch mich gereitzet/ daß Jch meine anſehnliche Bergſchloͤſſer auff eine Zeit verlaſ- ſen/ und mich nebenſt dieſen Cavallieren, demnach Jch ſie ungefehr auff der Reiſe an- getroffen/ an Euͤer Majeſtåt Hoff in aller Un- ter-
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Andere Handelung.
gen jederzeit getragen/ zumahlen Jch guhte
Mittel habe ſolche zu bezahlen/ und ja gantz
kein Zweifel/ daß derſelbe/ ſo Geld hat/ alles
koͤñe erlangen/ nach dem wolbekantem Sprich-
wohrte: Il tutto ubbedeſce al danaro.
Teutſchland Mein Signoro Bartholomeo,
da ſol es nicht uͤmme zukommen: Habet Jhr
zu ſchoͤnen Trinkgeſchirren/ fremden und mit
allerhand Edelgeſteinen und Schmeltzwerke
wol außgearbeiteten Klenodien eine ſonderba-
re Luſt/ ſo ſeid verſichert/ daß Jch Euch damit
eben ſo wol/ als den Monſieur Gaſton mit
guhten Pferden/ und den Don Anthonio
mit einem anſehnlichem Amte und Ehrenſtelle
werde beſchenken; Aber Jhr Herr Karel/ Jhr
ſeid mir ja dieſes Ohrtes gahr ein fremder
Gaſt!
Herr Karl Großmaͤchtigſte Koͤnigiñ/ eben
deroſelben Euer Majeſtaͤt hohen Ruhm/ wel-
cher dieſe meine Geſellen hat auffgemuntert/
daß ſie ſich an deroſelben Koͤniglichen Hoff be-
geben/ hat auch mich gereitzet/ daß Jch meine
anſehnliche Bergſchloͤſſer auff eine Zeit verlaſ-
ſen/ und mich nebenſt dieſen Cavallieren,
demnach Jch ſie ungefehr auff der Reiſe an-
getroffen/ an Euͤer Majeſtåt Hoff in aller Un-
ter-
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