Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Andere Handelung.
Willen des Allerhöhesten mich an den Ohrt
der Freuden verfüge und wenn es Jhme ge-
fält/ auff eine kurtze Zeit wiederum herunter
komme/ entweder Teutschlandes jämmerlichen
Zustand anzusehen/ oder auch demselben/ da-
fern es rechtschaffene Reüe und Buhsse wür-
ket/ mit Raht und Trost ins künfftige beizu-
springen.
Gehet ab.


Der Ander Auffzug.
Teutschland gehet auff in Jhrem höhesten Prach-
te/ die Trabanten und Edelleute vor Jhr her/ die Wol-
lust folget Jhr auff den Fuß/ nach dieser kommen vier
ansehnliche fremde Herren: Der erste von denselben
ist gekleidet als ein Spanier/ heisset
Don Anthonio,
der ander gehet als ein Franzoß/ heisset Monsieur Ga-
ston,
der dritte kommet auffgezogen als ein Kroate/
heisset
Signoro Bartholomeo und der vierte als ein
Teutscher Reuter im Köller mit rohten Atlassen Er-
melen und Hosen/ heisset Herr Karel. Diese vier ge-
hen gleichsahm schmutzlend hinder Jhr her/ stekken
bißweilen die Köpfe zusammen und reden heimlich/
hierauff kehret sich gahr freundlich zu Jhnen und
redet sie an
Teutschland. Nun seid mir zu viel Tausend
mahlen wilkommen/ Jhr rechtschaffene ehrli-
che Cavalliers: Jch habe schon längst gewün-
schet die Ehre zu haben/ Euch sämtlich und be-
sonders
D iiij
Andere Handelung.
Willen des Allerhoͤheſten mich an den Ohrt
der Freuden verfuͤge und wenn es Jhme ge-
faͤlt/ auff eine kurtze Zeit wiederum herunter
komme/ entweder Teutſchlandes jaͤmmerlichen
Zuſtand anzuſehen/ oder auch demſelben/ da-
fern es rechtſchaffene Reuͤe und Buhſſe wuͤr-
ket/ mit Raht und Troſt ins kuͤnfftige beizu-
ſpringen.
Gehet ab.


Der Ander Auffzug.
Teutſchland gehet auff in Jhrem hoͤheſten Prach-
te/ die Trabanten und Edelleute vor Jhr her/ die Wol-
luſt folget Jhr auff den Fuß/ nach dieſer kommen vier
anſehnliche fremde Herren: Der erſte von denſelben
iſt gekleidet als ein Spanier/ heiſſet
Don Anthonio,
der ander gehet als ein Franzoß/ heiſſet Monſieur Ga-
ſton,
der dritte kommet auffgezogen als ein Kroate/
heiſſet
Signoro Bartholomeo und der vierte als ein
Teutſcher Reuter im Koͤller mit rohten Atlaſſen Er-
melen und Hoſen/ heiſſet Herr Karel. Dieſe vier ge-
hen gleichſahm ſchmutzlend hinder Jhr her/ ſtekken
bißweilen die Koͤpfe zuſammen und reden heimlich/
hierauff kehret ſich gahr freundlich zu Jhnen und
redet ſie an
Teutſchland. Nun ſeid mir zu viel Tauſend
mahlen wilkommen/ Jhr rechtſchaffene ehrli-
che Cavalliers: Jch habe ſchon laͤngſt gewuͤn-
ſchet die Ehre zu haben/ Euch ſaͤmtlich und be-
ſonders
D iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#FRI">
            <p><pb facs="#f0121" n="53"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Andere Handelung.</hi></fw><lb/>
Willen des Allerho&#x0364;he&#x017F;ten mich an den Ohrt<lb/>
der Freuden verfu&#x0364;ge und wenn es Jhme ge-<lb/>
fa&#x0364;lt/ auff eine kurtze Zeit wiederum herunter<lb/>
komme/ entweder Teut&#x017F;chlandes ja&#x0364;mmerlichen<lb/>
Zu&#x017F;tand anzu&#x017F;ehen/ oder auch dem&#x017F;elben/ da-<lb/>
fern es recht&#x017F;chaffene Reu&#x0364;e und Buh&#x017F;&#x017F;e wu&#x0364;r-<lb/>
ket/ mit Raht und Tro&#x017F;t ins ku&#x0364;nfftige beizu-<lb/>
&#x017F;pringen.</p>
            <stage> <hi rendition="#fr">Gehet ab.</hi> </stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der Ander Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage>&#x263E; <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland gehet auff in Jhrem ho&#x0364;he&#x017F;ten Prach-<lb/>
te/ die Trabanten und Edelleute vor Jhr her/ die Wol-<lb/>
lu&#x017F;t folget Jhr auff den Fuß/ nach die&#x017F;er kommen vier<lb/>
an&#x017F;ehnliche fremde Herren: Der er&#x017F;te von den&#x017F;elben<lb/>
i&#x017F;t gekleidet als ein Spanier/ hei&#x017F;&#x017F;et</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Don Anthonio,</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">der ander gehet als ein Franzoß/ hei&#x017F;&#x017F;et</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mon&#x017F;ieur Ga-<lb/>
&#x017F;ton,</hi></hi> <hi rendition="#fr">der dritte kommet auffgezogen als ein Kroate/<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Signoro Bartholomeo</hi></hi> <hi rendition="#fr">und der vierte als ein<lb/>
Teut&#x017F;cher Reuter im Ko&#x0364;ller mit rohten Atla&#x017F;&#x017F;en Er-<lb/>
melen und Ho&#x017F;en/ hei&#x017F;&#x017F;et Herr Karel. Die&#x017F;e vier ge-<lb/>
hen gleich&#x017F;ahm &#x017F;chmutzlend hinder Jhr her/ &#x017F;tekken<lb/>
bißweilen die Ko&#x0364;pfe zu&#x017F;ammen und reden heimlich/<lb/>
hierauff kehret &#x017F;ich gahr freundlich zu Jhnen und<lb/>
redet &#x017F;ie an</hi></stage><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Nun &#x017F;eid mir zu viel Tau&#x017F;end<lb/>
mahlen wilkommen/ Jhr recht&#x017F;chaffene ehrli-<lb/>
che <hi rendition="#aq">Cavalliers:</hi> Jch habe &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t gewu&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;chet die Ehre zu haben/ Euch &#x017F;a&#x0364;mtlich und be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;onders</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0121] Andere Handelung. Willen des Allerhoͤheſten mich an den Ohrt der Freuden verfuͤge und wenn es Jhme ge- faͤlt/ auff eine kurtze Zeit wiederum herunter komme/ entweder Teutſchlandes jaͤmmerlichen Zuſtand anzuſehen/ oder auch demſelben/ da- fern es rechtſchaffene Reuͤe und Buhſſe wuͤr- ket/ mit Raht und Troſt ins kuͤnfftige beizu- ſpringen. Gehet ab. Der Ander Auffzug. ☾ Teutſchland gehet auff in Jhrem hoͤheſten Prach- te/ die Trabanten und Edelleute vor Jhr her/ die Wol- luſt folget Jhr auff den Fuß/ nach dieſer kommen vier anſehnliche fremde Herren: Der erſte von denſelben iſt gekleidet als ein Spanier/ heiſſet Don Anthonio, der ander gehet als ein Franzoß/ heiſſet Monſieur Ga- ſton, der dritte kommet auffgezogen als ein Kroate/ heiſſet Signoro Bartholomeo und der vierte als ein Teutſcher Reuter im Koͤller mit rohten Atlaſſen Er- melen und Hoſen/ heiſſet Herr Karel. Dieſe vier ge- hen gleichſahm ſchmutzlend hinder Jhr her/ ſtekken bißweilen die Koͤpfe zuſammen und reden heimlich/ hierauff kehret ſich gahr freundlich zu Jhnen und redet ſie an Teutſchland. Nun ſeid mir zu viel Tauſend mahlen wilkommen/ Jhr rechtſchaffene ehrli- che Cavalliers: Jch habe ſchon laͤngſt gewuͤn- ſchet die Ehre zu haben/ Euch ſaͤmtlich und be- ſonders D iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/121
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/121>, abgerufen am 20.11.2024.