Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Fruchtbringende Geselschafft. ruhm so lange wird verbleiben/ als Menschen-Kinder diese Erdenkugel bewohnen und einige Schrifften in der Welt annoch zu finden. Denn/ was kan doch löblichers/ ja was kan christlichers werden angerichtet als ein solcher Orden/ in welchem die Edle/ wolbegeistete Ju- gend durch rühmliches vorgehen der Elteren zu allerlei herrlichen/ Gott wolgefälligen Tu- genden und Erlernung vielerlei nützlichen Sprachen und Künste angereitzet/ wobei die sämtliche hohen und niederen Standes Ge- selschafftere in guhtem Vertrauen erhalten/ unsere hochlöbliche Teutsche Mutter- und Heldensprache in Jhre uhralte Reinligkeit/ Zierde und Auffnehmen geführet/ von den un- zeitigen Flikreden fremder Sprachen befreiet und durch fügliche Kunstwöhrter dergestalt wird befästiget/ daß man nunmehr allen ande- ren Sprachen/ sie mügen auch heissen wie sie wollen/ an Majestät/ Reinligkeit/ Zierde und Vollenkommenheit nichtes bevor gibt/ ja kühn- lich kan trotz bieten/ wie solches aus unter- schiedlichen schönen Schrifften und Bücheren etlicher vornehmer und weltberühmter Ge- selschaffter/ als Des (a) Höchstgeehrten Näh- (a) iij
Fruchtbringende Geſelſchafft. ruhm ſo lange wird verbleiben/ als Menſchen-Kinder dieſe Erdenkugel bewohnen und einige Schrifften in der Welt annoch zu finden. Denn/ was kan doch loͤblichers/ ja was kan chriſtlichers werden angerichtet als ein ſolcher Orden/ in welchem die Edle/ wolbegeiſtete Ju- gend durch ruͤhmliches vorgehen der Elteren zu allerlei herrlichen/ Gott wolgefaͤlligen Tu- genden und Erlernung vielerlei nuͤtzlichen Sprachen und Kuͤnſte angereitzet/ wobei die ſaͤmtliche hohen und niederen Standes Ge- ſelſchafftere in guhtem Vertrauen erhalten/ unſere hochloͤbliche Teutſche Mutter- und Heldenſprache in Jhre uhralte Reinligkeit/ Zierde und Auffnehmen gefuͤhret/ von den un- zeitigen Flikreden fremder Sprachen befreiet und durch fuͤgliche Kunſtwoͤhrter dergeſtalt wird befaͤſtiget/ daß man nunmehr allen ande- ren Sprachen/ ſie muͤgen auch heiſſen wie ſie wollen/ an Majeſtaͤt/ Reinligkeit/ Zierde und Vollenkom̃enheit nichtes bevor gibt/ ja kuͤhn- lich kan trotz bieten/ wie ſolches aus unter- ſchiedlichen ſchoͤnen Schrifften und Buͤcheren etlicher vornehmer und weltberuͤhmter Ge- ſelſchaffter/ als Des (a) Hoͤchſtgeehrten Naͤh- (a) iij
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Fruchtbringende Geſelſchafft.
ruhm ſo lange wird verbleiben/ als Menſchen-
Kinder dieſe Erdenkugel bewohnen und einige
Schrifften in der Welt annoch zu finden.
Denn/ was kan doch loͤblichers/ ja was kan
chriſtlichers werden angerichtet als ein ſolcher
Orden/ in welchem die Edle/ wolbegeiſtete Ju-
gend durch ruͤhmliches vorgehen der Elteren
zu allerlei herrlichen/ Gott wolgefaͤlligen Tu-
genden und Erlernung vielerlei nuͤtzlichen
Sprachen und Kuͤnſte angereitzet/ wobei die
ſaͤmtliche hohen und niederen Standes Ge-
ſelſchafftere in guhtem Vertrauen erhalten/
unſere hochloͤbliche Teutſche Mutter- und
Heldenſprache in Jhre uhralte Reinligkeit/
Zierde und Auffnehmen gefuͤhret/ von den un-
zeitigen Flikreden fremder Sprachen befreiet
und durch fuͤgliche Kunſtwoͤhrter dergeſtalt
wird befaͤſtiget/ daß man nunmehr allen ande-
ren Sprachen/ ſie muͤgen auch heiſſen wie ſie
wollen/ an Majeſtaͤt/ Reinligkeit/ Zierde und
Vollenkom̃enheit nichtes bevor gibt/ ja kuͤhn-
lich kan trotz bieten/ wie ſolches aus unter-
ſchiedlichen ſchoͤnen Schrifften und Buͤcheren
etlicher vornehmer und weltberuͤhmter Ge-
ſelſchaffter/ als Des (a) Hoͤchſtgeehrten
Naͤh-
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Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/11>, abgerufen am 16.02.2025. |