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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Bist Du so müd? Ich will Dich leise leiten
Aus diesem Lärm, der längst auch mich verdross,
Wir werden wund im Zwange dieser Zeiten.
Schau, hinterm Wald, in dem wir schauernd schreiten,
Harrt schon der Abend wie ein helles Schloss.
Komm Du mit mir. Es soll's kein Morgen wissen,
Und Deiner Schönheit lauscht kein Licht im Haus ..
Dein Duft geht wie ein Frühling durch die Kissen:
Der Tag hat alle Träume mir zerrissen, -
Du, winde wieder einen Kranz daraus.


Bist Du so müd? Ich will Dich leise leiten
Aus diesem Lärm, der längst auch mich verdross,
Wir werden wund im Zwange dieser Zeiten.
Schau, hinterm Wald, in dem wir schauernd schreiten,
Harrt schon der Abend wie ein helles Schloss.
Komm Du mit mir. Es soll’s kein Morgen wissen,
Und Deiner Schönheit lauscht kein Licht im Haus ..
Dein Duft geht wie ein Frühling durch die Kissen:
Der Tag hat alle Träume mir zerrissen, –
Du, winde wieder einen Kranz daraus.


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[61/0061] Bist Du so müd? Ich will Dich leise leiten Aus diesem Lärm, der längst auch mich verdross, Wir werden wund im Zwange dieser Zeiten. Schau, hinterm Wald, in dem wir schauernd schreiten, Harrt schon der Abend wie ein helles Schloss. Komm Du mit mir. Es soll’s kein Morgen wissen, Und Deiner Schönheit lauscht kein Licht im Haus .. Dein Duft geht wie ein Frühling durch die Kissen: Der Tag hat alle Träume mir zerrissen, – Du, winde wieder einen Kranz daraus.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/61>, abgerufen am 24.11.2024.