Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

wovon man die Friction sucht. (Siehe 1 ste Ab-
theilung.) Nach dem Obigen sucht man auch die
Stärke des Wasserdruckes für die neue Wasser-
standshöhe. Wenn man nun ferner die untere
Breite
eines Dammes ausmittelt, welcher dem
Wasserdrucke bei der verlangten neuen Wasser-
standshöhe völlig gewachsen ist, und davon die
untere Breite des alten Dammes abzieht, so weiß
man daraus, um wie viel man die Breite des al-
ten Dammes zu vergrößern hat, bis der Damm
seine gehörige untere Stärke erhält. Mittelst der,
aus der ganzen neuen Dammhöhe sich ergebenden
Breite der neuen Kappe, lassen sich sodann auch
die beiden neuen Böschungen finden,
wenn man den Damm vorn und hinten bestürzen
will, oder muß, oder wenigstens die eine neue
Böschung, wenn man alle neue Verstärkung
des Dammes auf eine Seite
legt.

Eben so verfährt man denn auch in den beiden
andern Fällen, wo man um des Ueberspülens,
oder um der Passage willen aufträgt; alles --
nach Anleitung des Obigen.

Wenn man nun an die Arbeit selbst geht, so
prüft man den ganzen Damm, ob und wo er
schadhaft ist, oder ob er durchgehends mit Nutzen zu
gebrauchen seyn dürfte. In jenem Falle reißt man
das Schadhafte weg, bessert es aus, und trägt sodann

die

wovon man die Friction ſucht. (Siehe 1 ſte Ab-
theilung.) Nach dem Obigen ſucht man auch die
Staͤrke des Waſſerdruckes fuͤr die neue Waſſer-
ſtandshoͤhe. Wenn man nun ferner die untere
Breite
eines Dammes ausmittelt, welcher dem
Waſſerdrucke bei der verlangten neuen Waſſer-
ſtandshoͤhe voͤllig gewachſen iſt, und davon die
untere Breite des alten Dammes abzieht, ſo weiß
man daraus, um wie viel man die Breite des al-
ten Dammes zu vergroͤßern hat, bis der Damm
ſeine gehoͤrige untere Staͤrke erhaͤlt. Mittelſt der,
aus der ganzen neuen Dammhoͤhe ſich ergebenden
Breite der neuen Kappe, laſſen ſich ſodann auch
die beiden neuen Boͤſchungen finden,
wenn man den Damm vorn und hinten beſtuͤrzen
will, oder muß, oder wenigſtens die eine neue
Boͤſchung, wenn man alle neue Verſtaͤrkung
des Dammes auf eine Seite
legt.

Eben ſo verfaͤhrt man denn auch in den beiden
andern Faͤllen, wo man um des Ueberſpuͤlens,
oder um der Paſſage willen auftraͤgt; alles —
nach Anleitung des Obigen.

Wenn man nun an die Arbeit ſelbſt geht, ſo
pruͤft man den ganzen Damm, ob und wo er
ſchadhaft iſt, oder ob er durchgehends mit Nutzen zu
gebrauchen ſeyn duͤrfte. In jenem Falle reißt man
das Schadhafte weg, beſſert es aus, und traͤgt ſodann

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0450" n="440"/>
wovon man die Friction &#x017F;ucht. (Siehe 1 &#x017F;te Ab-<lb/>
theilung.) Nach dem Obigen &#x017F;ucht man auch die<lb/>
Sta&#x0364;rke des Wa&#x017F;&#x017F;erdruckes fu&#x0364;r die neue Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;tandsho&#x0364;he. Wenn man nun ferner die <hi rendition="#g">untere<lb/>
Breite</hi> eines Dammes ausmittelt, welcher dem<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;erdrucke bei der verlangten neuen Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;tandsho&#x0364;he vo&#x0364;llig gewach&#x017F;en i&#x017F;t, und davon die<lb/>
untere Breite des alten Dammes abzieht, &#x017F;o weiß<lb/>
man daraus, um wie viel man die Breite des al-<lb/>
ten Dammes zu vergro&#x0364;ßern hat, bis der Damm<lb/>
&#x017F;eine geho&#x0364;rige untere Sta&#x0364;rke erha&#x0364;lt. Mittel&#x017F;t der,<lb/>
aus der ganzen neuen Dammho&#x0364;he &#x017F;ich ergebenden<lb/>
Breite der neuen Kappe, la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich &#x017F;odann auch<lb/>
die <hi rendition="#g">beiden neuen Bo&#x0364;&#x017F;chungen</hi> finden,<lb/>
wenn man den Damm vorn und hinten be&#x017F;tu&#x0364;rzen<lb/>
will, oder muß, oder wenig&#x017F;tens die eine neue<lb/>
Bo&#x0364;&#x017F;chung, wenn man alle <hi rendition="#g">neue Ver&#x017F;ta&#x0364;rkung<lb/>
des Dammes auf eine Seite</hi> legt.</p><lb/>
          <p>Eben &#x017F;o verfa&#x0364;hrt man denn auch in den beiden<lb/>
andern Fa&#x0364;llen, wo man um des Ueber&#x017F;pu&#x0364;lens,<lb/>
oder um der Pa&#x017F;&#x017F;age willen auftra&#x0364;gt; alles &#x2014;<lb/>
nach Anleitung des Obigen.</p><lb/>
          <p>Wenn man nun an die Arbeit &#x017F;elb&#x017F;t geht, &#x017F;o<lb/>
pru&#x0364;ft man den ganzen Damm, <hi rendition="#g">ob</hi> und <hi rendition="#g">wo</hi> er<lb/>
&#x017F;chadhaft i&#x017F;t, oder ob er durchgehends mit Nutzen zu<lb/>
gebrauchen &#x017F;eyn du&#x0364;rfte. In jenem Falle reißt man<lb/>
das Schadhafte weg, be&#x017F;&#x017F;ert es aus, und tra&#x0364;gt &#x017F;odann<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0450] wovon man die Friction ſucht. (Siehe 1 ſte Ab- theilung.) Nach dem Obigen ſucht man auch die Staͤrke des Waſſerdruckes fuͤr die neue Waſſer- ſtandshoͤhe. Wenn man nun ferner die untere Breite eines Dammes ausmittelt, welcher dem Waſſerdrucke bei der verlangten neuen Waſſer- ſtandshoͤhe voͤllig gewachſen iſt, und davon die untere Breite des alten Dammes abzieht, ſo weiß man daraus, um wie viel man die Breite des al- ten Dammes zu vergroͤßern hat, bis der Damm ſeine gehoͤrige untere Staͤrke erhaͤlt. Mittelſt der, aus der ganzen neuen Dammhoͤhe ſich ergebenden Breite der neuen Kappe, laſſen ſich ſodann auch die beiden neuen Boͤſchungen finden, wenn man den Damm vorn und hinten beſtuͤrzen will, oder muß, oder wenigſtens die eine neue Boͤſchung, wenn man alle neue Verſtaͤrkung des Dammes auf eine Seite legt. Eben ſo verfaͤhrt man denn auch in den beiden andern Faͤllen, wo man um des Ueberſpuͤlens, oder um der Paſſage willen auftraͤgt; alles — nach Anleitung des Obigen. Wenn man nun an die Arbeit ſelbſt geht, ſo pruͤft man den ganzen Damm, ob und wo er ſchadhaft iſt, oder ob er durchgehends mit Nutzen zu gebrauchen ſeyn duͤrfte. In jenem Falle reißt man das Schadhafte weg, beſſert es aus, und traͤgt ſodann die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/450
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/450>, abgerufen am 24.11.2024.