Wenn der Boden sehr fest ist, muß an Lohne zugelegt werden, oder -- man läßt die Leute unter guter Aufsicht, im Tagelohn arbeiten.
Was die Holzarbeit anbetrift, so wird solche nach der Dicke des Holzes, nach der mehrern oder mindern künstlichen Ausarbeitung, und nach der Festigkeit desselben bezahlt. Gemei- niglich rechnet man eine bestimmte Summe für je- den laufenden Fuß. Dieß kann jedoch nicht allgemein bestimmt werden, und man muß desfalls mit den Zimmerleuten eine billige Uebereinkunft zu treffen suchen.
Da die Holzarbeiten so verschieden sind, und zu mancherlei Löhne haben, als daß sie hier aufge- führt werden könnten, so ist es am dienlichsten, desfalls die erwähnte Schrift des Herrn Huth, zu gebrauchen, da sie sattsame Auskunft und viel gründliche Regeln giebt.
Was endlich die Fuhrlöhne anbelangt, so rich- ten sich diese theils nach dem Futterpreise, der Theurung des Geschirres, Schwere der Lasten, Weite des Weges, auf dem sie sollen gefahren werden, theils nach der günstigen oder ungünstigen Beschaffenheit des We- ges. Lauter Umstände, die keine allgemeine Be- stimmung zulassen, wobei man also der Billigkeit und hergebrachten Forderungen folgen muß.
Meh-
Wenn der Boden ſehr feſt iſt, muß an Lohne zugelegt werden, oder — man laͤßt die Leute unter guter Aufſicht, im Tagelohn arbeiten.
Was die Holzarbeit anbetrift, ſo wird ſolche nach der Dicke des Holzes, nach der mehrern oder mindern kuͤnſtlichen Ausarbeitung, und nach der Feſtigkeit deſſelben bezahlt. Gemei- niglich rechnet man eine beſtimmte Summe fuͤr je- den laufenden Fuß. Dieß kann jedoch nicht allgemein beſtimmt werden, und man muß desfalls mit den Zimmerleuten eine billige Uebereinkunft zu treffen ſuchen.
Da die Holzarbeiten ſo verſchieden ſind, und zu mancherlei Loͤhne haben, als daß ſie hier aufge- fuͤhrt werden koͤnnten, ſo iſt es am dienlichſten, desfalls die erwaͤhnte Schrift des Herrn Huth, zu gebrauchen, da ſie ſattſame Auskunft und viel gruͤndliche Regeln giebt.
Was endlich die Fuhrloͤhne anbelangt, ſo rich- ten ſich dieſe theils nach dem Futterpreiſe, der Theurung des Geſchirres, Schwere der Laſten, Weite des Weges, auf dem ſie ſollen gefahren werden, theils nach der guͤnſtigen oder unguͤnſtigen Beſchaffenheit des We- ges. Lauter Umſtaͤnde, die keine allgemeine Be- ſtimmung zulaſſen, wobei man alſo der Billigkeit und hergebrachten Forderungen folgen muß.
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Wenn der Boden ſehr feſt iſt, muß an
Lohne zugelegt werden, oder — man laͤßt die
Leute unter guter Aufſicht, im Tagelohn arbeiten.
Was die Holzarbeit anbetrift, ſo wird ſolche
nach der Dicke des Holzes, nach der mehrern
oder mindern kuͤnſtlichen Ausarbeitung, und
nach der Feſtigkeit deſſelben bezahlt. Gemei-
niglich rechnet man eine beſtimmte Summe fuͤr je-
den laufenden Fuß. Dieß kann jedoch nicht
allgemein beſtimmt werden, und man muß desfalls
mit den Zimmerleuten eine billige Uebereinkunft zu
treffen ſuchen.
Da die Holzarbeiten ſo verſchieden ſind, und
zu mancherlei Loͤhne haben, als daß ſie hier aufge-
fuͤhrt werden koͤnnten, ſo iſt es am dienlichſten,
desfalls die erwaͤhnte Schrift des Herrn Huth,
zu gebrauchen, da ſie ſattſame Auskunft und viel
gruͤndliche Regeln giebt.
Was endlich die Fuhrloͤhne anbelangt, ſo rich-
ten ſich dieſe theils nach dem Futterpreiſe,
der Theurung des Geſchirres, Schwere
der Laſten, Weite des Weges, auf dem
ſie ſollen gefahren werden, theils nach der guͤnſtigen
oder unguͤnſtigen Beſchaffenheit des We-
ges. Lauter Umſtaͤnde, die keine allgemeine Be-
ſtimmung zulaſſen, wobei man alſo der Billigkeit
und hergebrachten Forderungen folgen muß.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/447>, abgerufen am 22.11.2024.
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