Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Sind nun die Quader in hinlänglicher Menge
herbeigeschaft, so macht man erst nach den obi-
gen das Fundament fertig, und wenn dieses be-
endigt ist, setzt man die Steine so in die Höhe,
daß einer an den andern gehörig anschließt, und
über die 2 untere völlig übergreift. Zwischen die
Quader streicht man Wassermörtel, da man nicht
allzu viel dazu braucht. Die Ritzen zwischen den
Steinen in der Mitte des Dammes, gießt man
auch wohl nur auf die vorhin beschriebene Art aus,
und eben dieß beobachtet man in den Schräämen
an den Enden des Dammes, wenn zuvor die Qua-
der recht dicht an die Stöße in den Schräämen
angelegt sind.

An der Brust- und Rückenseite, klammert man
auch wohl jeden Steiu an und mit andern, die
auf, neben, oder unter ihm liegen, mit eisernen
Klammern zusammen, und vergießt die Löcher mit
Blei. Mitten im Damme selbst, ist diese Ver-
wahrung durch Klammern unnöthig.

Auf gleiche Art und Weise, wie man bei der
ersten, zweiten und dritten Schicht mit Quadern
verfährt, führt man denn alle übrigen bis zur
Höhe des Dammes auf, und wenn nur die Steine
gut behauen sind, und die Leute einigen Verstand
haben die die Maurung verrichten, so hat die ganze
Arbeit nichts schwieriges, zumal da im übrigen
ganz nach dem, was im vorigen gesagt ist, ver-
fahren werden muß. Indessen merke man noch
dieses, daß man bei der Maurung selbst, dahin

zu

Sind nun die Quader in hinlaͤnglicher Menge
herbeigeſchaft, ſo macht man erſt nach den obi-
gen das Fundament fertig, und wenn dieſes be-
endigt iſt, ſetzt man die Steine ſo in die Hoͤhe,
daß einer an den andern gehoͤrig anſchließt, und
uͤber die 2 untere voͤllig uͤbergreift. Zwiſchen die
Quader ſtreicht man Waſſermoͤrtel, da man nicht
allzu viel dazu braucht. Die Ritzen zwiſchen den
Steinen in der Mitte des Dammes, gießt man
auch wohl nur auf die vorhin beſchriebene Art aus,
und eben dieß beobachtet man in den Schraͤaͤmen
an den Enden des Dammes, wenn zuvor die Qua-
der recht dicht an die Stoͤße in den Schraͤaͤmen
angelegt ſind.

An der Bruſt- und Ruͤckenſeite, klammert man
auch wohl jeden Steiu an und mit andern, die
auf, neben, oder unter ihm liegen, mit eiſernen
Klammern zuſammen, und vergießt die Loͤcher mit
Blei. Mitten im Damme ſelbſt, iſt dieſe Ver-
wahrung durch Klammern unnoͤthig.

Auf gleiche Art und Weiſe, wie man bei der
erſten, zweiten und dritten Schicht mit Quadern
verfaͤhrt, fuͤhrt man denn alle uͤbrigen bis zur
Hoͤhe des Dammes auf, und wenn nur die Steine
gut behauen ſind, und die Leute einigen Verſtand
haben die die Maurung verrichten, ſo hat die ganze
Arbeit nichts ſchwieriges, zumal da im uͤbrigen
ganz nach dem, was im vorigen geſagt iſt, ver-
fahren werden muß. Indeſſen merke man noch
dieſes, daß man bei der Maurung ſelbſt, dahin

zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0421" n="411"/>
              <p>Sind nun die Quader in hinla&#x0364;nglicher Menge<lb/>
herbeige&#x017F;chaft, &#x017F;o macht man er&#x017F;t nach den obi-<lb/>
gen das Fundament fertig, und wenn die&#x017F;es be-<lb/>
endigt i&#x017F;t, &#x017F;etzt man die Steine &#x017F;o in die Ho&#x0364;he,<lb/>
daß einer an den andern geho&#x0364;rig an&#x017F;chließt, und<lb/>
u&#x0364;ber die 2 untere vo&#x0364;llig u&#x0364;bergreift. Zwi&#x017F;chen die<lb/>
Quader &#x017F;treicht man Wa&#x017F;&#x017F;ermo&#x0364;rtel, da man nicht<lb/>
allzu viel dazu braucht. Die Ritzen zwi&#x017F;chen den<lb/>
Steinen in der Mitte des Dammes, gießt man<lb/>
auch wohl nur auf die vorhin be&#x017F;chriebene Art aus,<lb/>
und eben dieß beobachtet man in den Schra&#x0364;a&#x0364;men<lb/>
an den Enden des Dammes, wenn zuvor die Qua-<lb/>
der recht dicht an die Sto&#x0364;ße in den Schra&#x0364;a&#x0364;men<lb/>
angelegt &#x017F;ind.</p><lb/>
              <p>An der Bru&#x017F;t- und Ru&#x0364;cken&#x017F;eite, klammert man<lb/>
auch wohl jeden Steiu an und mit andern, die<lb/>
auf, neben, oder unter ihm liegen, mit ei&#x017F;ernen<lb/>
Klammern zu&#x017F;ammen, und vergießt die Lo&#x0364;cher mit<lb/>
Blei. Mitten im Damme &#x017F;elb&#x017F;t, i&#x017F;t die&#x017F;e Ver-<lb/>
wahrung durch Klammern unno&#x0364;thig.</p><lb/>
              <p>Auf gleiche Art und Wei&#x017F;e, wie man bei der<lb/>
er&#x017F;ten, zweiten und dritten Schicht mit Quadern<lb/>
verfa&#x0364;hrt, fu&#x0364;hrt man denn alle u&#x0364;brigen bis zur<lb/>
Ho&#x0364;he des Dammes auf, und wenn nur die Steine<lb/>
gut behauen &#x017F;ind, und die Leute einigen Ver&#x017F;tand<lb/>
haben die die Maurung verrichten, &#x017F;o hat die ganze<lb/>
Arbeit nichts &#x017F;chwieriges, zumal da im u&#x0364;brigen<lb/>
ganz nach dem, was im vorigen ge&#x017F;agt i&#x017F;t, ver-<lb/>
fahren werden muß. Inde&#x017F;&#x017F;en merke man noch<lb/>
die&#x017F;es, daß man bei der Maurung &#x017F;elb&#x017F;t, dahin<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[411/0421] Sind nun die Quader in hinlaͤnglicher Menge herbeigeſchaft, ſo macht man erſt nach den obi- gen das Fundament fertig, und wenn dieſes be- endigt iſt, ſetzt man die Steine ſo in die Hoͤhe, daß einer an den andern gehoͤrig anſchließt, und uͤber die 2 untere voͤllig uͤbergreift. Zwiſchen die Quader ſtreicht man Waſſermoͤrtel, da man nicht allzu viel dazu braucht. Die Ritzen zwiſchen den Steinen in der Mitte des Dammes, gießt man auch wohl nur auf die vorhin beſchriebene Art aus, und eben dieß beobachtet man in den Schraͤaͤmen an den Enden des Dammes, wenn zuvor die Qua- der recht dicht an die Stoͤße in den Schraͤaͤmen angelegt ſind. An der Bruſt- und Ruͤckenſeite, klammert man auch wohl jeden Steiu an und mit andern, die auf, neben, oder unter ihm liegen, mit eiſernen Klammern zuſammen, und vergießt die Loͤcher mit Blei. Mitten im Damme ſelbſt, iſt dieſe Ver- wahrung durch Klammern unnoͤthig. Auf gleiche Art und Weiſe, wie man bei der erſten, zweiten und dritten Schicht mit Quadern verfaͤhrt, fuͤhrt man denn alle uͤbrigen bis zur Hoͤhe des Dammes auf, und wenn nur die Steine gut behauen ſind, und die Leute einigen Verſtand haben die die Maurung verrichten, ſo hat die ganze Arbeit nichts ſchwieriges, zumal da im uͤbrigen ganz nach dem, was im vorigen geſagt iſt, ver- fahren werden muß. Indeſſen merke man noch dieſes, daß man bei der Maurung ſelbſt, dahin zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/421
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/421>, abgerufen am 22.11.2024.