lich, wie stark man die Mauern machen will, wofern nur -- sie mögen liegen wo sie wol- len, -- ihr Gewicht, sammt dem des beiher mit zum Damme gebrauchten Schuttes, Mörtels etc., völlig hinlänglich ist, dem Wasserdrucke zu widerstehen. Beides -- Wasserdruck und Gegenwirkung der Dämme, ist oben in den allgemeinen Betrachtun- gen zu finden gelehrt worden. Man wende also jene Regeln auch in diesen Fällen an.
Bei dem ersten Falle, wenn der Damm ganz von Stein erbauet wird, ist gar keine Schwierig- keit. Denn da die Höhe des Dammes, der ge- mauert werden soll, durch die benöthigte Höhe des Wasserstandes im Teiche, zu welcher noch die Höhe des Anschlags addirt wird, jedesmal gegeben ist, so lasse man alles, wie oben bei der Berechnung der benöthigten Stärke der Dämme gesetzt ist, und er- forsche nur das Gewicht eines Kubicfußes derjeni- gen Gesteinart und des Mörtels, die man bei dem Bau des Dammes hauptsächlich brauchen will oder kann. Diese gefundene Schwere darf man dann nur in der obigen Berechnung statt g in den Formeln substituiren, und die Rechnung, wie dort hinlänglich gezeigt ist, anstellen. Dann legt man die Verstärkung, die man dem Damme noch durch die Kappe geben will, an die Brust- und Rük- kenseite desselben an, so ergiebt sich daraus die Bö- schung vorn und hinten, und hiernach kann man alsdann arbeiten lassen.
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lich, wie ſtark man die Mauern machen will, wofern nur — ſie moͤgen liegen wo ſie wol- len, — ihr Gewicht, ſammt dem des beiher mit zum Damme gebrauchten Schuttes, Moͤrtels ꝛc., voͤllig hinlaͤnglich iſt, dem Waſſerdrucke zu widerſtehen. Beides — Waſſerdruck und Gegenwirkung der Daͤmme, iſt oben in den allgemeinen Betrachtun- gen zu finden gelehrt worden. Man wende alſo jene Regeln auch in dieſen Faͤllen an.
Bei dem erſten Falle, wenn der Damm ganz von Stein erbauet wird, iſt gar keine Schwierig- keit. Denn da die Hoͤhe des Dammes, der ge- mauert werden ſoll, durch die benoͤthigte Hoͤhe des Waſſerſtandes im Teiche, zu welcher noch die Hoͤhe des Anſchlags addirt wird, jedesmal gegeben iſt, ſo laſſe man alles, wie oben bei der Berechnung der benoͤthigten Staͤrke der Daͤmme geſetzt iſt, und er- forſche nur das Gewicht eines Kubicfußes derjeni- gen Geſteinart und des Moͤrtels, die man bei dem Bau des Dammes hauptſaͤchlich brauchen will oder kann. Dieſe gefundene Schwere darf man dann nur in der obigen Berechnung ſtatt γ in den Formeln ſubſtituiren, und die Rechnung, wie dort hinlaͤnglich gezeigt iſt, anſtellen. Dann legt man die Verſtaͤrkung, die man dem Damme noch durch die Kappe geben will, an die Bruſt- und Ruͤk- kenſeite deſſelben an, ſo ergiebt ſich daraus die Boͤ- ſchung vorn und hinten, und hiernach kann man alsdann arbeiten laſſen.
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lich, wie ſtark man die Mauern machen will,
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Beides — Waſſerdruck und Gegenwirkung der
Daͤmme, iſt oben in den allgemeinen Betrachtun-
gen zu finden gelehrt worden. Man wende alſo
jene Regeln auch in dieſen Faͤllen an.
Bei dem erſten Falle, wenn der Damm ganz
von Stein erbauet wird, iſt gar keine Schwierig-
keit. Denn da die Hoͤhe des Dammes, der ge-
mauert werden ſoll, durch die benoͤthigte Hoͤhe des
Waſſerſtandes im Teiche, zu welcher noch die Hoͤhe
des Anſchlags addirt wird, jedesmal gegeben iſt,
ſo laſſe man alles, wie oben bei der Berechnung der
benoͤthigten Staͤrke der Daͤmme geſetzt iſt, und er-
forſche nur das Gewicht eines Kubicfußes derjeni-
gen Geſteinart und des Moͤrtels, die man bei dem
Bau des Dammes hauptſaͤchlich brauchen will
oder kann. Dieſe gefundene Schwere darf man
dann nur in der obigen Berechnung ſtatt γ in den
Formeln ſubſtituiren, und die Rechnung, wie dort
hinlaͤnglich gezeigt iſt, anſtellen. Dann legt man
die Verſtaͤrkung, die man dem Damme noch durch
die Kappe geben will, an die Bruſt- und Ruͤk-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/401>, abgerufen am 25.11.2024.
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