gespaltenes und nach allen 4 Seiten behauenes Holz, von der erforderlichen Länge; oder man nimmt besonders dazu geschnittenes Holz. Dieß legt man dann dicht an einander hinweg, über die Lagerbalken queer über, und nagelt es auf, und dahin, wo die Radespuren hinkommen, nagelt man wieder auf das schon aufgenagelte geschnittene oder behauene Holz, Bohlenstücke von 18 bis 20 Zoll Länge, 3 bis 4 Zoll Dicke, und beliebiger Breite, auf und dicht an einander hinweg. Da leidet dann das queer über die Lagerbalken gelegte Holz desto weniger, und kann sehr lange liegen, beson- ders, wenn man es mit etwas Sand bestürzt, daß die Pferde nicht unmittelbar mit den Hufeisen das- selbe angreifen können.
Wenn die Weite des Fluthbettes sehr beträcht- lich ist, und 16 Fuß überschreitet, so wählt man in diesen Fällen für das übergehende Fuhrwerk, lieber einen gehörig starken und weiten gemauerten Bogen. Weil dieser aber bei einer großen Weite entweder zu hoch, oder zu flach werden dürfte, als daß er bei der bekannten Art und Weise zu mauren, die unsern Mauermeistern eigen ist, Dauer und völlige Sicherheit für die überfahrenden Lasten ver- spräche, so nimmt man lieber 2 kleinere Bogen. Da hat man denn in Acht zu nehmen, daß die Bo- gen und Widerlagen hinreichenden Grund, Stär- ke, und Festigkeit bekommen, und daß die Pfeiler zwischen den Bogen nicht zu dick werden, um den schnellen Abzug des Wassers nicht zu verhindern.
Aus
geſpaltenes und nach allen 4 Seiten behauenes Holz, von der erforderlichen Laͤnge; oder man nimmt beſonders dazu geſchnittenes Holz. Dieß legt man dann dicht an einander hinweg, uͤber die Lagerbalken queer uͤber, und nagelt es auf, und dahin, wo die Radeſpuren hinkommen, nagelt man wieder auf das ſchon aufgenagelte geſchnittene oder behauene Holz, Bohlenſtuͤcke von 18 bis 20 Zoll Laͤnge, 3 bis 4 Zoll Dicke, und beliebiger Breite, auf und dicht an einander hinweg. Da leidet dann das queer uͤber die Lagerbalken gelegte Holz deſto weniger, und kann ſehr lange liegen, beſon- ders, wenn man es mit etwas Sand beſtuͤrzt, daß die Pferde nicht unmittelbar mit den Hufeiſen daſ- ſelbe angreifen koͤnnen.
Wenn die Weite des Fluthbettes ſehr betraͤcht- lich iſt, und 16 Fuß uͤberſchreitet, ſo waͤhlt man in dieſen Faͤllen fuͤr das uͤbergehende Fuhrwerk, lieber einen gehoͤrig ſtarken und weiten gemauerten Bogen. Weil dieſer aber bei einer großen Weite entweder zu hoch, oder zu flach werden duͤrfte, als daß er bei der bekannten Art und Weiſe zu mauren, die unſern Mauermeiſtern eigen iſt, Dauer und voͤllige Sicherheit fuͤr die uͤberfahrenden Laſten ver- ſpraͤche, ſo nimmt man lieber 2 kleinere Bogen. Da hat man denn in Acht zu nehmen, daß die Bo- gen und Widerlagen hinreichenden Grund, Staͤr- ke, und Feſtigkeit bekommen, und daß die Pfeiler zwiſchen den Bogen nicht zu dick werden, um den ſchnellen Abzug des Waſſers nicht zu verhindern.
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geſpaltenes und nach allen 4 Seiten behauenes
Holz, von der erforderlichen Laͤnge; oder man
nimmt beſonders dazu geſchnittenes Holz. Dieß
legt man dann dicht an einander hinweg, uͤber die
Lagerbalken queer uͤber, und nagelt es auf, und
dahin, wo die Radeſpuren hinkommen, nagelt man
wieder auf das ſchon aufgenagelte geſchnittene oder
behauene Holz, Bohlenſtuͤcke von 18 bis 20 Zoll
Laͤnge, 3 bis 4 Zoll Dicke, und beliebiger Breite,
auf und dicht an einander hinweg. Da leidet
dann das queer uͤber die Lagerbalken gelegte Holz
deſto weniger, und kann ſehr lange liegen, beſon-
ders, wenn man es mit etwas Sand beſtuͤrzt, daß
die Pferde nicht unmittelbar mit den Hufeiſen daſ-
ſelbe angreifen koͤnnen.
Wenn die Weite des Fluthbettes ſehr betraͤcht-
lich iſt, und 16 Fuß uͤberſchreitet, ſo waͤhlt man
in dieſen Faͤllen fuͤr das uͤbergehende Fuhrwerk,
lieber einen gehoͤrig ſtarken und weiten gemauerten
Bogen. Weil dieſer aber bei einer großen Weite
entweder zu hoch, oder zu flach werden duͤrfte, als
daß er bei der bekannten Art und Weiſe zu mauren,
die unſern Mauermeiſtern eigen iſt, Dauer und
voͤllige Sicherheit fuͤr die uͤberfahrenden Laſten ver-
ſpraͤche, ſo nimmt man lieber 2 kleinere Bogen.
Da hat man denn in Acht zu nehmen, daß die Bo-
gen und Widerlagen hinreichenden Grund, Staͤr-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/387>, abgerufen am 24.11.2024.
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