den Stegen hin ganz sicher und gangbar gewor- den ist. Auch diese werden angenagelt, daß sie der Wind nicht abwerfen kann, oder daß sie nicht gestohlen oder verschoben werden.
Damit man aber auf diesem hölzernen Wege desto dreister über die Stege zum Striegelhause E in Figur 78, gelangen möge, werden auf die Stege (auch wohl nur zur Ersparniß der Kosten, auf einen Steg) an deren beiden Enden und in der Mitte Säulchen g von 4 Fuß Länge aufgerich- tet. Diese stützt man seitwärts durch kleine Stre- ben h, und legt eine Lehne i auf sie, an der man sich beim Gehen über die Stege anhalten kann.
Manchmal werden die Stege ganz überbauet. Zu dem Ende setzt man mehrere 8 Fuß lange Säu- len, in der gewöhnlichen Säulenweite auf die Stege, verriegelt sie unter einander, legt Rahmen und kleine Balken über sie, und setzt ein kleines Gesperre darauf, zu einem Holzschindel- oder bloßem Bretterdache. Seitwärts verschlägt man sodann das Säulwerk auf den Stegen, mit Bret- tern, oder man stickt die Fache mit Fachstacken und Fachgerten aus. Die Fache mit Lehm zu be- werfen, oder gar auszumauern, ist nicht dienlich, weil dieses einmal die Stege zu sehr belästigt, und zweitens, weil der Regen bald alles auswaschen würde.
Wenn die Stege sehr lang werden, ist es nicht schädlich, doppelte Stege auf einander zu legen, weil einfache sich leicht beugen, dann müssen sie aber
den-
den Stegen hin ganz ſicher und gangbar gewor- den iſt. Auch dieſe werden angenagelt, daß ſie der Wind nicht abwerfen kann, oder daß ſie nicht geſtohlen oder verſchoben werden.
Damit man aber auf dieſem hoͤlzernen Wege deſto dreiſter uͤber die Stege zum Striegelhauſe E in Figur 78, gelangen moͤge, werden auf die Stege (auch wohl nur zur Erſparniß der Koſten, auf einen Steg) an deren beiden Enden und in der Mitte Saͤulchen g von 4 Fuß Laͤnge aufgerich- tet. Dieſe ſtuͤtzt man ſeitwaͤrts durch kleine Stre- ben h, und legt eine Lehne i auf ſie, an der man ſich beim Gehen uͤber die Stege anhalten kann.
Manchmal werden die Stege ganz uͤberbauet. Zu dem Ende ſetzt man mehrere 8 Fuß lange Saͤu- len, in der gewoͤhnlichen Saͤulenweite auf die Stege, verriegelt ſie unter einander, legt Rahmen und kleine Balken uͤber ſie, und ſetzt ein kleines Geſperre darauf, zu einem Holzſchindel- oder bloßem Bretterdache. Seitwaͤrts verſchlaͤgt man ſodann das Saͤulwerk auf den Stegen, mit Bret- tern, oder man ſtickt die Fache mit Fachſtacken und Fachgerten aus. Die Fache mit Lehm zu be- werfen, oder gar auszumauern, iſt nicht dienlich, weil dieſes einmal die Stege zu ſehr belaͤſtigt, und zweitens, weil der Regen bald alles auswaſchen wuͤrde.
Wenn die Stege ſehr lang werden, iſt es nicht ſchaͤdlich, doppelte Stege auf einander zu legen, weil einfache ſich leicht beugen, dann muͤſſen ſie aber
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den Stegen hin ganz ſicher und gangbar gewor-
den iſt. Auch dieſe werden angenagelt, daß ſie
der Wind nicht abwerfen kann, oder daß ſie nicht
geſtohlen oder verſchoben werden.
Damit man aber auf dieſem hoͤlzernen Wege
deſto dreiſter uͤber die Stege zum Striegelhauſe E
in Figur 78, gelangen moͤge, werden auf die
Stege (auch wohl nur zur Erſparniß der Koſten,
auf einen Steg) an deren beiden Enden und in
der Mitte Saͤulchen g von 4 Fuß Laͤnge aufgerich-
tet. Dieſe ſtuͤtzt man ſeitwaͤrts durch kleine Stre-
ben h, und legt eine Lehne i auf ſie, an der man
ſich beim Gehen uͤber die Stege anhalten kann.
Manchmal werden die Stege ganz uͤberbauet.
Zu dem Ende ſetzt man mehrere 8 Fuß lange Saͤu-
len, in der gewoͤhnlichen Saͤulenweite auf die
Stege, verriegelt ſie unter einander, legt Rahmen
und kleine Balken uͤber ſie, und ſetzt ein kleines
Geſperre darauf, zu einem Holzſchindel- oder
bloßem Bretterdache. Seitwaͤrts verſchlaͤgt man
ſodann das Saͤulwerk auf den Stegen, mit Bret-
tern, oder man ſtickt die Fache mit Fachſtacken
und Fachgerten aus. Die Fache mit Lehm zu be-
werfen, oder gar auszumauern, iſt nicht dienlich,
weil dieſes einmal die Stege zu ſehr belaͤſtigt, und
zweitens, weil der Regen bald alles auswaſchen
wuͤrde.
Wenn die Stege ſehr lang werden, iſt es nicht
ſchaͤdlich, doppelte Stege auf einander zu legen, weil
einfache ſich leicht beugen, dann muͤſſen ſie aber
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/328>, abgerufen am 24.11.2024.
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