Striegelschachtmauer abzugeben, übrigens beschaf- seyn wie sie wollen, so merke man zuförderst die- ses, daß es, wie aus §. 116. oben noch erinnerlich seyn wird, höchst fehlerhaft ist, den Striegelschacht in die Rasen- oder Thonbrust hinein zu legen, und daß solcher von den letztern wenigstens 3 Fuß ent- fernet bleiben muß.
Da aber, nach dem Obigen, die Rasenbrust un- ten auf der Dammsohle stärker als oben wird, und eine Böschung erhält, so kommen dennoch die Striegelschächte unten auf der Dammsohle, größ- tentheils immer noch nahe genug an den Fuß der Rasen- oder Thonbrust, wofern nicht der Zapfen ganz im Teichraume, oder halb im Damme und halb im Freien über der innern Böschung des Dammes heraußen liegen soll. Unter diesen Um- ständen kömmt das Fundament des Striegelschach- tes, dem Fundamente des Rasenhauptes so nahe, daß man gleich einsieht, man müsse ersteres sehr wohl verwahren, wenn man Steine dazu gebrau- chen will, wofern es nicht dem Wasser zum Fun- damente im Grundgraben Wege bahnen soll. Dieß zu verhindern, verfährt man folgen- dergestalt.
Die Sohle worauf der Striegelschacht zu stehn kommen soll, untersucht man zuvor ganz genau, und wenn solche entweder schon vor sich von Natur gut gefunden, oder in diesen schicklichen Zustand durch die oben schon angeführten Mittel (Pfähle) versetzt ist, so schlägt man eine 6 Zoll hohe Schicht
des
Striegelſchachtmauer abzugeben, uͤbrigens beſchaf- ſeyn wie ſie wollen, ſo merke man zufoͤrderſt die- ſes, daß es, wie aus §. 116. oben noch erinnerlich ſeyn wird, hoͤchſt fehlerhaft iſt, den Striegelſchacht in die Raſen- oder Thonbruſt hinein zu legen, und daß ſolcher von den letztern wenigſtens 3 Fuß ent- fernet bleiben muß.
Da aber, nach dem Obigen, die Raſenbruſt un- ten auf der Dammſohle ſtaͤrker als oben wird, und eine Boͤſchung erhaͤlt, ſo kommen dennoch die Striegelſchaͤchte unten auf der Dammſohle, groͤß- tentheils immer noch nahe genug an den Fuß der Raſen- oder Thonbruſt, wofern nicht der Zapfen ganz im Teichraume, oder halb im Damme und halb im Freien uͤber der innern Boͤſchung des Dammes heraußen liegen ſoll. Unter dieſen Um- ſtaͤnden koͤmmt das Fundament des Striegelſchach- tes, dem Fundamente des Raſenhauptes ſo nahe, daß man gleich einſieht, man muͤſſe erſteres ſehr wohl verwahren, wenn man Steine dazu gebrau- chen will, wofern es nicht dem Waſſer zum Fun- damente im Grundgraben Wege bahnen ſoll. Dieß zu verhindern, verfaͤhrt man folgen- dergeſtalt.
Die Sohle worauf der Striegelſchacht zu ſtehn kommen ſoll, unterſucht man zuvor ganz genau, und wenn ſolche entweder ſchon vor ſich von Natur gut gefunden, oder in dieſen ſchicklichen Zuſtand durch die oben ſchon angefuͤhrten Mittel (Pfaͤhle) verſetzt iſt, ſo ſchlaͤgt man eine 6 Zoll hohe Schicht
des
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Striegelſchachtmauer abzugeben, uͤbrigens beſchaf-
ſeyn wie ſie wollen, ſo merke man zufoͤrderſt die-
ſes, daß es, wie aus §. 116. oben noch erinnerlich
ſeyn wird, hoͤchſt fehlerhaft iſt, den Striegelſchacht
in die Raſen- oder Thonbruſt hinein zu legen, und
daß ſolcher von den letztern wenigſtens 3 Fuß ent-
fernet bleiben muß.
Da aber, nach dem Obigen, die Raſenbruſt un-
ten auf der Dammſohle ſtaͤrker als oben wird, und
eine Boͤſchung erhaͤlt, ſo kommen dennoch die
Striegelſchaͤchte unten auf der Dammſohle, groͤß-
tentheils immer noch nahe genug an den Fuß der
Raſen- oder Thonbruſt, wofern nicht der Zapfen
ganz im Teichraume, oder halb im Damme und
halb im Freien uͤber der innern Boͤſchung des
Dammes heraußen liegen ſoll. Unter dieſen Um-
ſtaͤnden koͤmmt das Fundament des Striegelſchach-
tes, dem Fundamente des Raſenhauptes ſo nahe,
daß man gleich einſieht, man muͤſſe erſteres ſehr
wohl verwahren, wenn man Steine dazu gebrau-
chen will, wofern es nicht dem Waſſer zum Fun-
damente im Grundgraben Wege bahnen
ſoll. Dieß zu verhindern, verfaͤhrt man folgen-
dergeſtalt.
Die Sohle worauf der Striegelſchacht zu ſtehn
kommen ſoll, unterſucht man zuvor ganz genau,
und wenn ſolche entweder ſchon vor ſich von Natur
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/308>, abgerufen am 23.11.2024.
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