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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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mehr zu haben seyn wird; und da gar keine Re-
paraturen sich bei steinernen Gerennen vorfinden,
wenn sie einmal zweckmäßig und vorsichtig ange-
legt sind, so verinteressiren sie das Kapital, das sie
anfangs mehr kosten mögen als hölzerne, gewiß
sehr richtig und reichlich. Auch hat sich bis jetzt
an nutzbaren Steinbrüchen weit weniger Mangel
gezeigt als am Holze selbst, und die Geschäftigkeit
unsrer Mineralogen läßt hoffen, daß sie uns fer-
nerhin noch manche unentdeckte nutzbare Stein-
brüche und Gebirgsarten aufsuchen werden.

§. 124.

Es fragt sich aber, welche Gesteinart zu den stei-
nernen Gerennen sich am besten schicke, sowohl
wegen der Dauer, als auch wegen der Fähigkeit sich
gehörig bearbeiten zu lassen? Da finden sich denn
folgende sehr brauchbar, als Granit und seine
Abarten, Porphir, Jaspis, Grauwacke, auch wohl
Gneus, wiewohl dieser gemeiniglich zu blättricht
bricht, und springt. Kieselschiefer, wenn er in
großen Massen bräche, wäre zwar sehr fest, allein
fast unbezwingbar bei der Bearbeitung. Basalt
ist vortrefflich zu gebrauchen, so auch die festen
Marmorarten. Von den Sandsteinen finden sich
wenige, die genugsame Dauer versprechen; sie sind
meistens zu locker, um das Durchdringen des Was-
sers zu verhindern, und dann werden sie mürbe,
blättern sich aus einander, und zerfallen wohl gar
in großen Stücken. Der Hornstein, Serpentin-

stein

mehr zu haben ſeyn wird; und da gar keine Re-
paraturen ſich bei ſteinernen Gerennen vorfinden,
wenn ſie einmal zweckmaͤßig und vorſichtig ange-
legt ſind, ſo verintereſſiren ſie das Kapital, das ſie
anfangs mehr koſten moͤgen als hoͤlzerne, gewiß
ſehr richtig und reichlich. Auch hat ſich bis jetzt
an nutzbaren Steinbruͤchen weit weniger Mangel
gezeigt als am Holze ſelbſt, und die Geſchaͤftigkeit
unſrer Mineralogen laͤßt hoffen, daß ſie uns fer-
nerhin noch manche unentdeckte nutzbare Stein-
bruͤche und Gebirgsarten aufſuchen werden.

§. 124.

Es fragt ſich aber, welche Geſteinart zu den ſtei-
nernen Gerennen ſich am beſten ſchicke, ſowohl
wegen der Dauer, als auch wegen der Faͤhigkeit ſich
gehoͤrig bearbeiten zu laſſen? Da finden ſich denn
folgende ſehr brauchbar, als Granit und ſeine
Abarten, Porphir, Jaspis, Grauwacke, auch wohl
Gneus, wiewohl dieſer gemeiniglich zu blaͤttricht
bricht, und ſpringt. Kieſelſchiefer, wenn er in
großen Maſſen braͤche, waͤre zwar ſehr feſt, allein
faſt unbezwingbar bei der Bearbeitung. Baſalt
iſt vortrefflich zu gebrauchen, ſo auch die feſten
Marmorarten. Von den Sandſteinen finden ſich
wenige, die genugſame Dauer verſprechen; ſie ſind
meiſtens zu locker, um das Durchdringen des Waſ-
ſers zu verhindern, und dann werden ſie muͤrbe,
blaͤttern ſich aus einander, und zerfallen wohl gar
in großen Stuͤcken. Der Hornſtein, Serpentin-

ſtein
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[265/0275] mehr zu haben ſeyn wird; und da gar keine Re- paraturen ſich bei ſteinernen Gerennen vorfinden, wenn ſie einmal zweckmaͤßig und vorſichtig ange- legt ſind, ſo verintereſſiren ſie das Kapital, das ſie anfangs mehr koſten moͤgen als hoͤlzerne, gewiß ſehr richtig und reichlich. Auch hat ſich bis jetzt an nutzbaren Steinbruͤchen weit weniger Mangel gezeigt als am Holze ſelbſt, und die Geſchaͤftigkeit unſrer Mineralogen laͤßt hoffen, daß ſie uns fer- nerhin noch manche unentdeckte nutzbare Stein- bruͤche und Gebirgsarten aufſuchen werden. §. 124. Es fragt ſich aber, welche Geſteinart zu den ſtei- nernen Gerennen ſich am beſten ſchicke, ſowohl wegen der Dauer, als auch wegen der Faͤhigkeit ſich gehoͤrig bearbeiten zu laſſen? Da finden ſich denn folgende ſehr brauchbar, als Granit und ſeine Abarten, Porphir, Jaspis, Grauwacke, auch wohl Gneus, wiewohl dieſer gemeiniglich zu blaͤttricht bricht, und ſpringt. Kieſelſchiefer, wenn er in großen Maſſen braͤche, waͤre zwar ſehr feſt, allein faſt unbezwingbar bei der Bearbeitung. Baſalt iſt vortrefflich zu gebrauchen, ſo auch die feſten Marmorarten. Von den Sandſteinen finden ſich wenige, die genugſame Dauer verſprechen; ſie ſind meiſtens zu locker, um das Durchdringen des Waſ- ſers zu verhindern, und dann werden ſie muͤrbe, blaͤttern ſich aus einander, und zerfallen wohl gar in großen Stuͤcken. Der Hornſtein, Serpentin- ſtein

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/275>, abgerufen am 23.11.2024.