Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Ort und Stelle gebracht, z. E. Rasen in die Ra-
senbrust, Schutt hinten und vorn hin, u. s. w.
Wenn vorn an der Brustseite des Dammes Ter-
rassenmauer aufgeführt ist, so wird auch solche
wieder ausgemauert, wiewohl das nie so fest ge-
schehen kann als bei einer neuen, man müßte denn
Quader haben. Hinten und vorn wird der Damm,
wo es nöthig ist, zur Bekleidung mit feinem Schut-
te und sogenanntem Grande bestürzt, daß er
wieder gänzlich in seinen vorigen guten Zustand
kömmt. Ist die Rückenseite des Dammes grün
bewachsen, so besäet man das neu gemachte Stück
entweder mit Heusaamen, oder man besetzt es
gleich mit frischen, 2 Fuß langen und einen Fuß
breiten Rasenstücken, welche sich bald anwurzeln,
besonders wenn sie ein- oder etlichemal derb be-
gossen werden. Die ganze Arbeit muß man mit
allem möglichen Fleiße verrichten, und den Arbei-
tern genau auf die Finger sehen.

§. 123.
B. Steinerne Gerenne.

Bisher ist das Nöthigste von den hölzernen
Gerennen gesagt worden; wir kommen nun auf die
Beschreibung der steinernen.

Es ist kein Zweifel darüber, daß man durch
die steinernen Gerenne, seinen Zweck eben so gut
wie durch die hölzernen erreichen könne, und da
letztere von den erstern so außerordentlich in Anse-
hung der Dauer übertroffen werden, so wird man

ihnen

Ort und Stelle gebracht, z. E. Raſen in die Ra-
ſenbruſt, Schutt hinten und vorn hin, u. ſ. w.
Wenn vorn an der Bruſtſeite des Dammes Ter-
raſſenmauer aufgefuͤhrt iſt, ſo wird auch ſolche
wieder ausgemauert, wiewohl das nie ſo feſt ge-
ſchehen kann als bei einer neuen, man muͤßte denn
Quader haben. Hinten und vorn wird der Damm,
wo es noͤthig iſt, zur Bekleidung mit feinem Schut-
te und ſogenanntem Grande beſtuͤrzt, daß er
wieder gaͤnzlich in ſeinen vorigen guten Zuſtand
koͤmmt. Iſt die Ruͤckenſeite des Dammes gruͤn
bewachſen, ſo beſaͤet man das neu gemachte Stuͤck
entweder mit Heuſaamen, oder man beſetzt es
gleich mit friſchen, 2 Fuß langen und einen Fuß
breiten Raſenſtuͤcken, welche ſich bald anwurzeln,
beſonders wenn ſie ein- oder etlichemal derb be-
goſſen werden. Die ganze Arbeit muß man mit
allem moͤglichen Fleiße verrichten, und den Arbei-
tern genau auf die Finger ſehen.

§. 123.
B. Steinerne Gerenne.

Bisher iſt das Noͤthigſte von den hoͤlzernen
Gerennen geſagt worden; wir kommen nun auf die
Beſchreibung der ſteinernen.

Es iſt kein Zweifel daruͤber, daß man durch
die ſteinernen Gerenne, ſeinen Zweck eben ſo gut
wie durch die hoͤlzernen erreichen koͤnne, und da
letztere von den erſtern ſo außerordentlich in Anſe-
hung der Dauer uͤbertroffen werden, ſo wird man

ihnen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0273" n="263"/>
Ort und Stelle gebracht, z. E. Ra&#x017F;en in die Ra-<lb/>
&#x017F;enbru&#x017F;t, Schutt hinten und vorn hin, u. &#x017F;. w.<lb/>
Wenn vorn an der Bru&#x017F;t&#x017F;eite des Dammes Ter-<lb/>
ra&#x017F;&#x017F;enmauer aufgefu&#x0364;hrt i&#x017F;t, &#x017F;o wird auch &#x017F;olche<lb/>
wieder ausgemauert, wiewohl das nie &#x017F;o fe&#x017F;t ge-<lb/>
&#x017F;chehen kann als bei einer neuen, man mu&#x0364;ßte denn<lb/>
Quader haben. Hinten und vorn wird der Damm,<lb/>
wo es no&#x0364;thig i&#x017F;t, zur Bekleidung mit feinem Schut-<lb/>
te und &#x017F;ogenanntem <hi rendition="#g">Grande</hi> be&#x017F;tu&#x0364;rzt, daß er<lb/>
wieder ga&#x0364;nzlich in &#x017F;einen vorigen guten Zu&#x017F;tand<lb/>
ko&#x0364;mmt. I&#x017F;t die Ru&#x0364;cken&#x017F;eite des Dammes gru&#x0364;n<lb/>
bewach&#x017F;en, &#x017F;o be&#x017F;a&#x0364;et man das neu gemachte Stu&#x0364;ck<lb/>
entweder mit Heu&#x017F;aamen, oder man be&#x017F;etzt es<lb/>
gleich mit fri&#x017F;chen, 2 Fuß langen und einen Fuß<lb/>
breiten Ra&#x017F;en&#x017F;tu&#x0364;cken, welche &#x017F;ich bald anwurzeln,<lb/>
be&#x017F;onders wenn &#x017F;ie ein- oder etlichemal derb be-<lb/>
go&#x017F;&#x017F;en werden. Die ganze Arbeit muß man mit<lb/>
allem mo&#x0364;glichen Fleiße verrichten, und den Arbei-<lb/>
tern genau auf die Finger &#x017F;ehen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 123.<lb/><hi rendition="#aq">B.</hi> Steinerne Gerenne.</head><lb/>
              <p>Bisher i&#x017F;t das No&#x0364;thig&#x017F;te von den ho&#x0364;lzernen<lb/>
Gerennen ge&#x017F;agt worden; wir kommen nun auf die<lb/>
Be&#x017F;chreibung der &#x017F;teinernen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t kein Zweifel daru&#x0364;ber, daß man durch<lb/>
die &#x017F;teinernen Gerenne, &#x017F;einen Zweck eben &#x017F;o gut<lb/>
wie durch die ho&#x0364;lzernen erreichen ko&#x0364;nne, und da<lb/>
letztere von den er&#x017F;tern &#x017F;o außerordentlich in An&#x017F;e-<lb/>
hung der Dauer u&#x0364;bertroffen werden, &#x017F;o wird man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihnen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0273] Ort und Stelle gebracht, z. E. Raſen in die Ra- ſenbruſt, Schutt hinten und vorn hin, u. ſ. w. Wenn vorn an der Bruſtſeite des Dammes Ter- raſſenmauer aufgefuͤhrt iſt, ſo wird auch ſolche wieder ausgemauert, wiewohl das nie ſo feſt ge- ſchehen kann als bei einer neuen, man muͤßte denn Quader haben. Hinten und vorn wird der Damm, wo es noͤthig iſt, zur Bekleidung mit feinem Schut- te und ſogenanntem Grande beſtuͤrzt, daß er wieder gaͤnzlich in ſeinen vorigen guten Zuſtand koͤmmt. Iſt die Ruͤckenſeite des Dammes gruͤn bewachſen, ſo beſaͤet man das neu gemachte Stuͤck entweder mit Heuſaamen, oder man beſetzt es gleich mit friſchen, 2 Fuß langen und einen Fuß breiten Raſenſtuͤcken, welche ſich bald anwurzeln, beſonders wenn ſie ein- oder etlichemal derb be- goſſen werden. Die ganze Arbeit muß man mit allem moͤglichen Fleiße verrichten, und den Arbei- tern genau auf die Finger ſehen. §. 123. B. Steinerne Gerenne. Bisher iſt das Noͤthigſte von den hoͤlzernen Gerennen geſagt worden; wir kommen nun auf die Beſchreibung der ſteinernen. Es iſt kein Zweifel daruͤber, daß man durch die ſteinernen Gerenne, ſeinen Zweck eben ſo gut wie durch die hoͤlzernen erreichen koͤnne, und da letztere von den erſtern ſo außerordentlich in Anſe- hung der Dauer uͤbertroffen werden, ſo wird man ihnen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/273
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/273>, abgerufen am 22.11.2024.