von der Böschung der Erd- und Schuttdämme aus- spült, und bei Dämmen, die keine Terraßmauern haben, wenn des Grundgerennes Anfang gar zu nahe am Damme läge, solches in kurzem ganz und gar zuschlämmen würde, ohne daß man es eben hindern könnte.
Die innere Weite des Gerennes (im Lichten) ist gewöhnlich 12 Zoll. Doch nöthigt der Man- gel an starkem Holze an mehreren Orten, auch nur mit 10 Zoll vorlieb zu nehmen. Ehedem konnte man sie viel weiter machen, und man fin- det deren 20 bis 22 Zoll weit. Die Backen, das sind die senkrechten Seiten des Gerennes, so auch den Boden desselben, macht man nicht gern unter 6 Zoll dick, sondern wo möglich stärker als schwächer. Die Tiefe dieses Gerennes ist gewöhn- lich seiner Weite gleich.
Der ganze Baum, aus dem ein solch Grund- gerenne ausgehauen werden soll, muß zuvor ge- nau vierkantig beschlagen seyn. Alles weiße Holz muß man rein von ihm abarbeiten lassen, denn dieses hat gar keine Dauer; binnen wenig Jahren ist es wie abgefault. Das Kernholz aber wider- steht der Fäulniß außerordentlich. Zu diesem Be- schlagen wird aber ein Baum erfordert, der ein Beträchtliches stärker ist, als das Gerenne, das man will machen lassen. Ein Baum, der beschlagen ein bestimmte Dicke haben soll, muß wenigstens um 1/3 der bestimmten Dicke im Durchmesser stär- ker seyn.
So
von der Boͤſchung der Erd- und Schuttdaͤmme aus- ſpuͤlt, und bei Daͤmmen, die keine Terraßmauern haben, wenn des Grundgerennes Anfang gar zu nahe am Damme laͤge, ſolches in kurzem ganz und gar zuſchlaͤmmen wuͤrde, ohne daß man es eben hindern koͤnnte.
Die innere Weite des Gerennes (im Lichten) iſt gewoͤhnlich 12 Zoll. Doch noͤthigt der Man- gel an ſtarkem Holze an mehreren Orten, auch nur mit 10 Zoll vorlieb zu nehmen. Ehedem konnte man ſie viel weiter machen, und man fin- det deren 20 bis 22 Zoll weit. Die Backen, das ſind die ſenkrechten Seiten des Gerennes, ſo auch den Boden deſſelben, macht man nicht gern unter 6 Zoll dick, ſondern wo moͤglich ſtaͤrker als ſchwaͤcher. Die Tiefe dieſes Gerennes iſt gewoͤhn- lich ſeiner Weite gleich.
Der ganze Baum, aus dem ein ſolch Grund- gerenne ausgehauen werden ſoll, muß zuvor ge- nau vierkantig beſchlagen ſeyn. Alles weiße Holz muß man rein von ihm abarbeiten laſſen, denn dieſes hat gar keine Dauer; binnen wenig Jahren iſt es wie abgefault. Das Kernholz aber wider- ſteht der Faͤulniß außerordentlich. Zu dieſem Be- ſchlagen wird aber ein Baum erfordert, der ein Betraͤchtliches ſtaͤrker iſt, als das Gerenne, das man will machen laſſen. Ein Baum, der beſchlagen ein beſtimmte Dicke haben ſoll, muß wenigſtens um ⅓ der beſtimmten Dicke im Durchmeſſer ſtaͤr- ker ſeyn.
So
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von der Boͤſchung der Erd- und Schuttdaͤmme aus-
ſpuͤlt, und bei Daͤmmen, die keine Terraßmauern
haben, wenn des Grundgerennes Anfang gar zu
nahe am Damme laͤge, ſolches in kurzem ganz und
gar zuſchlaͤmmen wuͤrde, ohne daß man es eben
hindern koͤnnte.
Die innere Weite des Gerennes (im Lichten)
iſt gewoͤhnlich 12 Zoll. Doch noͤthigt der Man-
gel an ſtarkem Holze an mehreren Orten, auch
nur mit 10 Zoll vorlieb zu nehmen. Ehedem
konnte man ſie viel weiter machen, und man fin-
det deren 20 bis 22 Zoll weit. Die Backen,
das ſind die ſenkrechten Seiten des Gerennes, ſo
auch den Boden deſſelben, macht man nicht gern
unter 6 Zoll dick, ſondern wo moͤglich ſtaͤrker als
ſchwaͤcher. Die Tiefe dieſes Gerennes iſt gewoͤhn-
lich ſeiner Weite gleich.
Der ganze Baum, aus dem ein ſolch Grund-
gerenne ausgehauen werden ſoll, muß zuvor ge-
nau vierkantig beſchlagen ſeyn. Alles weiße Holz
muß man rein von ihm abarbeiten laſſen, denn
dieſes hat gar keine Dauer; binnen wenig Jahren
iſt es wie abgefault. Das Kernholz aber wider-
ſteht der Faͤulniß außerordentlich. Zu dieſem Be-
ſchlagen wird aber ein Baum erfordert, der ein
Betraͤchtliches ſtaͤrker iſt, als das Gerenne, das man
will machen laſſen. Ein Baum, der beſchlagen
ein beſtimmte Dicke haben ſoll, muß wenigſtens
um ⅓ der beſtimmten Dicke im Durchmeſſer ſtaͤr-
ker ſeyn.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/247>, abgerufen am 23.11.2024.
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