jederzeit wohl, wenn man gleich die völlige untere Dammbreite vornimmt, und den Damm so aufführt, daß man, so wie sich seine Höhe vergrößert, die Breite desselben nach beiden Böschungen, welche der Damm an der Brust- und Rückenseite erhalten soll, vereiniget. Diese Ver- minderung der Breiten bei der wachsenden Höhe, kann man auf die Art vornehmen, daß man schich- tenweise auf 2 bis 3 Fuß, so wie des Dammes Höhe wächst, etwas weiter in den Damm herein rückt. Hiedurch erhält demnach der Damm an- fangs ein treppenförmiges Ansehn bei seiner Be- arbeitung, wie Figur 47 im Profile zeigt. Bei dieser Art, den Damm aufzuführen, und die Schuttarbeit zu verrichten, hat man allezeit den benöthigten Raum sowol für die Arbeitsleute, als auch für die Wagen und Karren. Der Damm selbst aber gewinnt durch das Verfahren auch an Festigkeit. Denn durch das öftere Hin- und Her- gehen, Fahren, und Stampfen, werden alle auf den Damm aufgestürzte Schichten recht derb und dicht auf einander gezwängt, daß sich also der Schutt nicht so leicht von der Rasenbrust losziehen kann. Von Zeit zu Zeit werden nachher die an den Böschungen entstehenden Ecken, welche das treppenförmige Ansehn dem Damme geben, mit verschüttet, daß die ganze Böschungs-Ebne rich- tig zum Vorschein kömmt.
Wenn man aber den Damm erst ganz, oder bis auf eine gewisse Höhe aufführt, und sodann
wie-
jederzeit wohl, wenn man gleich die voͤllige untere Dammbreite vornimmt, und den Damm ſo auffuͤhrt, daß man, ſo wie ſich ſeine Hoͤhe vergroͤßert, die Breite deſſelben nach beiden Boͤſchungen, welche der Damm an der Bruſt- und Ruͤckenſeite erhalten ſoll, vereiniget. Dieſe Ver- minderung der Breiten bei der wachſenden Hoͤhe, kann man auf die Art vornehmen, daß man ſchich- tenweiſe auf 2 bis 3 Fuß, ſo wie des Dammes Hoͤhe waͤchſt, etwas weiter in den Damm herein ruͤckt. Hiedurch erhaͤlt demnach der Damm an- fangs ein treppenfoͤrmiges Anſehn bei ſeiner Be- arbeitung, wie Figur 47 im Profile zeigt. Bei dieſer Art, den Damm aufzufuͤhren, und die Schuttarbeit zu verrichten, hat man allezeit den benoͤthigten Raum ſowol fuͤr die Arbeitsleute, als auch fuͤr die Wagen und Karren. Der Damm ſelbſt aber gewinnt durch das Verfahren auch an Feſtigkeit. Denn durch das oͤftere Hin- und Her- gehen, Fahren, und Stampfen, werden alle auf den Damm aufgeſtuͤrzte Schichten recht derb und dicht auf einander gezwaͤngt, daß ſich alſo der Schutt nicht ſo leicht von der Raſenbruſt losziehen kann. Von Zeit zu Zeit werden nachher die an den Boͤſchungen entſtehenden Ecken, welche das treppenfoͤrmige Anſehn dem Damme geben, mit verſchuͤttet, daß die ganze Boͤſchungs-Ebne rich- tig zum Vorſchein koͤmmt.
Wenn man aber den Damm erſt ganz, oder bis auf eine gewiſſe Hoͤhe auffuͤhrt, und ſodann
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jederzeit wohl, wenn man gleich die voͤllige
untere Dammbreite vornimmt, und den
Damm ſo auffuͤhrt, daß man, ſo wie ſich ſeine
Hoͤhe vergroͤßert, die Breite deſſelben nach beiden
Boͤſchungen, welche der Damm an der Bruſt- und
Ruͤckenſeite erhalten ſoll, vereiniget. Dieſe Ver-
minderung der Breiten bei der wachſenden Hoͤhe,
kann man auf die Art vornehmen, daß man ſchich-
tenweiſe auf 2 bis 3 Fuß, ſo wie des Dammes
Hoͤhe waͤchſt, etwas weiter in den Damm herein
ruͤckt. Hiedurch erhaͤlt demnach der Damm an-
fangs ein treppenfoͤrmiges Anſehn bei ſeiner Be-
arbeitung, wie Figur 47 im Profile zeigt. Bei
dieſer Art, den Damm aufzufuͤhren, und die
Schuttarbeit zu verrichten, hat man allezeit den
benoͤthigten Raum ſowol fuͤr die Arbeitsleute,
als auch fuͤr die Wagen und Karren. Der Damm
ſelbſt aber gewinnt durch das Verfahren auch an
Feſtigkeit. Denn durch das oͤftere Hin- und Her-
gehen, Fahren, und Stampfen, werden alle auf
den Damm aufgeſtuͤrzte Schichten recht derb und
dicht auf einander gezwaͤngt, daß ſich alſo der
Schutt nicht ſo leicht von der Raſenbruſt losziehen
kann. Von Zeit zu Zeit werden nachher die an
den Boͤſchungen entſtehenden Ecken, welche das
treppenfoͤrmige Anſehn dem Damme geben, mit
verſchuͤttet, daß die ganze Boͤſchungs-Ebne rich-
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Wenn man aber den Damm erſt ganz, oder
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/234>, abgerufen am 28.11.2024.
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