stampft, so thut sie gewiß auch gute Dienste, wie die Erfahrung sattsam zeigt. Indeß mag Jeder nach Belieben Thon- oder Rasenbrüste wählen. Von den Thonbrüsten Mehreres im folgenden §.
§. 104.
Wo Ueberfluß an Thone, und guten Leimen ist, wählt man sehr oft statt des Rasenhauptes ganze Thonbrüste. Es ist nicht zu leugnen, daß diese sich noch dichter machen lassen, als die von Rasen. Nassen Thon hält auch alles Wasser besser ab, und sie sind daher sehr gut zu gebrauchen.
Was Lage, Richtung, Stärke, Höhe, und Dossirung anbetrift, so ist bei den Thonbrüsten al- les dieß, dasselbe wie bei Rasenhäuptern. Inglei- chen gilt von ihnen alles, was im Vorigen von der Bearbeitung des Grundgrabens etc. und der Brüste selbst gesagt worden ist, so daß dieserhalb keine Wiederhohlung nöthig seyn wird.
Wenn man zum Voraus weiß, daß man nicht allzu viel Schutt so bei der Hand hat, daß man ihn ohne erhebliche Kosten erhalten kann, und den- selben zu Rathe halten muß, weil die Bestürzung der Dämme viel Schutt verlangt, so führt man auch wol dicht vor dem Rasenhaupte noch eine 2 Fuß dicke oder noch stärkere Thonbrust bis zur Kappe hinaus in die Höhe, vorausgesetzt, daß die nach der Berechnung nöthige Stärke des Dammes dabei noch ungeschmälert bleibt. Unter diesen
Umstän-
ſtampft, ſo thut ſie gewiß auch gute Dienſte, wie die Erfahrung ſattſam zeigt. Indeß mag Jeder nach Belieben Thon- oder Raſenbruͤſte waͤhlen. Von den Thonbruͤſten Mehreres im folgenden §.
§. 104.
Wo Ueberfluß an Thone, und guten Leimen iſt, waͤhlt man ſehr oft ſtatt des Raſenhauptes ganze Thonbruͤſte. Es iſt nicht zu leugnen, daß dieſe ſich noch dichter machen laſſen, als die von Raſen. Naſſen Thon haͤlt auch alles Waſſer beſſer ab, und ſie ſind daher ſehr gut zu gebrauchen.
Was Lage, Richtung, Staͤrke, Hoͤhe, und Doſſirung anbetrift, ſo iſt bei den Thonbruͤſten al- les dieß, daſſelbe wie bei Raſenhaͤuptern. Inglei- chen gilt von ihnen alles, was im Vorigen von der Bearbeitung des Grundgrabens ꝛc. und der Bruͤſte ſelbſt geſagt worden iſt, ſo daß dieſerhalb keine Wiederhohlung noͤthig ſeyn wird.
Wenn man zum Voraus weiß, daß man nicht allzu viel Schutt ſo bei der Hand hat, daß man ihn ohne erhebliche Koſten erhalten kann, und den- ſelben zu Rathe halten muß, weil die Beſtuͤrzung der Daͤmme viel Schutt verlangt, ſo fuͤhrt man auch wol dicht vor dem Raſenhaupte noch eine 2 Fuß dicke oder noch ſtaͤrkere Thonbruſt bis zur Kappe hinaus in die Hoͤhe, vorausgeſetzt, daß die nach der Berechnung noͤthige Staͤrke des Dammes dabei noch ungeſchmaͤlert bleibt. Unter dieſen
Umſtaͤn-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><list><item><pbfacs="#f0231"n="221"/>ſtampft, ſo thut ſie gewiß auch gute Dienſte,<lb/>
wie die Erfahrung ſattſam zeigt. Indeß mag<lb/>
Jeder nach Belieben Thon- oder Raſenbruͤſte<lb/>
waͤhlen. Von den Thonbruͤſten Mehreres im<lb/>
folgenden §.</item></list></div><lb/><divn="4"><head>§. 104.</head><lb/><p>Wo Ueberfluß an Thone, und guten Leimen<lb/>
iſt, waͤhlt man ſehr oft ſtatt des Raſenhauptes<lb/>
ganze Thonbruͤſte. Es iſt nicht zu leugnen, daß<lb/>
dieſe ſich noch dichter machen laſſen, als die von<lb/>
Raſen. Naſſen Thon haͤlt auch alles Waſſer beſſer<lb/>
ab, und ſie ſind daher ſehr gut zu gebrauchen.</p><lb/><p>Was Lage, Richtung, Staͤrke, Hoͤhe, und<lb/>
Doſſirung anbetrift, ſo iſt bei den Thonbruͤſten al-<lb/>
les dieß, daſſelbe wie bei Raſenhaͤuptern. Inglei-<lb/>
chen gilt von ihnen alles, was im Vorigen von der<lb/>
Bearbeitung des Grundgrabens ꝛc. und der Bruͤſte<lb/>ſelbſt geſagt worden iſt, ſo daß dieſerhalb keine<lb/>
Wiederhohlung noͤthig ſeyn wird.</p><lb/><p>Wenn man zum Voraus weiß, daß man nicht<lb/>
allzu viel Schutt ſo bei der Hand hat, daß man<lb/>
ihn ohne erhebliche Koſten erhalten kann, und den-<lb/>ſelben zu Rathe halten muß, weil die Beſtuͤrzung<lb/>
der Daͤmme viel Schutt verlangt, ſo fuͤhrt man<lb/>
auch wol dicht <hirendition="#g">vor</hi> dem Raſenhaupte noch eine<lb/>
2 Fuß dicke oder noch ſtaͤrkere Thonbruſt bis zur<lb/>
Kappe hinaus in die Hoͤhe, vorausgeſetzt, daß die<lb/>
nach der Berechnung noͤthige Staͤrke des Dammes<lb/>
dabei noch ungeſchmaͤlert bleibt. Unter dieſen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Umſtaͤn-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[221/0231]
ſtampft, ſo thut ſie gewiß auch gute Dienſte,
wie die Erfahrung ſattſam zeigt. Indeß mag
Jeder nach Belieben Thon- oder Raſenbruͤſte
waͤhlen. Von den Thonbruͤſten Mehreres im
folgenden §.
§. 104.
Wo Ueberfluß an Thone, und guten Leimen
iſt, waͤhlt man ſehr oft ſtatt des Raſenhauptes
ganze Thonbruͤſte. Es iſt nicht zu leugnen, daß
dieſe ſich noch dichter machen laſſen, als die von
Raſen. Naſſen Thon haͤlt auch alles Waſſer beſſer
ab, und ſie ſind daher ſehr gut zu gebrauchen.
Was Lage, Richtung, Staͤrke, Hoͤhe, und
Doſſirung anbetrift, ſo iſt bei den Thonbruͤſten al-
les dieß, daſſelbe wie bei Raſenhaͤuptern. Inglei-
chen gilt von ihnen alles, was im Vorigen von der
Bearbeitung des Grundgrabens ꝛc. und der Bruͤſte
ſelbſt geſagt worden iſt, ſo daß dieſerhalb keine
Wiederhohlung noͤthig ſeyn wird.
Wenn man zum Voraus weiß, daß man nicht
allzu viel Schutt ſo bei der Hand hat, daß man
ihn ohne erhebliche Koſten erhalten kann, und den-
ſelben zu Rathe halten muß, weil die Beſtuͤrzung
der Daͤmme viel Schutt verlangt, ſo fuͤhrt man
auch wol dicht vor dem Raſenhaupte noch eine
2 Fuß dicke oder noch ſtaͤrkere Thonbruſt bis zur
Kappe hinaus in die Hoͤhe, vorausgeſetzt, daß die
nach der Berechnung noͤthige Staͤrke des Dammes
dabei noch ungeſchmaͤlert bleibt. Unter dieſen
Umſtaͤn-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/231>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.