Schall weit heller, in diesem weit mehr hohl und dumpfig.
Wenn Schichtungen sich vorfinden, welche für den Bau ungünstig sind, so gilt von ihnen das, was in dem Obigen hierüber deutlich gesagt worden, und man sieht sich in solchem Falle genöthigt, die Schrääme tiefer in den Berg hinein zu hauen, um dadurch die schädlichen Schichtungen zu durchschnei- den und weniger gefährlich zu machen. Unter sol- chen Umständen ist aber allezeit die andere Wider- lage, die jenseits dem Thale liegt, durch sich selbst gesichert, wofern anders das Gestein seine Schichtung und Streichen, durch das Thal hin- durch und in den jenseitigen Widerlagen behält, den Fall ausgenommen, wenn die Schichtung mit dem Thale hinab fällt und streicht. Die durch sich selbst gedeckte Widerlage bedarf daher keines so tiefen Schraams.
Gewöhnlich führt man jeden Schraam nicht unter 8 -- 10 Fuß in den Berg hinein. Wenn die Umstände nicht mehr fordern, so wird er ge- meiniglich so tief eingehauen, als der Grundgraben tief ist.
Von der Sohle des Grundgrabens angerech- net, läßt man die Widerlage in den Schräämen gern etwas schief liegend anlaufen, so daß der Widerlage Böschung in dem Schraame bis zu Tage hinauf, bis an den Ausgang des Schraams, einen Winkel von 60 -- 65 Grad betrage; bei gutem Gestein auch wol 70 Grad.
Alle
Schall weit heller, in dieſem weit mehr hohl und dumpfig.
Wenn Schichtungen ſich vorfinden, welche fuͤr den Bau unguͤnſtig ſind, ſo gilt von ihnen das, was in dem Obigen hieruͤber deutlich geſagt worden, und man ſieht ſich in ſolchem Falle genoͤthigt, die Schraͤaͤme tiefer in den Berg hinein zu hauen, um dadurch die ſchaͤdlichen Schichtungen zu durchſchnei- den und weniger gefaͤhrlich zu machen. Unter ſol- chen Umſtaͤnden iſt aber allezeit die andere Wider- lage, die jenſeits dem Thale liegt, durch ſich ſelbſt geſichert, wofern anders das Geſtein ſeine Schichtung und Streichen, durch das Thal hin- durch und in den jenſeitigen Widerlagen behaͤlt, den Fall ausgenommen, wenn die Schichtung mit dem Thale hinab faͤllt und ſtreicht. Die durch ſich ſelbſt gedeckte Widerlage bedarf daher keines ſo tiefen Schraams.
Gewoͤhnlich fuͤhrt man jeden Schraam nicht unter 8 — 10 Fuß in den Berg hinein. Wenn die Umſtaͤnde nicht mehr fordern, ſo wird er ge- meiniglich ſo tief eingehauen, als der Grundgraben tief iſt.
Von der Sohle des Grundgrabens angerech- net, laͤßt man die Widerlage in den Schraͤaͤmen gern etwas ſchief liegend anlaufen, ſo daß der Widerlage Boͤſchung in dem Schraame bis zu Tage hinauf, bis an den Ausgang des Schraams, einen Winkel von 60 — 65 Grad betrage; bei gutem Geſtein auch wol 70 Grad.
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[204/0214]
Schall weit heller, in dieſem weit mehr hohl und
dumpfig.
Wenn Schichtungen ſich vorfinden, welche fuͤr
den Bau unguͤnſtig ſind, ſo gilt von ihnen das,
was in dem Obigen hieruͤber deutlich geſagt worden,
und man ſieht ſich in ſolchem Falle genoͤthigt, die
Schraͤaͤme tiefer in den Berg hinein zu hauen, um
dadurch die ſchaͤdlichen Schichtungen zu durchſchnei-
den und weniger gefaͤhrlich zu machen. Unter ſol-
chen Umſtaͤnden iſt aber allezeit die andere Wider-
lage, die jenſeits dem Thale liegt, durch ſich
ſelbſt geſichert, wofern anders das Geſtein ſeine
Schichtung und Streichen, durch das Thal hin-
durch und in den jenſeitigen Widerlagen behaͤlt,
den Fall ausgenommen, wenn die Schichtung mit
dem Thale hinab faͤllt und ſtreicht. Die durch
ſich ſelbſt gedeckte Widerlage bedarf daher keines
ſo tiefen Schraams.
Gewoͤhnlich fuͤhrt man jeden Schraam nicht
unter 8 — 10 Fuß in den Berg hinein. Wenn
die Umſtaͤnde nicht mehr fordern, ſo wird er ge-
meiniglich ſo tief eingehauen, als der
Grundgraben tief iſt.
Von der Sohle des Grundgrabens angerech-
net, laͤßt man die Widerlage in den Schraͤaͤmen
gern etwas ſchief liegend anlaufen, ſo daß der
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/214>, abgerufen am 24.11.2024.
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