abzufangen suchen. Gewöhnlich gilt dieß nur von mehrern Stellen, nicht den ganzen Sei- ten. Geschieht es nicht, so stürzt mehr herein als nöthig ist, und muß doch auch mit ausgebracht werden. Oder es beschädigt die Arbeiter, und verstürzt sie.
So lange es angehn will, ist es rathsam an den Seiten des Grundgrabens, von der Sohle desselben bis zu Tage aus, kleine Anläufe stehn zu lassen, auf welchen die Karrenläufer den Schutt herauslaufen können. Kann man keine Anläufe machen, oder muß man sie beim völligen Zuführen der Stöße, mit weghauen, so macht man auch wol ein Gebrück. Hiebei erspart man den Leu- ten einige Mühe, und sie können schnell fahren. Man braucht auch nicht zu viel Leute bei das Aus- füllen zu stellen, welche sich den Schutt in Trögen zugeben. Dieses wird allezeit dann nöthig, wenn der Grundgraben anfängt beträchtlich tief zu werden, da kann ein Mann nicht mehr bis zur Dammsohle herausreichen, und braucht also einen zweiten, der ihm seine Last abnimmt, und weiter herausschafft.
Kann man aber auch kein Gebrück in dem Grundgraben anbringen, (das ist: einen Anlauf von Holz gemacht, der mit Brettern bedeckt ist, damit die Schuttkarren darüber bequem und sicher ein- und ausfahren können) so muß man sich mit mehrern Menschenhänden zu helfen suchen. Frei- lich ist das Gebrück weit vortheilhafter. Die An-
lage
abzufangen ſuchen. Gewoͤhnlich gilt dieß nur von mehrern Stellen, nicht den ganzen Sei- ten. Geſchieht es nicht, ſo ſtuͤrzt mehr herein als noͤthig iſt, und muß doch auch mit ausgebracht werden. Oder es beſchaͤdigt die Arbeiter, und verſtuͤrzt ſie.
So lange es angehn will, iſt es rathſam an den Seiten des Grundgrabens, von der Sohle deſſelben bis zu Tage aus, kleine Anlaͤufe ſtehn zu laſſen, auf welchen die Karrenlaͤufer den Schutt herauslaufen koͤnnen. Kann man keine Anlaͤufe machen, oder muß man ſie beim voͤlligen Zufuͤhren der Stoͤße, mit weghauen, ſo macht man auch wol ein Gebruͤck. Hiebei erſpart man den Leu- ten einige Muͤhe, und ſie koͤnnen ſchnell fahren. Man braucht auch nicht zu viel Leute bei das Aus- fuͤllen zu ſtellen, welche ſich den Schutt in Troͤgen zugeben. Dieſes wird allezeit dann noͤthig, wenn der Grundgraben anfaͤngt betraͤchtlich tief zu werden, da kann ein Mann nicht mehr bis zur Dammſohle herausreichen, und braucht alſo einen zweiten, der ihm ſeine Laſt abnimmt, und weiter herausſchafft.
Kann man aber auch kein Gebruͤck in dem Grundgraben anbringen, (das iſt: einen Anlauf von Holz gemacht, der mit Brettern bedeckt iſt, damit die Schuttkarren daruͤber bequem und ſicher ein- und ausfahren koͤnnen) ſo muß man ſich mit mehrern Menſchenhaͤnden zu helfen ſuchen. Frei- lich iſt das Gebruͤck weit vortheilhafter. Die An-
lage
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0209"n="199"/>
abzufangen ſuchen. Gewoͤhnlich gilt dieß nur von<lb/><hirendition="#g">mehrern Stellen</hi>, nicht den <hirendition="#g">ganzen Sei-<lb/>
ten</hi>. Geſchieht es nicht, ſo ſtuͤrzt mehr herein<lb/>
als noͤthig iſt, und muß doch auch mit ausgebracht<lb/>
werden. Oder es beſchaͤdigt die Arbeiter, und<lb/>
verſtuͤrzt ſie.</p><lb/><p>So lange es angehn will, iſt es rathſam an<lb/>
den Seiten des Grundgrabens, von der Sohle<lb/>
deſſelben bis zu Tage aus, kleine <hirendition="#g">Anlaͤufe</hi>ſtehn<lb/>
zu laſſen, auf welchen die Karrenlaͤufer den Schutt<lb/>
herauslaufen koͤnnen. Kann man keine Anlaͤufe<lb/>
machen, oder muß man ſie beim voͤlligen Zufuͤhren<lb/>
der Stoͤße, mit weghauen, ſo macht man auch<lb/>
wol ein <hirendition="#g">Gebruͤck</hi>. Hiebei erſpart man den Leu-<lb/>
ten einige Muͤhe, und ſie koͤnnen ſchnell fahren.<lb/>
Man braucht auch nicht zu viel Leute bei das Aus-<lb/>
fuͤllen zu ſtellen, welche ſich den Schutt in Troͤgen<lb/>
zugeben. Dieſes wird allezeit dann noͤthig,<lb/>
wenn der Grundgraben anfaͤngt betraͤchtlich <hirendition="#g">tief</hi><lb/>
zu werden, da kann ein Mann nicht mehr bis zur<lb/>
Dammſohle herausreichen, und braucht alſo einen<lb/>
zweiten, der ihm ſeine Laſt abnimmt, und weiter<lb/>
herausſchafft.</p><lb/><p>Kann man aber auch kein Gebruͤck in dem<lb/>
Grundgraben anbringen, (das iſt: einen Anlauf<lb/>
von Holz gemacht, der mit Brettern bedeckt iſt,<lb/>
damit die Schuttkarren daruͤber bequem und ſicher<lb/>
ein- und ausfahren koͤnnen) ſo muß man ſich mit<lb/>
mehrern Menſchenhaͤnden zu helfen ſuchen. Frei-<lb/>
lich iſt das Gebruͤck weit vortheilhafter. Die An-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">lage</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[199/0209]
abzufangen ſuchen. Gewoͤhnlich gilt dieß nur von
mehrern Stellen, nicht den ganzen Sei-
ten. Geſchieht es nicht, ſo ſtuͤrzt mehr herein
als noͤthig iſt, und muß doch auch mit ausgebracht
werden. Oder es beſchaͤdigt die Arbeiter, und
verſtuͤrzt ſie.
So lange es angehn will, iſt es rathſam an
den Seiten des Grundgrabens, von der Sohle
deſſelben bis zu Tage aus, kleine Anlaͤufe ſtehn
zu laſſen, auf welchen die Karrenlaͤufer den Schutt
herauslaufen koͤnnen. Kann man keine Anlaͤufe
machen, oder muß man ſie beim voͤlligen Zufuͤhren
der Stoͤße, mit weghauen, ſo macht man auch
wol ein Gebruͤck. Hiebei erſpart man den Leu-
ten einige Muͤhe, und ſie koͤnnen ſchnell fahren.
Man braucht auch nicht zu viel Leute bei das Aus-
fuͤllen zu ſtellen, welche ſich den Schutt in Troͤgen
zugeben. Dieſes wird allezeit dann noͤthig,
wenn der Grundgraben anfaͤngt betraͤchtlich tief
zu werden, da kann ein Mann nicht mehr bis zur
Dammſohle herausreichen, und braucht alſo einen
zweiten, der ihm ſeine Laſt abnimmt, und weiter
herausſchafft.
Kann man aber auch kein Gebruͤck in dem
Grundgraben anbringen, (das iſt: einen Anlauf
von Holz gemacht, der mit Brettern bedeckt iſt,
damit die Schuttkarren daruͤber bequem und ſicher
ein- und ausfahren koͤnnen) ſo muß man ſich mit
mehrern Menſchenhaͤnden zu helfen ſuchen. Frei-
lich iſt das Gebruͤck weit vortheilhafter. Die An-
lage
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/209>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.