Die Gewinnungsarten haben zu viel und zu mancherlei praktische Vortheile und Handgriffe, als daß man sie hier alle insbesondere aufzählen und prüfen könnte. Indeß sey es mir erlaubt, wegen der Arbeit mit dem Schutte und demjenigen Ge- birge, welches nicht durch Schlägel und Eisen oder durch Schießen gewonnen werden muß, hier ein Verfahren zu erwähnen, welches außerordent- lich vortheilhaft ist, und nur mit einiger Vorsicht betrieben werden darf, um fast allerwärts ge- braucht werden zu können. Ich meine hier nichts anders als das Ver- oder Unterschrämen. Die Unterschrämung selbst besteht darin: Man un- terhält in einer zweckmäßigen Entfernung von der obern Fläche, dasjenige Stück Gebirge, oder die Masse, die man aus ihrem Lager loß gemacht ha- ben will, sowol unten wagrecht, als an beiden Seiten senkrecht. Solch ein Stück sieht dann gemeiniglich einem Würfel ähnlich, der allein an seiner hintern Seite hängt, an den andern aber rund herum frei ist.
Wie tief man eigentlich die lothrechten und wagrechten Schrämme (das sind die gemachten Ein- schnitte, durch die das Stück loßgemacht wird) ma- chen dürfe, hängt von der Festigkeit der zu gewin- nenden Masse, theils auch von dem Gewicht ab, welches das loßzumachende Stück hat. Bei schwerern, Stücken darf man nicht zu tief unter-
schrämen,
§. 78.
Die Gewinnungsarten haben zu viel und zu mancherlei praktiſche Vortheile und Handgriffe, als daß man ſie hier alle insbeſondere aufzaͤhlen und pruͤfen koͤnnte. Indeß ſey es mir erlaubt, wegen der Arbeit mit dem Schutte und demjenigen Ge- birge, welches nicht durch Schlaͤgel und Eiſen oder durch Schießen gewonnen werden muß, hier ein Verfahren zu erwaͤhnen, welches außerordent- lich vortheilhaft iſt, und nur mit einiger Vorſicht betrieben werden darf, um faſt allerwaͤrts ge- braucht werden zu koͤnnen. Ich meine hier nichts anders als das Ver- oder Unterſchraͤmen. Die Unterſchraͤmung ſelbſt beſteht darin: Man un- terhaͤlt in einer zweckmaͤßigen Entfernung von der obern Flaͤche, dasjenige Stuͤck Gebirge, oder die Maſſe, die man aus ihrem Lager loß gemacht ha- ben will, ſowol unten wagrecht, als an beiden Seiten ſenkrecht. Solch ein Stuͤck ſieht dann gemeiniglich einem Wuͤrfel aͤhnlich, der allein an ſeiner hintern Seite haͤngt, an den andern aber rund herum frei iſt.
Wie tief man eigentlich die lothrechten und wagrechten Schraͤmme (das ſind die gemachten Ein- ſchnitte, durch die das Stuͤck loßgemacht wird) ma- chen duͤrfe, haͤngt von der Feſtigkeit der zu gewin- nenden Maſſe, theils auch von dem Gewicht ab, welches das loßzumachende Stuͤck hat. Bei ſchwerern, Stuͤcken darf man nicht zu tief unter-
ſchraͤmen,
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§. 78.
Die Gewinnungsarten haben zu viel und zu
mancherlei praktiſche Vortheile und Handgriffe, als
daß man ſie hier alle insbeſondere aufzaͤhlen und
pruͤfen koͤnnte. Indeß ſey es mir erlaubt, wegen
der Arbeit mit dem Schutte und demjenigen Ge-
birge, welches nicht durch Schlaͤgel und Eiſen
oder durch Schießen gewonnen werden muß, hier
ein Verfahren zu erwaͤhnen, welches außerordent-
lich vortheilhaft iſt, und nur mit einiger Vorſicht
betrieben werden darf, um faſt allerwaͤrts ge-
braucht werden zu koͤnnen. Ich meine hier nichts
anders als das Ver- oder Unterſchraͤmen.
Die Unterſchraͤmung ſelbſt beſteht darin: Man un-
terhaͤlt in einer zweckmaͤßigen Entfernung von der
obern Flaͤche, dasjenige Stuͤck Gebirge, oder die
Maſſe, die man aus ihrem Lager loß gemacht ha-
ben will, ſowol unten wagrecht, als an beiden
Seiten ſenkrecht. Solch ein Stuͤck ſieht dann
gemeiniglich einem Wuͤrfel aͤhnlich, der allein an
ſeiner hintern Seite haͤngt, an den andern aber
rund herum frei iſt.
Wie tief man eigentlich die lothrechten und
wagrechten Schraͤmme (das ſind die gemachten Ein-
ſchnitte, durch die das Stuͤck loßgemacht wird) ma-
chen duͤrfe, haͤngt von der Feſtigkeit der zu gewin-
nenden Maſſe, theils auch von dem Gewicht ab,
welches das loßzumachende Stuͤck hat. Bei
ſchwerern, Stuͤcken darf man nicht zu tief unter-
ſchraͤmen,
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/174>, abgerufen am 27.11.2024.
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