Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Pferden bespannt sind, oder auch auf Hohlwagen
herbeigeführt. Die Menschen würden solche nicht
schnell genug, und nicht in gehöriger Menge an-
führen können.

Zu diesen Pferdekarren oder Wagen müssen
jedoch wieder Leute beordert werden, und zwar
eine Parthie, die an Ort und Stelle, wo das
verlangte Material gewonnen wird, aufladen hel-
fen. Die andere Parthie ist an Ort und
Stelle, wo das Herbeigeführte hinkommen soll, und
beschäftigt sich blos mit dem Abladen. Bei dem
Hohl- und Laufkarren aber fehlen die Abläder,
denn alle die, welche Schutt etc. karren müssen, stür-
zen auch selbst ab, ohne Anderer Beihülfe. Wie-
der eine neue Abtheilung von Leuten arbeitet das
Herbeigeführte wirklich zu dem verlangten Werke,
und da müssen welche zum Theil das Material aus
einander ziehn, Andere stampfen solches, noch An-
dere bessern nach. Kurz -- für jede Beschäf-
tigung
werden Truppe von Leuten an-
gestellt, die alle zugleich Jeder seine vorgegebene
Arbeit warten, und das Verlangte verfertigen und
leisten müssen.

Man sieht gleich, daß es ein besonderer Vor-
theil seyn müsse, alle diese Leute gleich übersehn
und beurtheilen zu können, ob sie fleißig sind und
das ihrige redlich thun, ob sie das verlangte Ge-
schäft richtig betreiben, oder verkehrt behandeln,
ob Einer den Andern hindere, u. s. f. Das meiste

beruht

Pferden beſpannt ſind, oder auch auf Hohlwagen
herbeigefuͤhrt. Die Menſchen wuͤrden ſolche nicht
ſchnell genug, und nicht in gehoͤriger Menge an-
fuͤhren koͤnnen.

Zu dieſen Pferdekarren oder Wagen muͤſſen
jedoch wieder Leute beordert werden, und zwar
eine Parthie, die an Ort und Stelle, wo das
verlangte Material gewonnen wird, aufladen hel-
fen. Die andere Parthie iſt an Ort und
Stelle, wo das Herbeigefuͤhrte hinkommen ſoll, und
beſchaͤftigt ſich blos mit dem Abladen. Bei dem
Hohl- und Laufkarren aber fehlen die Ablaͤder,
denn alle die, welche Schutt ꝛc. karren muͤſſen, ſtuͤr-
zen auch ſelbſt ab, ohne Anderer Beihuͤlfe. Wie-
der eine neue Abtheilung von Leuten arbeitet das
Herbeigefuͤhrte wirklich zu dem verlangten Werke,
und da muͤſſen welche zum Theil das Material aus
einander ziehn, Andere ſtampfen ſolches, noch An-
dere beſſern nach. Kurz — fuͤr jede Beſchaͤf-
tigung
werden Truppe von Leuten an-
geſtellt, die alle zugleich Jeder ſeine vorgegebene
Arbeit warten, und das Verlangte verfertigen und
leiſten muͤſſen.

Man ſieht gleich, daß es ein beſonderer Vor-
theil ſeyn muͤſſe, alle dieſe Leute gleich uͤberſehn
und beurtheilen zu koͤnnen, ob ſie fleißig ſind und
das ihrige redlich thun, ob ſie das verlangte Ge-
ſchaͤft richtig betreiben, oder verkehrt behandeln,
ob Einer den Andern hindere, u. ſ. f. Das meiſte

beruht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0167" n="157"/>
Pferden be&#x017F;pannt &#x017F;ind, oder auch auf Hohlwagen<lb/>
herbeigefu&#x0364;hrt. Die Men&#x017F;chen wu&#x0364;rden &#x017F;olche nicht<lb/>
&#x017F;chnell genug, und nicht in geho&#x0364;riger Menge an-<lb/>
fu&#x0364;hren ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
              <p>Zu die&#x017F;en Pferdekarren oder Wagen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
jedoch wieder Leute beordert werden, und zwar<lb/><hi rendition="#g">eine Parthie</hi>, die an Ort und Stelle, wo das<lb/>
verlangte Material gewonnen wird, aufladen hel-<lb/>
fen. Die <hi rendition="#g">andere Parthie</hi> i&#x017F;t an Ort und<lb/>
Stelle, wo das Herbeigefu&#x0364;hrte hinkommen &#x017F;oll, und<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;ftigt &#x017F;ich blos mit dem Abladen. Bei dem<lb/>
Hohl- und Laufkarren aber fehlen die Abla&#x0364;der,<lb/>
denn alle die, welche Schutt &#xA75B;c. karren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;tu&#x0364;r-<lb/>
zen auch &#x017F;elb&#x017F;t ab, ohne Anderer Beihu&#x0364;lfe. Wie-<lb/>
der eine neue Abtheilung von Leuten arbeitet das<lb/>
Herbeigefu&#x0364;hrte wirklich zu dem verlangten Werke,<lb/>
und da mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en welche zum Theil das Material aus<lb/>
einander ziehn, Andere &#x017F;tampfen &#x017F;olches, noch An-<lb/>
dere be&#x017F;&#x017F;ern nach. Kurz &#x2014; fu&#x0364;r <hi rendition="#g">jede Be&#x017F;cha&#x0364;f-<lb/>
tigung</hi> werden <hi rendition="#g">Truppe von Leuten</hi> an-<lb/>
ge&#x017F;tellt, die alle zugleich Jeder &#x017F;eine vorgegebene<lb/>
Arbeit warten, und das Verlangte verfertigen und<lb/>
lei&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Man &#x017F;ieht gleich, daß es ein be&#x017F;onderer Vor-<lb/>
theil &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, alle die&#x017F;e Leute gleich u&#x0364;ber&#x017F;ehn<lb/>
und beurtheilen zu ko&#x0364;nnen, ob &#x017F;ie fleißig &#x017F;ind und<lb/>
das ihrige redlich thun, ob &#x017F;ie das verlangte Ge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ft richtig betreiben, oder verkehrt behandeln,<lb/>
ob Einer den Andern hindere, u. &#x017F;. f. Das mei&#x017F;te<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">beruht</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0167] Pferden beſpannt ſind, oder auch auf Hohlwagen herbeigefuͤhrt. Die Menſchen wuͤrden ſolche nicht ſchnell genug, und nicht in gehoͤriger Menge an- fuͤhren koͤnnen. Zu dieſen Pferdekarren oder Wagen muͤſſen jedoch wieder Leute beordert werden, und zwar eine Parthie, die an Ort und Stelle, wo das verlangte Material gewonnen wird, aufladen hel- fen. Die andere Parthie iſt an Ort und Stelle, wo das Herbeigefuͤhrte hinkommen ſoll, und beſchaͤftigt ſich blos mit dem Abladen. Bei dem Hohl- und Laufkarren aber fehlen die Ablaͤder, denn alle die, welche Schutt ꝛc. karren muͤſſen, ſtuͤr- zen auch ſelbſt ab, ohne Anderer Beihuͤlfe. Wie- der eine neue Abtheilung von Leuten arbeitet das Herbeigefuͤhrte wirklich zu dem verlangten Werke, und da muͤſſen welche zum Theil das Material aus einander ziehn, Andere ſtampfen ſolches, noch An- dere beſſern nach. Kurz — fuͤr jede Beſchaͤf- tigung werden Truppe von Leuten an- geſtellt, die alle zugleich Jeder ſeine vorgegebene Arbeit warten, und das Verlangte verfertigen und leiſten muͤſſen. Man ſieht gleich, daß es ein beſonderer Vor- theil ſeyn muͤſſe, alle dieſe Leute gleich uͤberſehn und beurtheilen zu koͤnnen, ob ſie fleißig ſind und das ihrige redlich thun, ob ſie das verlangte Ge- ſchaͤft richtig betreiben, oder verkehrt behandeln, ob Einer den Andern hindere, u. ſ. f. Das meiſte beruht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/167
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/167>, abgerufen am 27.11.2024.