Eine solche Brust von Rasen, die nicht mit der weiter unten vorkommenden verwechselt wer- den muß, bekommt den 6ten, 7ten oder 8ten Theil ihrer Hohe zur untern Stärke, auf dem Grunde, auf dem sie aufgebauet werden soll, und es ist sehr dienlich, für sie in dem Teichraume einen kleinen Füllmund zu graben. Bei der Arbeit selbst wird ein Rasen neben dem andern gesetzt, dicht an den Boden, und auf einander gestampft, und alle Ritzen zwischen ihnen und der Widerlage, inglei- chen die größern offen bleibenden Räume völlig mit weichem Thon ausgeschlagen, daß die Brust fein dicht und dadurch wasserhaltig wird.
Hin und wieder kann man auch die Rasen, ei- nen auf den andern, mit einzelnen 12 Zoll lan- gen eichenen, Fingers dicken Pfählen, anheften. Die Rasen darf man nicht zu kurz und nicht zu lang, auch nicht zu schmal stechen lassen, sonst giebt es viel Zwischenräume, die nicht so ganz dicht, als die Rasen selbst sind, ausgestopft werden können, und hiedurch leidet die Festigkeit. Unten wird mit Mehrerm ausführlicher dargethan, wie eigentlich das Rasensetzen am be- sten betrieben werde.
Folgende Betrachtungen über die Anstellung der Arbeiter sind hier mit angehängt. Ob sie gleich nicht eigentlich hier in diese Abtheilung ge- hören, so sind sie doch um des Praktischen willen hieher verlegt worden, welches der Leser zu Gute halten wird.
§. 74.
Eine ſolche Bruſt von Raſen, die nicht mit der weiter unten vorkommenden verwechſelt wer- den muß, bekommt den 6ten, 7ten oder 8ten Theil ihrer Hohe zur untern Staͤrke, auf dem Grunde, auf dem ſie aufgebauet werden ſoll, und es iſt ſehr dienlich, fuͤr ſie in dem Teichraume einen kleinen Fuͤllmund zu graben. Bei der Arbeit ſelbſt wird ein Raſen neben dem andern geſetzt, dicht an den Boden, und auf einander geſtampft, und alle Ritzen zwiſchen ihnen und der Widerlage, inglei- chen die groͤßern offen bleibenden Raͤume voͤllig mit weichem Thon ausgeſchlagen, daß die Bruſt fein dicht und dadurch waſſerhaltig wird.
Hin und wieder kann man auch die Raſen, ei- nen auf den andern, mit einzelnen 12 Zoll lan- gen eichenen, Fingers dicken Pfaͤhlen, anheften. Die Raſen darf man nicht zu kurz und nicht zu lang, auch nicht zu ſchmal ſtechen laſſen, ſonſt giebt es viel Zwiſchenraͤume, die nicht ſo ganz dicht, als die Raſen ſelbſt ſind, ausgeſtopft werden koͤnnen, und hiedurch leidet die Feſtigkeit. Unten wird mit Mehrerm ausfuͤhrlicher dargethan, wie eigentlich das Raſenſetzen am be- ſten betrieben werde.
Folgende Betrachtungen uͤber die Anſtellung der Arbeiter ſind hier mit angehaͤngt. Ob ſie gleich nicht eigentlich hier in dieſe Abtheilung ge- hoͤren, ſo ſind ſie doch um des Praktiſchen willen hieher verlegt worden, welches der Leſer zu Gute halten wird.
§. 74.
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Eine ſolche Bruſt von Raſen, die nicht mit
der weiter unten vorkommenden verwechſelt wer-
den muß, bekommt den 6ten, 7ten oder 8ten Theil
ihrer Hohe zur untern Staͤrke, auf dem Grunde,
auf dem ſie aufgebauet werden ſoll, und es iſt ſehr
dienlich, fuͤr ſie in dem Teichraume einen kleinen
Fuͤllmund zu graben. Bei der Arbeit ſelbſt wird
ein Raſen neben dem andern geſetzt, dicht an den
Boden, und auf einander geſtampft, und alle
Ritzen zwiſchen ihnen und der Widerlage, inglei-
chen die groͤßern offen bleibenden Raͤume voͤllig
mit weichem Thon ausgeſchlagen, daß die Bruſt
fein dicht und dadurch waſſerhaltig wird.
Hin und wieder kann man auch die Raſen, ei-
nen auf den andern, mit einzelnen 12 Zoll lan-
gen eichenen, Fingers dicken Pfaͤhlen, anheften.
Die Raſen darf man nicht zu kurz und
nicht zu lang, auch nicht zu ſchmal ſtechen
laſſen, ſonſt giebt es viel Zwiſchenraͤume, die
nicht ſo ganz dicht, als die Raſen ſelbſt ſind,
ausgeſtopft werden koͤnnen, und hiedurch leidet die
Feſtigkeit. Unten wird mit Mehrerm ausfuͤhrlicher
dargethan, wie eigentlich das Raſenſetzen am be-
ſten betrieben werde.
Folgende Betrachtungen uͤber die Anſtellung
der Arbeiter ſind hier mit angehaͤngt. Ob ſie
gleich nicht eigentlich hier in dieſe Abtheilung ge-
hoͤren, ſo ſind ſie doch um des Praktiſchen willen
hieher verlegt worden, welches der Leſer zu Gute
halten wird.
§. 74.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/165>, abgerufen am 23.11.2024.
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