Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.§. 51. Ehe wir noch zu dem Folgenden fortgehen, sey 1) Die Verfertigung eines Risses zur Uebersicht des Terreins. Auf diesem Risse müssen so- wol die Situationen, als auch Profile des Thales angegeben seyn, in welches der Damm kommen soll, ingleichen von den Thälern, welche Wasserzugänge liefern etc. Aus ei- nem solchen Risse kann man gleich sehen, wie viel Gefälle jeder Punkt hat; daher kann man leicht den Ueberschlag machen und den Punkt angeben, wo der Damm am besten liegt. Zu dem Ende müssen auf solch einem Risse auch die Grenzen fremder Gebiete, benachbarte Bäche, Flusse, Quellen, Berge, auch Hol- zungen, Felder, Wiesen u. s. w. angege- ben seyn, überhaupt also alles, was zu ei- nem vollständigen Situations-Risse gehört. Wie diese zu machen sind, siehe Mayers praktische Geometrie. 2) Muß der wirklichen Arbeit vorangehen eine Untersuchung des Grundes, ob auch wirk- lich die Arbeit möglich ist. Das vorzüglichste Erforderniß des Grundes ist die Fähigkeit Wasser zu halten, und Festigkeit. Diese muß man also erforschen. 3) Muß
§. 51. Ehe wir noch zu dem Folgenden fortgehen, ſey 1) Die Verfertigung eines Riſſes zur Ueberſicht des Terreins. Auf dieſem Riſſe muͤſſen ſo- wol die Situationen, als auch Profile des Thales angegeben ſeyn, in welches der Damm kommen ſoll, ingleichen von den Thaͤlern, welche Waſſerzugaͤnge liefern ꝛc. Aus ei- nem ſolchen Riſſe kann man gleich ſehen, wie viel Gefaͤlle jeder Punkt hat; daher kann man leicht den Ueberſchlag machen und den Punkt angeben, wo der Damm am beſten liegt. Zu dem Ende muͤſſen auf ſolch einem Riſſe auch die Grenzen fremder Gebiete, benachbarte Baͤche, Fluſſe, Quellen, Berge, auch Hol- zungen, Felder, Wieſen u. ſ. w. angege- ben ſeyn, uͤberhaupt alſo alles, was zu ei- nem vollſtaͤndigen Situations-Riſſe gehoͤrt. Wie dieſe zu machen ſind, ſiehe Mayers praktiſche Geometrie. 2) Muß der wirklichen Arbeit vorangehen eine Unterſuchung des Grundes, ob auch wirk- lich die Arbeit moͤglich iſt. Das vorzuͤglichſte Erforderniß des Grundes iſt die Faͤhigkeit Waſſer zu halten, und Feſtigkeit. Dieſe muß man alſo erforſchen. 3) Muß
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§. 51.
Ehe wir noch zu dem Folgenden fortgehen, ſey
es erlaubt noch einiges von demjenigen beizubrin-
gen, was man zu thun habe, ehe man wirklich
zur Ausuͤbung oder zu dem eigentlichen Baue ſchrei-
tet. Dieſem muß billig voran gehen:
1) Die Verfertigung eines Riſſes zur Ueberſicht
des Terreins. Auf dieſem Riſſe muͤſſen ſo-
wol die Situationen, als auch Profile des
Thales angegeben ſeyn, in welches der Damm
kommen ſoll, ingleichen von den Thaͤlern,
welche Waſſerzugaͤnge liefern ꝛc. Aus ei-
nem ſolchen Riſſe kann man gleich ſehen, wie
viel Gefaͤlle jeder Punkt hat; daher kann man
leicht den Ueberſchlag machen und den Punkt
angeben, wo der Damm am beſten liegt. Zu
dem Ende muͤſſen auf ſolch einem Riſſe auch
die Grenzen fremder Gebiete, benachbarte
Baͤche, Fluſſe, Quellen, Berge, auch Hol-
zungen, Felder, Wieſen u. ſ. w. angege-
ben ſeyn, uͤberhaupt alſo alles, was zu ei-
nem vollſtaͤndigen Situations-Riſſe gehoͤrt.
Wie dieſe zu machen ſind, ſiehe Mayers
praktiſche Geometrie.
2) Muß der wirklichen Arbeit vorangehen eine
Unterſuchung des Grundes, ob auch wirk-
lich die Arbeit moͤglich iſt. Das vorzuͤglichſte
Erforderniß des Grundes iſt die Faͤhigkeit
Waſſer zu halten, und Feſtigkeit. Dieſe
muß man alſo erforſchen.
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