ihrer Erbauung am schicklichsten oder gewöhnlich- sten ist, ferner wegen der besondern Einrichtung, Bearbeitung und alles dessen, was dahin ge- hören möchte, wird unten bei der speciellen Beschreibung der einzelnen Stücke, und des eigentlichen Baues der Teiche, des Gehörige rich- tig beigebracht werden, da es hier, ohne unvoll- ständig zu seyn, und Mißverstand zu erregen, nicht wol mit wenigem aus einander gesetzt werden kann. Dort wird auch wegen der, bei den Striegeln und so weiter vorkommenden und nöthigen Ma- schinen, ausführlicher zu reden der Platz seyn, weswegen hier dieß alles einstweilen ohne Nach- theil mit Sillschweigen übergangen werden kann.
§. 50.
Die beste Zeit den Teichbau eigentlich mit wahrem Nutzen vorzunehmen, ist ohnstreitig die, wenn im Frühjahre die starken Fröste aufgehört haben, und das Wetter anfängt ruhig, sanft und beständig zu werden. Achtet man nicht hierauf, und nimmt man den Bau früher vor, wenn es noch stark friert und sehr kalt ist, so geht die Ar- beit schlecht von statten. Bald stehn die Leute Haufenweise bei den Wärmfeuern umher, und wärmen sich, statt zu arbeiten; bald murren sie und werden verdrießlich, und versäumen dadurch. Fer- ner fallen die gefrornen Klümper und Thonstücke, ingleichen der Schutt und der Rasen leicht hohl, und dann lassen sie sich nur mit Mühe und den-
noch
Teichb. G
ihrer Erbauung am ſchicklichſten oder gewoͤhnlich- ſten iſt, ferner wegen der beſondern Einrichtung, Bearbeitung und alles deſſen, was dahin ge- hoͤren moͤchte, wird unten bei der ſpeciellen Beſchreibung der einzelnen Stuͤcke, und des eigentlichen Baues der Teiche, des Gehoͤrige rich- tig beigebracht werden, da es hier, ohne unvoll- ſtaͤndig zu ſeyn, und Mißverſtand zu erregen, nicht wol mit wenigem aus einander geſetzt werden kann. Dort wird auch wegen der, bei den Striegeln und ſo weiter vorkommenden und noͤthigen Ma- ſchinen, ausfuͤhrlicher zu reden der Platz ſeyn, weswegen hier dieß alles einſtweilen ohne Nach- theil mit Sillſchweigen uͤbergangen werden kann.
§. 50.
Die beſte Zeit den Teichbau eigentlich mit wahrem Nutzen vorzunehmen, iſt ohnſtreitig die, wenn im Fruͤhjahre die ſtarken Froͤſte aufgehoͤrt haben, und das Wetter anfaͤngt ruhig, ſanft und beſtaͤndig zu werden. Achtet man nicht hierauf, und nimmt man den Bau fruͤher vor, wenn es noch ſtark friert und ſehr kalt iſt, ſo geht die Ar- beit ſchlecht von ſtatten. Bald ſtehn die Leute Haufenweiſe bei den Waͤrmfeuern umher, und waͤrmen ſich, ſtatt zu arbeiten; bald murren ſie und werden verdrießlich, und verſaͤumen dadurch. Fer- ner fallen die gefrornen Kluͤmper und Thonſtuͤcke, ingleichen der Schutt und der Raſen leicht hohl, und dann laſſen ſie ſich nur mit Muͤhe und den-
noch
Teichb. G
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0107"n="97"/>
ihrer Erbauung am ſchicklichſten oder gewoͤhnlich-<lb/>ſten iſt, ferner wegen der beſondern Einrichtung,<lb/>
Bearbeitung und alles deſſen, was dahin ge-<lb/>
hoͤren moͤchte, wird unten bei der <hirendition="#g">ſpeciellen<lb/>
Beſchreibung</hi> der einzelnen Stuͤcke, und des<lb/>
eigentlichen Baues der Teiche, des Gehoͤrige rich-<lb/>
tig beigebracht werden, da es hier, ohne unvoll-<lb/>ſtaͤndig zu ſeyn, und Mißverſtand zu erregen, nicht<lb/>
wol mit wenigem aus einander geſetzt werden kann.<lb/>
Dort wird auch wegen der, bei den Striegeln<lb/>
und ſo weiter vorkommenden und noͤthigen <hirendition="#g">Ma-<lb/>ſchinen</hi>, ausfuͤhrlicher zu reden der Platz ſeyn,<lb/>
weswegen hier dieß alles einſtweilen ohne Nach-<lb/>
theil mit Sillſchweigen uͤbergangen werden kann.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 50.</head><lb/><p>Die beſte <hirendition="#g">Zeit</hi> den Teichbau eigentlich mit<lb/>
wahrem Nutzen vorzunehmen, iſt ohnſtreitig die,<lb/>
wenn im Fruͤhjahre die ſtarken Froͤſte aufgehoͤrt<lb/>
haben, und das Wetter anfaͤngt ruhig, ſanft und<lb/>
beſtaͤndig zu werden. Achtet man nicht hierauf,<lb/>
und nimmt man den Bau fruͤher vor, wenn es<lb/>
noch ſtark friert und ſehr kalt iſt, ſo geht die Ar-<lb/>
beit ſchlecht von ſtatten. Bald ſtehn die Leute<lb/>
Haufenweiſe bei den Waͤrmfeuern umher, und<lb/>
waͤrmen ſich, ſtatt zu arbeiten; bald murren ſie und<lb/>
werden verdrießlich, und verſaͤumen dadurch. Fer-<lb/>
ner fallen die gefrornen Kluͤmper und Thonſtuͤcke,<lb/>
ingleichen der Schutt und der Raſen leicht hohl,<lb/>
und dann laſſen ſie ſich nur mit Muͤhe und den-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Teichb. G</fw><fwplace="bottom"type="catch">noch</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[97/0107]
ihrer Erbauung am ſchicklichſten oder gewoͤhnlich-
ſten iſt, ferner wegen der beſondern Einrichtung,
Bearbeitung und alles deſſen, was dahin ge-
hoͤren moͤchte, wird unten bei der ſpeciellen
Beſchreibung der einzelnen Stuͤcke, und des
eigentlichen Baues der Teiche, des Gehoͤrige rich-
tig beigebracht werden, da es hier, ohne unvoll-
ſtaͤndig zu ſeyn, und Mißverſtand zu erregen, nicht
wol mit wenigem aus einander geſetzt werden kann.
Dort wird auch wegen der, bei den Striegeln
und ſo weiter vorkommenden und noͤthigen Ma-
ſchinen, ausfuͤhrlicher zu reden der Platz ſeyn,
weswegen hier dieß alles einſtweilen ohne Nach-
theil mit Sillſchweigen uͤbergangen werden kann.
§. 50.
Die beſte Zeit den Teichbau eigentlich mit
wahrem Nutzen vorzunehmen, iſt ohnſtreitig die,
wenn im Fruͤhjahre die ſtarken Froͤſte aufgehoͤrt
haben, und das Wetter anfaͤngt ruhig, ſanft und
beſtaͤndig zu werden. Achtet man nicht hierauf,
und nimmt man den Bau fruͤher vor, wenn es
noch ſtark friert und ſehr kalt iſt, ſo geht die Ar-
beit ſchlecht von ſtatten. Bald ſtehn die Leute
Haufenweiſe bei den Waͤrmfeuern umher, und
waͤrmen ſich, ſtatt zu arbeiten; bald murren ſie und
werden verdrießlich, und verſaͤumen dadurch. Fer-
ner fallen die gefrornen Kluͤmper und Thonſtuͤcke,
ingleichen der Schutt und der Raſen leicht hohl,
und dann laſſen ſie ſich nur mit Muͤhe und den-
noch
Teichb. G
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/107>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.