werden könne, ist gar nicht ausgemacht. Die An- zahl der Striegel wird deswegen bloß mehr nach einem vernunftigen Gutdünken, und nach Maaß- gabe der Umstände bestimmt, welche etwa hier oder dort, an gewissen Punkten der Teiche und Däm- me, Striegel verlangen möchten, als daß sie ganz genau und allgemein fest zu setzen wäre. Gemei- ni[g]lich nimmt man auf die Höhe der Dämme Rück- sicht. Wenn diese also 30 Fuß übersteigt, oder eben voll macht, geben die meisten Praktiker dem Teiche zwei Striegel; unter 30 Fuß Dammhöhe hingegen nur einen einzigen, vorausgesetzt daß keine andern Umstände, z. E. Wassergräben, welche von einem bestimmten Punkte hinweg Wasser ablei- ten sollen, noch einen zweiten Striegel nöthig machen.
Wenn ein Damm nicht allzu lang und der Teich nicht allzu groß ist, oder werden soll, giebt man selten über zwei bis drei Striegel. Besser ist es indessen bei vielem Wasser, den Damm zu viel als zu wenig gesichert zu haben. Doch kann dieß auch auf andere, und noch bessere Art geschehen, ich meine durch die vorhin erwähnten Fluthbetten. Denn wenn man diese nach der unten näher ange- gebenen Art machen läßt, so kann man vermittelst ihrer das Wasser ebenfalls sparen, oder ablassen, wie es nöthig seyn dürfte.
Wegen des Ortes, wohin sie gelegt werden müs- sen, ingleichen wegen des Materials, welches zu
ihrer
werden koͤnne, iſt gar nicht ausgemacht. Die An- zahl der Striegel wird deswegen bloß mehr nach einem vernunftigen Gutduͤnken, und nach Maaß- gabe der Umſtaͤnde beſtimmt, welche etwa hier oder dort, an gewiſſen Punkten der Teiche und Daͤm- me, Striegel verlangen moͤchten, als daß ſie ganz genau und allgemein feſt zu ſetzen waͤre. Gemei- ni[g]lich nimmt man auf die Hoͤhe der Daͤmme Ruͤck- ſicht. Wenn dieſe alſo 30 Fuß uͤberſteigt, oder eben voll macht, geben die meiſten Praktiker dem Teiche zwei Striegel; unter 30 Fuß Dammhoͤhe hingegen nur einen einzigen, vorausgeſetzt daß keine andern Umſtaͤnde, z. E. Waſſergraͤben, welche von einem beſtimmten Punkte hinweg Waſſer ablei- ten ſollen, noch einen zweiten Striegel noͤthig machen.
Wenn ein Damm nicht allzu lang und der Teich nicht allzu groß iſt, oder werden ſoll, giebt man ſelten uͤber zwei bis drei Striegel. Beſſer iſt es indeſſen bei vielem Waſſer, den Damm zu viel als zu wenig geſichert zu haben. Doch kann dieß auch auf andere, und noch beſſere Art geſchehen, ich meine durch die vorhin erwaͤhnten Fluthbetten. Denn wenn man dieſe nach der unten naͤher ange- gebenen Art machen laͤßt, ſo kann man vermittelſt ihrer das Waſſer ebenfalls ſparen, oder ablaſſen, wie es noͤthig ſeyn duͤrfte.
Wegen des Ortes, wohin ſie gelegt werden muͤſ- ſen, ingleichen wegen des Materials, welches zu
ihrer
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werden koͤnne, iſt gar nicht ausgemacht. Die An-
zahl der Striegel wird deswegen bloß mehr nach
einem vernunftigen Gutduͤnken, und nach Maaß-
gabe der Umſtaͤnde beſtimmt, welche etwa hier oder
dort, an gewiſſen Punkten der Teiche und Daͤm-
me, Striegel verlangen moͤchten, als daß ſie ganz
genau und allgemein feſt zu ſetzen waͤre. Gemei-
niglich nimmt man auf die Hoͤhe der Daͤmme Ruͤck-
ſicht. Wenn dieſe alſo 30 Fuß uͤberſteigt, oder
eben voll macht, geben die meiſten Praktiker dem
Teiche zwei Striegel; unter 30 Fuß Dammhoͤhe
hingegen nur einen einzigen, vorausgeſetzt daß
keine andern Umſtaͤnde, z. E. Waſſergraͤben, welche
von einem beſtimmten Punkte hinweg Waſſer ablei-
ten ſollen, noch einen zweiten Striegel noͤthig
machen.
Wenn ein Damm nicht allzu lang und der
Teich nicht allzu groß iſt, oder werden ſoll, giebt
man ſelten uͤber zwei bis drei Striegel. Beſſer iſt
es indeſſen bei vielem Waſſer, den Damm zu viel
als zu wenig geſichert zu haben. Doch kann dieß
auch auf andere, und noch beſſere Art geſchehen,
ich meine durch die vorhin erwaͤhnten Fluthbetten.
Denn wenn man dieſe nach der unten naͤher ange-
gebenen Art machen laͤßt, ſo kann man vermittelſt
ihrer das Waſſer ebenfalls ſparen, oder ablaſſen,
wie es noͤthig ſeyn duͤrfte.
Wegen des Ortes, wohin ſie gelegt werden muͤſ-
ſen, ingleichen wegen des Materials, welches zu
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/106>, abgerufen am 27.11.2024.
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