Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.Die Arabeske. Pompeji, das unschätzbare, hat uns auch diesbezüglich unver- [Abbildung]
Fig. 169. nach abwechselndem Schema durch kleinere Rauten verschiedenerMosaik-Füllung aus dem Isistempel zu Pompeji. Färbung untermustert erscheinen62). Auch hier ist die Färbung allein das schmuckbereitende Element. In beiden Fällen aber begegnen wir an den Rändern Dreiecken = halben Rauten, wodurch sich der unend- liche Rapport unzweideutig kundgiebt. Bei solch einfachsten Mustern ist man aber in Pompeji nicht stehen 61) Niccolini, Descriz. gener. XLVII. 62) Niccolini, Descriz. gener. XXXVI. 63) Niccolini, Tempio d'Iside II.
Die Arabeske. Pompeji, das unschätzbare, hat uns auch diesbezüglich unver- [Abbildung]
Fig. 169. nach abwechselndem Schema durch kleinere Rauten verschiedenerMosaik-Füllung aus dem Isistempel zu Pompeji. Färbung untermustert erscheinen62). Auch hier ist die Färbung allein das schmuckbereitende Element. In beiden Fällen aber begegnen wir an den Rändern Dreiecken = halben Rauten, wodurch sich der unend- liche Rapport unzweideutig kundgiebt. Bei solch einfachsten Mustern ist man aber in Pompeji nicht stehen 61) Niccolini, Descriz. gener. XLVII. 62) Niccolini, Descriz. gener. XXXVI. 63) Niccolini, Tempio d’Iside II.
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Die Arabeske.
Pompeji, das unschätzbare, hat uns auch diesbezüglich unver-
ächtliche Aufschlüsse geliefert. Trotzdem die pompejanische Dekoration
als das hohe Lied der freien Rankenornamentik und der figürlichen
Streumuster bezeichnet werden darf, haben sich daneben doch auch
Beispiele von geometrisirender Wanddekoration nach dem Schema des
unendlichen Rapports gefunden. Erstlich einmal das nackte Rauten-
muster 61): wobei bloss die bunte Färbung, in der die einzelnen Rauten-
felder prangen, den wechselnden Schmuck hervorbringt. Dann eine
reicher behandelte Rautenmusterung, wo die grösseren Rautenfelder
[Abbildung Fig. 169.
Mosaik-Füllung aus dem Isistempel zu Pompeji.]
nach abwechselndem Schema durch kleinere Rauten verschiedener
Färbung untermustert erscheinen 62). Auch hier ist die Färbung allein
das schmuckbereitende Element. In beiden Fällen aber begegnen wir
an den Rändern Dreiecken = halben Rauten, wodurch sich der unend-
liche Rapport unzweideutig kundgiebt.
Bei solch einfachsten Mustern ist man aber in Pompeji nicht stehen
geblieben. Wir begegnen daselbst mehrfachen höchst bemerkenswerthen
Versuchen (Fig. 169) 63), eine Fläche in Theilkompartimente zu zerlegen,
61) Niccolini, Descriz. gener. XLVII.
62) Niccolini, Descriz. gener. XXXVI.
63) Niccolini, Tempio d’Iside II.
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