Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. das Theater von Aspendos, aus der späteren der sog. Jupitertempelzu Spalato (Fig. 131)61). Daneben gab es aber -- wie schon erwähnt, gewiss seit helle- [Abbildung]
Fig. 132. letztere aber bereits nicht mehr flach und geometrisch wie an der ge-Gesimsornament vom Oktogontempel zu Spalato. sprengten Palmette, sondern akanthisirend gebildet sind. Die verbin- denden Rankenlinien hinwiederum zeigen keinerlei vegetabilische Zusätze, geben sich also noch als reine, so zu sagen geometrisirte Rankenlinien. Einen recht entscheidenden und folgenschweren Schritt sehen wir [Abbildung]
Fig. 133. gungen eine höchst bemerkenswerthe Veränderung vollzogen. DieseGesimsornament vom sogen. Aesculaptempel zu Spalato. Rankenverbindungen geben sich nämlich nicht mehr als bloss geometrisirende Linien, sondern als Akanthushalbblätter64). 61) Nach Adam, Ruins of the palace of the emperor Diocletian at Spalato, Taf. 37. 62) Adam a. a. O. Taf. 30. 63) Adam a. a. O. Taf. 46. 64) Ein Kleinasiatisches Beispiel hierfür bietet das Nympheum zu Aspen-
dos bei Lanckoronski, Städte Pamphyliens und Pisidiens I. 100. B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. das Theater von Aspendos, aus der späteren der sog. Jupitertempelzu Spalato (Fig. 131)61). Daneben gab es aber — wie schon erwähnt, gewiss seit helle- [Abbildung]
Fig. 132. letztere aber bereits nicht mehr flach und geometrisch wie an der ge-Gesimsornament vom Oktogontempel zu Spalato. sprengten Palmette, sondern akanthisirend gebildet sind. Die verbin- denden Rankenlinien hinwiederum zeigen keinerlei vegetabilische Zusätze, geben sich also noch als reine, so zu sagen geometrisirte Rankenlinien. Einen recht entscheidenden und folgenschweren Schritt sehen wir [Abbildung]
Fig. 133. gungen eine höchst bemerkenswerthe Veränderung vollzogen. DieseGesimsornament vom sogen. Aesculaptempel zu Spalato. Rankenverbindungen geben sich nämlich nicht mehr als bloss geometrisirende Linien, sondern als Akanthushalbblätter64). 61) Nach Adam, Ruins of the palace of the emperor Diocletian at Spalato, Taf. 37. 62) Adam a. a. O. Taf. 30. 63) Adam a. a. O. Taf. 46. 64) Ein Kleinasiatisches Beispiel hierfür bietet das Nympheum zu Aspen-
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B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst.
das Theater von Aspendos, aus der späteren der sog. Jupitertempel
zu Spalato (Fig. 131) 61).
Daneben gab es aber — wie schon erwähnt, gewiss seit helle-
nistischer Zeit — auch akanthisirend gebildete, d. h. plastisch-perspek-
tivisch stilisirte Palmetten. Fig. 132, gleichfalls vom Jupiter-Oktogon zu
Spalato entlehnt 62), zeigt flach stilisirte gesprengte Palmetten, alternirend
mit Palmetten von dem Typus mit überfallenden Blättern (S. 210), welch
[Abbildung Fig. 132.
Gesimsornament vom Oktogontempel zu Spalato.]
letztere aber bereits nicht mehr flach und geometrisch wie an der ge-
sprengten Palmette, sondern akanthisirend gebildet sind. Die verbin-
denden Rankenlinien hinwiederum zeigen keinerlei vegetabilische Zusätze,
geben sich also noch als reine, so zu sagen geometrisirte Rankenlinien.
Einen recht entscheidenden und folgenschweren Schritt sehen wir
vollzogen in Fig. 133 63) vom sogen. Aeskulaptempel zu Spalato. Die
Blüthenmotive zeigen den überfallenden Typus, abwechselnd flach und
akanthisirend; dagegen hat sich an den verbindenden Rankenschwin-
[Abbildung Fig. 133.
Gesimsornament vom sogen. Aesculaptempel zu Spalato.]
gungen eine höchst bemerkenswerthe Veränderung vollzogen. Diese
Rankenverbindungen geben sich nämlich nicht mehr als bloss
geometrisirende Linien, sondern als Akanthushalbblätter 64).
61) Nach Adam, Ruins of the palace of the emperor Diocletian at Spalato,
Taf. 37.
62) Adam a. a. O. Taf. 30.
63) Adam a. a. O. Taf. 46.
64) Ein Kleinasiatisches Beispiel hierfür bietet das Nympheum zu Aspen-
dos bei Lanckoronski, Städte Pamphyliens und Pisidiens I. 100.
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