Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

zu Rahte genommen/ ist doch erkant worden/ daß sie ohne Schaden der Leute und Gebäude nicht könte herab gebracht werden. Abar der allgewaltige Gott hat in solchem Sturmwindt / freylich durch seine Engel/ die Spitzen herab werffen lassen/ die sich in dem Fallen gleich geduppelt über einander zusammen gethan/ und ohne allen schaden der Gebäude und Menschen herab gefallen. Denn ob wohl viel Häuser klein und groß herüm gewesen/ hat doch ihnen die Spitze keinen schaden gethan: Allein auf ein klein Häuslein ist sie gefallen/ und hat ein wenig das Dach eingeschlagen / darinnen aber keinen Menschen verletzet: Auch haben die Leute darinnen nicht gedacht/ daß der Thurm sey eingefallen. Da sie zur Thür hinaus gehen wollen / ist sie mit dem Gehöltze und andern also verfallen gewesen/ daß man zu ihnen räumen müssen.

Es haben auch die ümbherwohnenden Leute der Kirchen den Fall nicht gehöret/ aber ausser halb der Stadt auf dem Lande hat man ein grausam Geprassel gehöret. D. Ambrosius Moibanus in Explic. Ps. 29.

zu Rahte genommen/ ist doch erkant worden/ daß sie ohne Schaden der Leute und Gebäude nicht könte herab gebracht werden. Abar der allgewaltige Gott hat in solchem Sturmwindt / freylich durch seine Engel/ die Spitzen herab werffen lassen/ die sich in dem Fallen gleich geduppelt über einander zusammen gethan/ und ohne allen schaden der Gebäude und Menschen herab gefallen. Denn ob wohl viel Häuser klein und groß herüm gewesen/ hat doch ihnen die Spitze keinen schaden gethan: Allein auf ein klein Häuslein ist sie gefallen/ und hat ein wenig das Dach eingeschlagen / darinnen aber keinen Menschen verletzet: Auch haben die Leute darinnen nicht gedacht/ daß der Thurm sey eingefallen. Da sie zur Thür hinaus gehen wollen / ist sie mit dem Gehöltze und andern also verfallen gewesen/ daß man zu ihnen räumen müssen.

Es haben auch die ümbherwohnenden Leute der Kirchen den Fall nicht gehöret/ aber ausser halb der Stadt auf dem Lande hat man ein grausam Geprassel gehöret. D. Ambrosius Moibanus in Explic. Ps. 29.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0782" n="758"/>
zu Rahte genommen/ ist                      doch erkant worden/ daß sie ohne Schaden der Leute und Gebäude nicht könte                      herab gebracht werden. Abar der allgewaltige Gott hat in solchem Sturmwindt /                      freylich durch seine Engel/ die Spitzen herab werffen lassen/ die sich in dem                      Fallen gleich geduppelt über einander zusammen gethan/ und ohne allen schaden                      der Gebäude und Menschen herab gefallen. Denn ob wohl viel Häuser klein und groß                      herüm gewesen/ hat doch ihnen die Spitze keinen schaden gethan: Allein auf ein                      klein Häuslein ist sie gefallen/ und hat ein wenig das Dach eingeschlagen /                      darinnen aber keinen Menschen verletzet: Auch haben die Leute darinnen nicht                      gedacht/ daß der Thurm sey eingefallen. Da sie zur Thür hinaus gehen wollen /                      ist sie mit dem Gehöltze und andern also verfallen gewesen/ daß man zu ihnen                      räumen müssen.</p>
        <p>Es haben auch die ümbherwohnenden Leute der Kirchen den Fall nicht gehöret/ aber                      ausser halb der Stadt auf dem Lande hat man ein grausam Geprassel gehöret. D.                      Ambrosius Moibanus in Explic. Ps. 29.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[758/0782] zu Rahte genommen/ ist doch erkant worden/ daß sie ohne Schaden der Leute und Gebäude nicht könte herab gebracht werden. Abar der allgewaltige Gott hat in solchem Sturmwindt / freylich durch seine Engel/ die Spitzen herab werffen lassen/ die sich in dem Fallen gleich geduppelt über einander zusammen gethan/ und ohne allen schaden der Gebäude und Menschen herab gefallen. Denn ob wohl viel Häuser klein und groß herüm gewesen/ hat doch ihnen die Spitze keinen schaden gethan: Allein auf ein klein Häuslein ist sie gefallen/ und hat ein wenig das Dach eingeschlagen / darinnen aber keinen Menschen verletzet: Auch haben die Leute darinnen nicht gedacht/ daß der Thurm sey eingefallen. Da sie zur Thür hinaus gehen wollen / ist sie mit dem Gehöltze und andern also verfallen gewesen/ daß man zu ihnen räumen müssen. Es haben auch die ümbherwohnenden Leute der Kirchen den Fall nicht gehöret/ aber ausser halb der Stadt auf dem Lande hat man ein grausam Geprassel gehöret. D. Ambrosius Moibanus in Explic. Ps. 29.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/782
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/782>, abgerufen am 25.11.2024.