Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

Uber diß/ so erwürgete er die Hunde mit frischen Zähnen: Und so er kunte Menschen er greiffen/ spielte er ihnen nicht besser mit. Ich habe nicht können erfahren/ wie es weiter mit ihm gangen hat. Simon Goulart.

XXXI.

Was die vorige Historie aus dem Dressero. belanget/ weiß ich nicht/ ob es eben dieselbe ist/ welche D. Philippus Camerarius erzehlet in seinen Meditationibus Historicis cap 79. vol. I.

Die Wiederhohlung (weil sie kurtz ist) hoffe ich/ wird nicht mißfallen.

ES ist/ sagt er/ eine wunderbahre und doch warhafftige Geschicht/ die man lieset in dem Zusatz der Historien Lamperti von Schaffenburg: wie folget:

Im Jahr 1544. fieng man in Hessen einen Knaben/ welcher (wie er hernach selber erzehlete/ und es sich also befand) als er nicht älter als drey Jahr gewesen / von den Wölffen war weggetragen/ ernähret/ und auferzogen worden.

Wenn sie einen Raub erlanget/ brachten sie allezeit das beste Stück unter einen Baum/ gaben es dem Knaben/ daß er aß.

Uber diß/ so erwürgete er die Hunde mit frischen Zähnen: Und so er kunte Menschen er greiffen/ spielte er ihnen nicht besser mit. Ich habe nicht können erfahren/ wie es weiter mit ihm gangen hat. Simon Goulart.

XXXI.

Was die vorige Historie aus dem Dressero. belanget/ weiß ich nicht/ ob es eben dieselbe ist/ welche D. Philippus Camerarius erzehlet in seinen Meditationibus Historicis cap 79. vol. I.

Die Wiederhohlung (weil sie kurtz ist) hoffe ich/ wird nicht mißfallen.

ES ist/ sagt er/ eine wunderbahre und doch warhafftige Geschicht/ die man lieset in dem Zusatz der Historien Lamperti von Schaffenburg: wie folget:

Im Jahr 1544. fieng man in Hessen einen Knaben/ welcher (wie er hernach selber erzehlete/ und es sich also befand) als er nicht älter als drey Jahr gewesen / von den Wölffen war weggetragen/ ernähret/ und auferzogen worden.

Wenn sie einen Raub erlanget/ brachten sie allezeit das beste Stück unter einen Baum/ gaben es dem Knaben/ daß er aß.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0078" n="58"/>
        <p>Uber diß/ so erwürgete er die Hunde mit frischen Zähnen: Und so er kunte                      Menschen er greiffen/ spielte er ihnen nicht besser mit. Ich habe nicht können                      erfahren/ wie es weiter mit ihm gangen hat. Simon Goulart.</p>
        <p>XXXI.</p>
        <p>Was die vorige Historie aus dem Dressero. belanget/ weiß ich nicht/ ob es eben                      dieselbe ist/ welche D. Philippus Camerarius erzehlet in seinen Meditationibus                      Historicis cap 79. vol. I.</p>
        <p>Die Wiederhohlung (weil sie kurtz ist) hoffe ich/ wird nicht mißfallen.</p>
        <p>ES ist/ sagt er/ eine wunderbahre und doch warhafftige Geschicht/ die man                      lieset in dem Zusatz der Historien Lamperti von Schaffenburg: wie folget:</p>
        <p>Im Jahr 1544. fieng man in Hessen einen Knaben/ welcher (wie er hernach selber                      erzehlete/ und es sich also befand) als er nicht älter als drey Jahr gewesen /                      von den Wölffen war weggetragen/ ernähret/ und auferzogen worden.</p>
        <p>Wenn sie einen Raub erlanget/ brachten sie allezeit das beste Stück unter einen                      Baum/ gaben es dem Knaben/ daß er aß.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0078] Uber diß/ so erwürgete er die Hunde mit frischen Zähnen: Und so er kunte Menschen er greiffen/ spielte er ihnen nicht besser mit. Ich habe nicht können erfahren/ wie es weiter mit ihm gangen hat. Simon Goulart. XXXI. Was die vorige Historie aus dem Dressero. belanget/ weiß ich nicht/ ob es eben dieselbe ist/ welche D. Philippus Camerarius erzehlet in seinen Meditationibus Historicis cap 79. vol. I. Die Wiederhohlung (weil sie kurtz ist) hoffe ich/ wird nicht mißfallen. ES ist/ sagt er/ eine wunderbahre und doch warhafftige Geschicht/ die man lieset in dem Zusatz der Historien Lamperti von Schaffenburg: wie folget: Im Jahr 1544. fieng man in Hessen einen Knaben/ welcher (wie er hernach selber erzehlete/ und es sich also befand) als er nicht älter als drey Jahr gewesen / von den Wölffen war weggetragen/ ernähret/ und auferzogen worden. Wenn sie einen Raub erlanget/ brachten sie allezeit das beste Stück unter einen Baum/ gaben es dem Knaben/ daß er aß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/78
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/78>, abgerufen am 27.11.2024.