Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.dinal Caraffa/ einen berühmten Herrn seiner Zeit gesehen/ welcher alle Jahr üm die Zeit/ wenn die Rosen blüheten/ sich in einen abgelegenen Pallast einschloß / ließ die Thore zumachen/ und Wache darzu stellen/ die da musten Achtung darauf geben/ und erinnern/ daß seine Freunde/ Diener/ und andere/ die vor ihn kommen und ihm aufwarten wolten/ nicht aus Unvorsichtigkeit Rosen in den Händen trügen. Unter den Römischen Edelleuten war einer/ mit Nahmen Petrus Melin/ ein gelehrter und sinnreicher Mann/ der ward durch den Geruch der Rosen wunderlich an seiner Gusundheit verletzet. Pierius Valerianus 8. libro Hieroglyphicorum. Ich habe einen Jacobiner-Mönch von Edelen Geschlechte zu Venedig gekennet/ wenn er eine Rosen roch/ oder von ferne ihr gewahr wurde/ ward ihme das Hertze matt / und fiel ohnmächtig zur Erden/ daß er/ wie todt/ blieb liegen. Darüm gaben ihm die Aertzte diesen Raht/ er solte sich zur Zeit der Rosen- dinal Caraffa/ einen berühmten Herrn seiner Zeit gesehen/ welcher alle Jahr üm die Zeit/ wenn die Rosen blüheten/ sich in einen abgelegenen Pallast einschloß / ließ die Thore zumachen/ und Wache darzu stellen/ die da musten Achtung darauf geben/ und erinnern/ daß seine Freunde/ Diener/ und andere/ die vor ihn kommen und ihm aufwarten wolten/ nicht aus Unvorsichtigkeit Rosen in den Händen trügen. Unter den Römischen Edelleuten war einer/ mit Nahmen Petrus Melin/ ein gelehrter und sinnreicher Mann/ der ward durch den Geruch der Rosen wunderlich an seiner Gusundheit verletzet. Pierius Valerianus 8. libro Hieroglyphicorum. Ich habe einen Jacobiner-Mönch von Edelen Geschlechte zu Venedig gekennet/ wenn er eine Rosen roch/ oder von ferne ihr gewahr wurde/ ward ihme das Hertze matt / und fiel ohnmächtig zur Erden/ daß er/ wie todt/ blieb liegen. Darüm gaben ihm die Aertzte diesen Raht/ er solte sich zur Zeit der Rosen- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0736" n="712"/> dinal Caraffa/ einen berühmten Herrn seiner Zeit gesehen/ welcher alle Jahr üm die Zeit/ wenn die Rosen blüheten/ sich in einen abgelegenen Pallast einschloß / ließ die Thore zumachen/ und Wache darzu stellen/ die da musten Achtung darauf geben/ und erinnern/ daß seine Freunde/ Diener/ und andere/ die vor ihn kommen und ihm aufwarten wolten/ nicht aus Unvorsichtigkeit Rosen in den Händen trügen.</p> <p>Unter den Römischen Edelleuten war einer/ mit Nahmen Petrus Melin/ ein gelehrter und sinnreicher Mann/ der ward durch den Geruch der Rosen wunderlich an seiner Gusundheit verletzet.</p> <p>Pierius Valerianus 8. libro Hieroglyphicorum.</p> <p>Ich habe einen Jacobiner-Mönch von Edelen Geschlechte zu Venedig gekennet/ wenn er eine Rosen roch/ oder von ferne ihr gewahr wurde/ ward ihme das Hertze matt / und fiel ohnmächtig zur Erden/ daß er/ wie todt/ blieb liegen.</p> <p>Darüm gaben ihm die Aertzte diesen Raht/ er solte sich zur Zeit der Rosen- </p> </div> </body> </text> </TEI> [712/0736]
dinal Caraffa/ einen berühmten Herrn seiner Zeit gesehen/ welcher alle Jahr üm die Zeit/ wenn die Rosen blüheten/ sich in einen abgelegenen Pallast einschloß / ließ die Thore zumachen/ und Wache darzu stellen/ die da musten Achtung darauf geben/ und erinnern/ daß seine Freunde/ Diener/ und andere/ die vor ihn kommen und ihm aufwarten wolten/ nicht aus Unvorsichtigkeit Rosen in den Händen trügen.
Unter den Römischen Edelleuten war einer/ mit Nahmen Petrus Melin/ ein gelehrter und sinnreicher Mann/ der ward durch den Geruch der Rosen wunderlich an seiner Gusundheit verletzet.
Pierius Valerianus 8. libro Hieroglyphicorum.
Ich habe einen Jacobiner-Mönch von Edelen Geschlechte zu Venedig gekennet/ wenn er eine Rosen roch/ oder von ferne ihr gewahr wurde/ ward ihme das Hertze matt / und fiel ohnmächtig zur Erden/ daß er/ wie todt/ blieb liegen.
Darüm gaben ihm die Aertzte diesen Raht/ er solte sich zur Zeit der Rosen-
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