Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.LXII. DIe Jüngste Tochter König Friederichs von Neapolis/ eine vortreffliche Princessin/ die deswegen von mir etliche mahl ist curiret worden/ kunte nicht Fleisch essen/ ja es auch nicht kosten. Wenn sie einen Bissen in ihren Mund steckete/ fiel sie in eine solche hefftige Syncopen/ schrye und brüllete greulich/ fiel auf die Erden nieder/ und schlug sich wider dieselbige. Diß Ubel wärete eine halbe Stunde/ darnach kam sie wieder zu sich selbsten. Brasavol au Comment. 34. sur le 2. liu d[unleserliches Material] Hippocrates, de la maniere de viure es maladies aigues. Wir haben etliche Leute gekant/ welche gantz und gar nicht haben können Fleisch essen. Andere/ welche lieber hätten Gifft gekostet/ als daß sie einen Bissen Käse ins Maul genommen. Ich erinnere mich eines Spaniers/ welcher sein Lebtage nichts von Fischen gessen / weder aus dem Meer/ noch aus süssen Wassern. LXII. DIe Jüngste Tochter König Friederichs von Neapolis/ eine vortreffliche Princessin/ die deswegen von mir etliche mahl ist curiret worden/ kunte nicht Fleisch essen/ ja es auch nicht kosten. Wenn sie einen Bissen in ihren Mund steckete/ fiel sie in eine solche hefftige Syncopen/ schrye und brüllete greulich/ fiel auf die Erden nieder/ und schlug sich wider dieselbige. Diß Ubel wärete eine halbe Stunde/ darnach kam sie wieder zu sich selbsten. Brasavol au Comment. 34. sur le 2. liu d[unleserliches Material] Hippocrates, de la maniere de viure es maladies aigues. Wir haben etliche Leute gekant/ welche gantz und gar nicht haben können Fleisch essen. Andere/ welche lieber hätten Gifft gekostet/ als daß sie einen Bissen Käse ins Maul genommen. Ich erinnere mich eines Spaniers/ welcher sein Lebtage nichts von Fischen gessen / weder aus dem Meer/ noch aus süssen Wassern. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0732" n="708"/> <p>LXII.</p> <p>DIe Jüngste Tochter König Friederichs von Neapolis/ eine vortreffliche Princessin/ die deswegen von mir etliche mahl ist curiret worden/ kunte nicht Fleisch essen/ ja es auch nicht kosten.</p> <p>Wenn sie einen Bissen in ihren Mund steckete/ fiel sie in eine solche hefftige Syncopen/ schrye und brüllete greulich/ fiel auf die Erden nieder/ und schlug sich wider dieselbige. Diß Ubel wärete eine halbe Stunde/ darnach kam sie wieder zu sich selbsten. Brasavol au Comment. 34. sur le 2. liu d<gap reason="illegible"/> Hippocrates, de la maniere de viure es maladies aigues.</p> <p>Wir haben etliche Leute gekant/ welche gantz und gar nicht haben können Fleisch essen.</p> <p>Andere/ welche lieber hätten Gifft gekostet/ als daß sie einen Bissen Käse ins Maul genommen.</p> <p>Ich erinnere mich eines Spaniers/ welcher sein Lebtage nichts von Fischen gessen / weder aus dem Meer/ noch aus süssen Wassern.</p> </div> </body> </text> </TEI> [708/0732]
LXII.
DIe Jüngste Tochter König Friederichs von Neapolis/ eine vortreffliche Princessin/ die deswegen von mir etliche mahl ist curiret worden/ kunte nicht Fleisch essen/ ja es auch nicht kosten.
Wenn sie einen Bissen in ihren Mund steckete/ fiel sie in eine solche hefftige Syncopen/ schrye und brüllete greulich/ fiel auf die Erden nieder/ und schlug sich wider dieselbige. Diß Ubel wärete eine halbe Stunde/ darnach kam sie wieder zu sich selbsten. Brasavol au Comment. 34. sur le 2. liu d_ Hippocrates, de la maniere de viure es maladies aigues.
Wir haben etliche Leute gekant/ welche gantz und gar nicht haben können Fleisch essen.
Andere/ welche lieber hätten Gifft gekostet/ als daß sie einen Bissen Käse ins Maul genommen.
Ich erinnere mich eines Spaniers/ welcher sein Lebtage nichts von Fischen gessen / weder aus dem Meer/ noch aus süssen Wassern.
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