Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.zu schreyen/ sehen zu den Fenstern heraus/ in Gestalt der Beeren/ Wölffe / Katzen/ und Menschen/ und zeigen Becher voll Weine/ Gebratens/ und Fische. Als dieses die Nachbarn/ der Edelman/ Pfarrer/ und andere sahen/ Ach / spricht der Vater/ wo ist mein Kind? Als er kaum diß gesaget/ bringt ein Teuffel das Kind auf den Armen an das Fenster getragen/ als wolte er es den Eltern zeigen. Der Edelman/ so gantz erschrocken und bekümmert war/ über der Wohlfahrt des Kindes/ hatte einen getreuen Diener/ zu dem sagte er: Ach/ rahte doch zu / wie sollen wir es anfangen? Juncker/ sprach der Diener/ Ich wilmein Leben meinem GOTT befehlen/ und im Nahmen des HErrn hinein gehen/ und wil schauen / wie ich das Kind mit Gottes Hülffe heraus bringe. Nun wohl/ sagte der Juncker/ GOtt sey mit dir/ und helffe dir/ und stärcke dir deinen Muht. Der Diener/ nach dem er den Segen von dem Pfarrherrn und andern genommen/ gehet hine in/ und vor der Stu- zu schreyen/ sehen zu den Fenstern heraus/ in Gestalt der Beeren/ Wölffe / Katzen/ und Menschen/ und zeigen Becher voll Weine/ Gebratens/ und Fische. Als dieses die Nachbarn/ der Edelman/ Pfarrer/ und andere sahen/ Ach / spricht der Vater/ wo ist mein Kind? Als er kaum diß gesaget/ bringt ein Teuffel das Kind auf den Armen an das Fenster getragen/ als wolte er es den Eltern zeigen. Der Edelman/ so gantz erschrocken und bekümmert war/ über der Wohlfahrt des Kindes/ hatte einen getreuen Diener/ zu dem sagte er: Ach/ rahte doch zu / wie sollen wir es anfangen? Juncker/ sprach der Diener/ Ich wilmein Leben meinem GOTT befehlen/ und im Nahmen des HErrn hinein gehen/ und wil schauen / wie ich das Kind mit Gottes Hülffe heraus bringe. Nun wohl/ sagte der Juncker/ GOtt sey mit dir/ und helffe dir/ und stärcke dir deinen Muht. Der Diener/ nach dem er den Segen von dem Pfarrherrn und andern genommen/ gehet hine in/ und vor der Stu- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0718" n="694"/> zu schreyen/ sehen zu den Fenstern heraus/ in Gestalt der Beeren/ Wölffe / Katzen/ und Menschen/ und zeigen Becher voll Weine/ Gebratens/ und Fische.</p> <p>Als dieses die Nachbarn/ der Edelman/ Pfarrer/ und andere sahen/ Ach / spricht der Vater/ wo ist mein Kind? Als er kaum diß gesaget/ bringt ein Teuffel das Kind auf den Armen an das Fenster getragen/ als wolte er es den Eltern zeigen.</p> <p>Der Edelman/ so gantz erschrocken und bekümmert war/ über der Wohlfahrt des Kindes/ hatte einen getreuen Diener/ zu dem sagte er: Ach/ rahte doch zu / wie sollen wir es anfangen? Juncker/ sprach der Diener/ Ich wilmein Leben meinem GOTT befehlen/ und im Nahmen des HErrn hinein gehen/ und wil schauen / wie ich das Kind mit Gottes Hülffe heraus bringe.</p> <p>Nun wohl/ sagte der Juncker/ GOtt sey mit dir/ und helffe dir/ und stärcke dir deinen Muht.</p> <p>Der Diener/ nach dem er den Segen von dem Pfarrherrn und andern genommen/ gehet hine in/ und vor der Stu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [694/0718]
zu schreyen/ sehen zu den Fenstern heraus/ in Gestalt der Beeren/ Wölffe / Katzen/ und Menschen/ und zeigen Becher voll Weine/ Gebratens/ und Fische.
Als dieses die Nachbarn/ der Edelman/ Pfarrer/ und andere sahen/ Ach / spricht der Vater/ wo ist mein Kind? Als er kaum diß gesaget/ bringt ein Teuffel das Kind auf den Armen an das Fenster getragen/ als wolte er es den Eltern zeigen.
Der Edelman/ so gantz erschrocken und bekümmert war/ über der Wohlfahrt des Kindes/ hatte einen getreuen Diener/ zu dem sagte er: Ach/ rahte doch zu / wie sollen wir es anfangen? Juncker/ sprach der Diener/ Ich wilmein Leben meinem GOTT befehlen/ und im Nahmen des HErrn hinein gehen/ und wil schauen / wie ich das Kind mit Gottes Hülffe heraus bringe.
Nun wohl/ sagte der Juncker/ GOtt sey mit dir/ und helffe dir/ und stärcke dir deinen Muht.
Der Diener/ nach dem er den Segen von dem Pfarrherrn und andern genommen/ gehet hine in/ und vor der Stu-
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