Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Ostbruch bey Utrecht hatte eine Wittfrau einen Hausknecht: Derselbe/ wie die Knechte vorwitzig seyn / nahm in acht/ doch nur im vorbeygehen/ daß bey sinckender Nacht/ und dann / wenn sie im Haus alle zu Bette waren/ diese Wittfrau pflegte in den Stall an einen gewissen Ort zu gehen: Da sie denn ihre Hände ausstreckte/ und mit denselben die Roffe fassete/ da man dem Viehe pfleget das Heu vorzuwerffen. Er verwunderte sich/ was das bedeutet/ und berahtschlagte/ er wolte es auch so machen/ ohne Vorwissen seiner Frauen/ und versuchen/ was doch diese C eremonie wircken würde. Bald nun darauf folgete er seiner Frauen/ die in den Stall war gegangen/ gieng dahin/ und fassete die Heu-Roffe. Alsbald fühlete er/ daß er wurde in die Luft geführet/ und in eine Höhle unter die Erden getragen in einem Städtlein mit Nahmen Wüch: Daselbst fand er eine Versamlung der Hexen/ die von ihren Zaubereyen Gespräch hielten. Seine Frau erstarrete über seiner unversehenen Gegenwart/ und fragte ihn/ durch was vor Mittel er sich in diese Gesellschaft hätte gefunden? Er erzehlete ihr ausführlich/ was ob stehet. Sie sieng an/ sich zu entrüsten/ und wider ihn zu zürnen: Besorgete sich/ es möchten durch dieses Mittel ihre nächtliche Versamt[unleserliches Material]ungen offenbaret werden. Ostbruch bey Utrecht hatte eine Wittfrau einen Hausknecht: Derselbe/ wie die Knechte vorwitzig seyn / nahm in acht/ doch nur im vorbeygehen/ daß bey sinckender Nacht/ und dann / wenn sie im Haus alle zu Bette waren/ diese Wittfrau pflegte in den Stall an einen gewissen Ort zu gehen: Da sie denn ihre Hände ausstreckte/ und mit denselben die Roffe fassete/ da man dem Viehe pfleget das Heu vorzuwerffen. Er verwunderte sich/ was das bedeutet/ und berahtschlagte/ er wolte es auch so machen/ ohne Vorwissen seiner Frauen/ und versuchen/ was doch diese C eremonie wircken würde. Bald nun darauf folgete er seiner Frauen/ die in den Stall war gegangen/ gieng dahin/ und fassete die Heu-Roffe. Alsbald fühlete er/ daß er wurde in die Luft geführet/ und in eine Höhle unter die Erden getragen in einem Städtlein mit Nahmen Wüch: Daselbst fand er eine Versamlung der Hexen/ die von ihren Zaubereyen Gespräch hielten. Seine Frau erstarrete über seiner unversehenen Gegenwart/ und fragte ihn/ durch was vor Mittel er sich in diese Gesellschaft hätte gefunden? Er erzehlete ihr ausführlich/ was ob stehet. Sie sieng an/ sich zu entrüsten/ und wider ihn zu zürnen: Besorgete sich/ es möchten durch dieses Mittel ihre nächtliche Versamt[unleserliches Material]ungen offenbaret werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0068" n="48"/> Ostbruch bey Utrecht hatte eine Wittfrau einen Hausknecht: Derselbe/ wie die Knechte vorwitzig seyn / nahm in acht/ doch nur im vorbeygehen/ daß bey sinckender Nacht/ und dann / wenn sie im Haus alle zu Bette waren/ diese Wittfrau pflegte in den Stall an einen gewissen Ort zu gehen: Da sie denn ihre Hände ausstreckte/ und mit denselben die Roffe fassete/ da man dem Viehe pfleget das Heu vorzuwerffen.</p> <p>Er verwunderte sich/ was das bedeutet/ und berahtschlagte/ er wolte es auch so machen/ ohne Vorwissen seiner Frauen/ und versuchen/ was doch diese C eremonie wircken würde.</p> <p>Bald nun darauf folgete er seiner Frauen/ die in den Stall war gegangen/ gieng dahin/ und fassete die Heu-Roffe. Alsbald fühlete er/ daß er wurde in die Luft geführet/ und in eine Höhle unter die Erden getragen in einem Städtlein mit Nahmen Wüch: Daselbst fand er eine Versamlung der Hexen/ die von ihren Zaubereyen Gespräch hielten.</p> <p>Seine Frau erstarrete über seiner unversehenen Gegenwart/ und fragte ihn/ durch was vor Mittel er sich in diese Gesellschaft hätte gefunden? Er erzehlete ihr ausführlich/ was ob stehet. Sie sieng an/ sich zu entrüsten/ und wider ihn zu zürnen: Besorgete sich/ es möchten durch dieses Mittel ihre nächtliche Versamt<gap reason="illegible"/>ungen offenbaret werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0068]
Ostbruch bey Utrecht hatte eine Wittfrau einen Hausknecht: Derselbe/ wie die Knechte vorwitzig seyn / nahm in acht/ doch nur im vorbeygehen/ daß bey sinckender Nacht/ und dann / wenn sie im Haus alle zu Bette waren/ diese Wittfrau pflegte in den Stall an einen gewissen Ort zu gehen: Da sie denn ihre Hände ausstreckte/ und mit denselben die Roffe fassete/ da man dem Viehe pfleget das Heu vorzuwerffen.
Er verwunderte sich/ was das bedeutet/ und berahtschlagte/ er wolte es auch so machen/ ohne Vorwissen seiner Frauen/ und versuchen/ was doch diese C eremonie wircken würde.
Bald nun darauf folgete er seiner Frauen/ die in den Stall war gegangen/ gieng dahin/ und fassete die Heu-Roffe. Alsbald fühlete er/ daß er wurde in die Luft geführet/ und in eine Höhle unter die Erden getragen in einem Städtlein mit Nahmen Wüch: Daselbst fand er eine Versamlung der Hexen/ die von ihren Zaubereyen Gespräch hielten.
Seine Frau erstarrete über seiner unversehenen Gegenwart/ und fragte ihn/ durch was vor Mittel er sich in diese Gesellschaft hätte gefunden? Er erzehlete ihr ausführlich/ was ob stehet. Sie sieng an/ sich zu entrüsten/ und wider ihn zu zürnen: Besorgete sich/ es möchten durch dieses Mittel ihre nächtliche Versamt_ ungen offenbaret werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |