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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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spatzirete/ die schöne Felder herüm und den Lustgarten zu beschauen.

Unter der Gallerie war ein hengender Felß/ und darbey der Garten.

Der Advocat/ auf Angeben der Gottlosen Mutter/ zog die Nägel aus etlichen Brettern auf der Gallerie: Bald hernach kam der Junge vom Adel nach seiner gewohnheit des Morgens an der Lufft sich zu erlustigen/ und als er etliche Schritte fort gegangen/ köppeten die aufgelöseten Breiter/ also/ daß er mit seinem Kopffe voran herunter auf den Felsen fiel/ denselben zerschmetterte / und den gantzen Lieb zerbrach. Sihe/ da waren ihrer zwey dahin.

Es war noch der jüngste Sohn im Hause übrig/ welcher zwar nicht gedachte/ daß seine Mutter an diesen zweyen Mordthaten Ursach wäre/ dennoch aber über dem Aus- und Eingange des Advocaten sehr betrübt war: Endlich ward er so viel von ihrem schändlichen Leben inne/ daß er auch davor hielte/ daß sie grausamen Hencker dieses Adelichen Geschlechts wären: Und fieng an seinen Unwillen anzu-

spatzirete/ die schöne Felder herüm und den Lustgarten zu beschauen.

Unter der Gallerie war ein hengender Felß/ und darbey der Garten.

Der Advocat/ auf Angeben der Gottlosen Mutter/ zog die Nägel aus etlichen Brettern auf der Gallerie: Bald hernach kam der Junge vom Adel nach seiner gewohnheit des Morgens an der Lufft sich zu erlustigen/ und als er etliche Schritte fort gegangen/ köppeten die aufgelöseten Breiter/ also/ daß er mit seinem Kopffe voran herunter auf den Felsen fiel/ denselben zerschmetterte / und den gantzen Lieb zerbrach. Sihe/ da waren ihrer zwey dahin.

Es war noch der jüngste Sohn im Hause übrig/ welcher zwar nicht gedachte/ daß seine Mutter an diesen zweyen Mordthaten Ursach wäre/ dennoch aber über dem Aus- und Eingange des Advocaten sehr betrübt war: Endlich ward er so viel von ihrem schändlichen Leben inne/ daß er auch davor hielte/ daß sie grausamen Hencker dieses Adelichen Geschlechts wären: Und fieng an seinen Unwillen anzu-

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[598/0622] spatzirete/ die schöne Felder herüm und den Lustgarten zu beschauen. Unter der Gallerie war ein hengender Felß/ und darbey der Garten. Der Advocat/ auf Angeben der Gottlosen Mutter/ zog die Nägel aus etlichen Brettern auf der Gallerie: Bald hernach kam der Junge vom Adel nach seiner gewohnheit des Morgens an der Lufft sich zu erlustigen/ und als er etliche Schritte fort gegangen/ köppeten die aufgelöseten Breiter/ also/ daß er mit seinem Kopffe voran herunter auf den Felsen fiel/ denselben zerschmetterte / und den gantzen Lieb zerbrach. Sihe/ da waren ihrer zwey dahin. Es war noch der jüngste Sohn im Hause übrig/ welcher zwar nicht gedachte/ daß seine Mutter an diesen zweyen Mordthaten Ursach wäre/ dennoch aber über dem Aus- und Eingange des Advocaten sehr betrübt war: Endlich ward er so viel von ihrem schändlichen Leben inne/ daß er auch davor hielte/ daß sie grausamen Hencker dieses Adelichen Geschlechts wären: Und fieng an seinen Unwillen anzu-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/622>, abgerufen am 24.11.2024.