Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Unten war ein Holtzhauffen von wohlriechendem Holtze wohl zugerichtet/ und angezündet. Dieser wunderbare Auffzug des Ninachetuen erregete das gantze Volck/ daß sie Ohren und Augen auffsperreten/ weil sie nicht wusten/ was dieser Handel bedeuten solte. Da fieng Ninachetuen an/ und thät eine klägliche Rede an das Volck: Erzehlete erstlich seine Dienste/ die er den Portugalesern erwiesen/ ehe sie Malaca eingenommen: Und was er ferner zu Ehren ihres Königs bey ihnen gethan hätte: Und ob er schon in seinem Ampte treu und fleissig sich erwiesen/ daß er auch an unterschiedenen Orten sein Leben darüber in Gefahr gesetzet/ seine Redlichkeit öffentlich darzustellen: So wolten dennoch die Portugalesen/ an statt der Belohnung seiner treuen Dienste/ sein Alter dermassen schimpffen/ daß es unmüglich sey/ eintzigen ehrliebenden Mann zu finden/ der solchen Schimpff in einigerley Wege wolte oder könte verdauen: Denn sie wolten ihme das Ampt / welches sie Unten war ein Holtzhauffen von wohlriechendem Holtze wohl zugerichtet/ und angezündet. Dieser wunderbare Auffzug des Ninachetuen erregete das gantze Volck/ daß sie Ohren und Augen auffsperreten/ weil sie nicht wusten/ was dieser Handel bedeuten solte. Da fieng Ninachetuen an/ und thät eine klägliche Rede an das Volck: Erzehlete erstlich seine Dienste/ die er den Portugalesern erwiesen/ ehe sie Malaca eingenommen: Und was er ferner zu Ehren ihres Königs bey ihnen gethan hätte: Und ob er schon in seinem Ampte treu und fleissig sich erwiesen/ daß er auch an unterschiedenen Orten sein Leben darüber in Gefahr gesetzet/ seine Redlichkeit öffentlich darzustellen: So wolten dennoch die Portugalesen/ an statt der Belohnung seiner treuen Dienste/ sein Alter dermassen schimpffen/ daß es unmüglich sey/ eintzigen ehrliebenden Mann zu finden/ der solchen Schimpff in einigerley Wege wolte oder könte verdauen: Denn sie wolten ihme das Ampt / welches sie <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0614" n="590"/> <p>Unten war ein Holtzhauffen von wohlriechendem Holtze wohl zugerichtet/ und angezündet.</p> <p>Dieser wunderbare Auffzug des Ninachetuen erregete das gantze Volck/ daß sie Ohren und Augen auffsperreten/ weil sie nicht wusten/ was dieser Handel bedeuten solte.</p> <p>Da fieng Ninachetuen an/ und thät eine klägliche Rede an das Volck: Erzehlete erstlich seine Dienste/ die er den Portugalesern erwiesen/ ehe sie Malaca eingenommen: Und was er ferner zu Ehren ihres Königs bey ihnen gethan hätte: Und ob er schon in seinem Ampte treu und fleissig sich erwiesen/ daß er auch an unterschiedenen Orten sein Leben darüber in Gefahr gesetzet/ seine Redlichkeit öffentlich darzustellen: So wolten dennoch die Portugalesen/ an statt der Belohnung seiner treuen Dienste/ sein Alter dermassen schimpffen/ daß es unmüglich sey/ eintzigen ehrliebenden Mann zu finden/ der solchen Schimpff in einigerley Wege wolte oder könte verdauen: Denn sie wolten ihme das Ampt / welches sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [590/0614]
Unten war ein Holtzhauffen von wohlriechendem Holtze wohl zugerichtet/ und angezündet.
Dieser wunderbare Auffzug des Ninachetuen erregete das gantze Volck/ daß sie Ohren und Augen auffsperreten/ weil sie nicht wusten/ was dieser Handel bedeuten solte.
Da fieng Ninachetuen an/ und thät eine klägliche Rede an das Volck: Erzehlete erstlich seine Dienste/ die er den Portugalesern erwiesen/ ehe sie Malaca eingenommen: Und was er ferner zu Ehren ihres Königs bey ihnen gethan hätte: Und ob er schon in seinem Ampte treu und fleissig sich erwiesen/ daß er auch an unterschiedenen Orten sein Leben darüber in Gefahr gesetzet/ seine Redlichkeit öffentlich darzustellen: So wolten dennoch die Portugalesen/ an statt der Belohnung seiner treuen Dienste/ sein Alter dermassen schimpffen/ daß es unmüglich sey/ eintzigen ehrliebenden Mann zu finden/ der solchen Schimpff in einigerley Wege wolte oder könte verdauen: Denn sie wolten ihme das Ampt / welches sie
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