Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Weib/ so schwanger war im sechsten Monden/ ward am Bauch verletzet/ und das Kind in Mutterleibe ward auch am selbigen Ohrte verletzet/ und kam bald nach dieser execution todt auf die Welt. Die Göttliche Rache liesse diesen Campagne bey dem Leben/ damit er sich bekehrete/ und nicht ewiglich verlohren würde: Und damit diese Schläge ihn erinnerten anderer viel gefährlicher Donnerschläge/ davon der Prophet im 11. Psalm redet. Simon Goulart ibid. LXXXVIII. Grausame Mordthat und Straffe der Trunckenheit. IM Jahr 1547. wohnete zu Lyon in Franckreich ein loser Mann/ der sein Lebtage viel Laster begangen/ mit Nahmen Chanourry: Dieser pflegete stets im Luber zu liegen/ und kam alle Abend truncken und voll nach Hause/ da er dann sein Weib sehr tyrannisch und übel tractiret. Sie ward durch solche stetige Trunckenheit und Unsinnigkeit endlich angetrieben/ daß sie der Rachgier den Weib/ so schwanger war im sechsten Monden/ ward am Bauch verletzet/ und das Kind in Mutterleibe ward auch am selbigen Ohrte verletzet/ und kam bald nach dieser execution todt auf die Welt. Die Göttliche Rache liesse diesen Campagne bey dem Leben/ damit er sich bekehrete/ und nicht ewiglich verlohren würde: Und damit diese Schläge ihn erinnerten anderer viel gefährlicher Donnerschläge/ davon der Prophet im 11. Psalm redet. Simon Goulart ibid. LXXXVIII. Grausame Mordthat und Straffe der Trunckenheit. IM Jahr 1547. wohnete zu Lyon in Franckreich ein loser Mann/ der sein Lebtage viel Laster begangen/ mit Nahmen Chanourry: Dieser pflegete stets im Luber zu liegen/ und kam alle Abend truncken und voll nach Hause/ da er dann sein Weib sehr tyrannisch und übel tractiret. Sie ward durch solche stetige Trunckenheit und Unsinnigkeit endlich angetrieben/ daß sie der Rachgier den <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0555" n="531"/> Weib/ so schwanger war im sechsten Monden/ ward am Bauch verletzet/ und das Kind in Mutterleibe ward auch am selbigen Ohrte verletzet/ und kam bald nach dieser execution todt auf die Welt.</p> <p>Die Göttliche Rache liesse diesen Campagne bey dem Leben/ damit er sich bekehrete/ und nicht ewiglich verlohren würde: Und damit diese Schläge ihn erinnerten anderer viel gefährlicher Donnerschläge/ davon der Prophet im 11. Psalm redet. Simon Goulart ibid.</p> <p>LXXXVIII.</p> <p>Grausame Mordthat und Straffe der Trunckenheit.</p> <p>IM Jahr 1547. wohnete zu Lyon in Franckreich ein loser Mann/ der sein Lebtage viel Laster begangen/ mit Nahmen Chanourry: Dieser pflegete stets im Luber zu liegen/ und kam alle Abend truncken und voll nach Hause/ da er dann sein Weib sehr tyrannisch und übel tractiret. Sie ward durch solche stetige Trunckenheit und Unsinnigkeit endlich angetrieben/ daß sie der Rachgier den </p> </div> </body> </text> </TEI> [531/0555]
Weib/ so schwanger war im sechsten Monden/ ward am Bauch verletzet/ und das Kind in Mutterleibe ward auch am selbigen Ohrte verletzet/ und kam bald nach dieser execution todt auf die Welt.
Die Göttliche Rache liesse diesen Campagne bey dem Leben/ damit er sich bekehrete/ und nicht ewiglich verlohren würde: Und damit diese Schläge ihn erinnerten anderer viel gefährlicher Donnerschläge/ davon der Prophet im 11. Psalm redet. Simon Goulart ibid.
LXXXVIII.
Grausame Mordthat und Straffe der Trunckenheit.
IM Jahr 1547. wohnete zu Lyon in Franckreich ein loser Mann/ der sein Lebtage viel Laster begangen/ mit Nahmen Chanourry: Dieser pflegete stets im Luber zu liegen/ und kam alle Abend truncken und voll nach Hause/ da er dann sein Weib sehr tyrannisch und übel tractiret. Sie ward durch solche stetige Trunckenheit und Unsinnigkeit endlich angetrieben/ daß sie der Rachgier den
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